“Wir stehen nicht im Wettbewerb mit etablierten Playern” – Sebastian Doerfel von adsquare

Das brandneue Hennigsdorfer Start-up adsquare (www.adsquare.com), welches vom Frühphasenfonds Brandenburg und einigen Business Angels unterstützt wird, positioniert sich als “Mobile Audience Targeting-Plattform”. Im Interview mit mobilbranche.de-Macher Florian Treiß spricht adsquare-Mitgründer Sebastian Doerfel über mobile Werbung, ortsbezogene Nutzungssituation und Alleinstellungsmerkmale.

Sebastian, was hat Euch zur Gründung von adsquare motiviert?
Mein Co-Founder Fritz Richter und ich haben Mitte 2012 beide an verschiedenen Projekten im Bereich Mobile Advertising gearbeitet und mussten feststellen, dass es Werbungtreibenden im mobilen Umfeld fast unmöglich ist, verlässlich und Plattform-übergreifend ihre Zielgruppen zu erreichen. Die starke technische Fragmentierung sowie die verstärkte Nutzung von Apps hindern etablierte Targeting-Technologien am Einsatz im Bereich Mobile. Also haben wir ein Konzept entwickelt, welches Zielgruppen auf völlig neuartige Art und Weise identifiziert und Werbenetzwerken die Möglichkeit bietet, endlich auch mobile Werbung relevanter für den Endkunden zu gestalten.

Der Name adsquare erinnert ein wenig an Foursquare – ist das eines Eurer Vorbilder?
Nein, Foursquare dient uns trotz des ähnlichen Namens eigentlich nicht als Vorbild. Unser Name basiert primär auf der zu Grunde liegenden Targeting-Technologie, die wir in den letzten Monaten entwickelt haben. Wir nutzen dabei den für Mobile wahrscheinlich stärksten Einflussfaktor zur Beschreibung von Zielgruppen: Den Standort des jeweiligen Users zur aktuellen Zeit. Durch die Verknüpfung von Ort und Zeit lassen sich unzählige Variablen aus dem Kontext ableiten, welche den Endkunden und sein Profil in anonymisierter Form beschreiben. Neben klassischer soziodemographischer Variablen lassen sich Zielgruppen ebenfalls aufgrund ihrer aktuellen, ortsbezogenen Nutzungssituation, Produktinteressen, Affinitäten oder auch des Wetters ansprechen. Hierfür integriert adsquare eine Vielzahl an Datenquellen und erhebt auch eigene Daten, welche wir in einer Kachelstruktur für die Auslieferung abspeichern – und damit wären wir wieder bei unserem Namen adsquare: Jede Kachel enthält die für den aktuellen Zeitpunkt errechneten Targeting-Kriterien sowie über eigens entwickelte Algorithmen errechnete Zielgruppenprofile und wird kontinuierlich neu berechnet. Diese Informationen stellen wir just-in-time über eine einfach zu integrierende Schnittstelle z.B. mobilen Werbenetzwerken zur Verfügung.

Der Markt für mobile Werbung ist sehr dynamisch und es gibt schon viele Anbieter. Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal, um im Wettbewerb zu bestehen?
Wir positionieren uns bewusst nicht als eigenes Netzwerk zur Vermarktung mobiler Werbung, sondern als unabhängiger 3rd-Party-Anbieter, der sich auf das Thema ‘Mobile Audience Targeting’ konzentriert. Somit stehen wir nicht im Wettbewerb mit etablierten Playern im Markt, sondern unterstützen diese dabei, ihr vorhandenes Inventar besser und zielgerichteter vermarkten zu können. Dadurch können wir uns komplett auf unsere Kerntechnologie konzentrieren und Werbungtreibenden auch die Möglichkeit bieten, übergreifend gleichbleibende Zielgruppen zu erreichen.

Nun habt Ihr die ersten Investoren gewonnen. Wen habt Ihr von einem Einstieg bei Euch überzeugen können?
Der Lead-Investor unserer Seed-Investitionsrunde ist der Frühphasenfonds Brandenburg, welcher durch die bmp media Investors AG gemanagt wird. Zudem freuen wir uns sehr, eine Reihe von Business Angels für unser Konzept begeistern zu können, welche als Side-Investoren mit eingestiegen sind. Hierzu gehören neben dem Seed- und Early Stage Investor Berlin Ventures z.B. auch Stefan Bielau sowie weitere hochkarätige Branchenexperten und Mobile Experten.

Was habt Ihr mit dem frisch eingeworbenen Kapital vor und wann ist Eure Lösung marktreif?
Unsere Targeting Plattform befindet sich aktuell in der Beta-Phase und wurde bereits bei ersten Pilotkunden integriert. Mit dem frischen Kapital fokussieren wir uns derzeit auf den Aufbau unseres Teams und die Etablierung der Lösung im deutschen Markt.

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