Rocket Internet versenkt Cardagram – zumindest vorerst

EXKLUSIV Mit Cardagram (www.cardagram.de) kopierte Rocket Internet im vergangenen Sommer Postagram (www.postagramapp.com). Inzwischen liegt das Projekt, das eines der ersten Rocket-App-Projekte war, wieder auf Eis: Die Social Media-Kanäle des Start-ups, das unter anderem […]
Rocket Internet versenkt Cardagram – zumindest vorerst
Donnerstag, 25. April 2013VonAlexander

EXKLUSIV Mit Cardagram (www.cardagram.de) kopierte Rocket Internet im vergangenen Sommer Postagram (www.postagramapp.com). Inzwischen liegt das Projekt, das eines der ersten Rocket-App-Projekte war, wieder auf Eis: Die Social Media-Kanäle des Start-ups, das unter anderem in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unterwegs war, sind verwaist, die Webseiten nicht zu erreichen. Einzig die iOS-App ist noch auffindbar.

Von Rocket Internet ist über den Aktivitätszustand von Cardagram nichts zu erfahren. Bei Rocket-Projekten, die nicht im Fokus der Expansionspläne stehen, kann es aber durchaus einmal sein, dass diese tagelang nicht zu erreichen sind – siehe zuletzt Pinspire (www.pinspire.de), welches wir vor einigen Wochen deswegen schon einmal vorschnell beerdigten – siehe dazu auch “Das seltsame Festhalten der Samwers am Pinterest-Klon Pinspire” bei netzwertig.com. Auch Cardagram soll -wie aus dem Umfeld des Inkubators zu hören ist – noch nicht komplett beerdigt worden sein. Das Projekt lebt somit nicht mehr, ist aber auch noch nicht tot. Somit bewegt sich Cardagram momentan irgendwo zwischen scheintot und Zombie.

Das Konzept des Start-ups war denkbar simpel: Über die Cardagram-App können Onliner echte Postkarten seiner Instagram- oder Facebook-Fotos verschicken. Das Verschicken einer Postkarte kostete zum Start 99 Cent. Betrieben wurde/wird Cardagram von der R-SC Internet Services France und hat/hatte somit seinen Sitz in Frankreich. Beim Rocket-Team in unserem Nachbarland stehen aktuell offenbar andere Themen im Vordergrund, als “Cardagram für den europäischen Markt zu entwickeln und Marktführer zu werden” – siehe dazu “Cardagram: ‘Wir wollen Marktführer in Europa werden’” bei Gründerszene.

Mal sehen, ob Cardagram tatsächlich noch einmal wiederkommt. Große Sprünge sollte aber keiner mehr von diesem Projekt erwarten. Es scheint, dass Start-ups wie Pinspire oder ganz besonders Cardagram eher als Experimentierwiese zu sehen sind, bei denen sich die Rocket-Jungs austoben können, wenn sie sich von ihrer restlichen Arbeit ein wenig erholen möchten. Wenn das Freizeitfenster dafür zu ist und/oder das Spielgeld aufgebraucht, bleibt nur das Offline-Nirvana.

Artikel zum Thema
* Cardagram von Rocket Internet kommt aus der Deckung
* Mit Cardagram kopiert Rocket Internet Postagram

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.