Mit 9Cookies wandert die Gastrokasse ins Netz

Beim Szenetreffen Berlin 2.0 sprach Lukasz Gadowski während eines “Kamingesprächs” in der vergangenen Woche über das neue Team Europe-Projekt Space for Art (www.aspaceforart.com) – siehe “A Space for Art – Team Europe vermietet […]
Mit 9Cookies wandert die Gastrokasse ins Netz
Donnerstag, 18. April 2013VonAlexander Hüsing

Beim Szenetreffen Berlin 2.0 sprach Lukasz Gadowski während eines “Kamingesprächs” in der vergangenen Woche über das neue Team Europe-Projekt Space for Art (www.aspaceforart.com) – siehe “A Space for Art – Team Europe vermietet künftig auch Kunstwerke” sowie über 9Cookies (www.9cookies.com), welches Gadowski ebenso wie Project A-Macher Florian Heinemann und eDarling-Mitgründer David Khalil unterstützt.

Hinter dem leckeren Namen 9Cookies verbirgt sich überraschender Weise keine Keksbäckerei, sondern ein Kassensystem für Restaurants und Lieferdienste. Gründer und Geschäftsführer Marcus Ross bringt das Konzept von 9Cookies, das mit einem “hohen siebenstelligen Betrag” ausgestattet wurde, mit den Worten “Wir bringen die Kasse ins Internet” auf den Punkt. Obendrauf bekommen die 9Cookies-Kunden dann aber auch ein Tischmanagementsystem, ein Zahlungssystem (in Zusammenarbeit mit SumUp), die Möglichkeit Rechnungen zu drucken sowie Statistiken und Auswertungen zu Umsätzen. Das gesamte 9Cookies GastroPad-System läuft übers iPad, welches die Kunden ebenso wie einen Router und einen Bondrucker von 9Cookies bekommen. “Alles, was ein Gastwirt braucht, kann er so über ein iPad verwalten und analysieren”, sagt Ross. Die Hardware kostet 499 Euro, die monatliche Gebühr liegt bei 129 Euro. Die technische Grundlage für 9Cookies haben Ross und Co. eingekauft und in den vergangenen sechs Monaten angepasst und aufgemöbelt.

Die “alte Kasse” als Wettbewerber

Besonders stolz ist 9Cookies-Macher Ross auf die Lieferdienst-Komponente, die unter anderem eine Übersicht aller Bestellungen, eine Kundendatenbank und eine Besteller-Analyse bietet. “Die Kombination aus Kassensystem für Restaurants und Lieferdienste bietet sonst kein anderer an”, schwärmt Ross. Dies ist dann wohl als kleiner Seitenhieb auf Wettbewerber wie orderbird (www.orderbird.de) zu verstehen. Letztendlich sieht Ross aber weniger neue Anbieter als die wichtigsten Konkurrenten von 9Cookies, sondern eher die “alte Kasse”, die momentan noch in den allermeisten Restaurants im Lande steht. Als weiterer neuer Wettbewerber wäre eCabo (www.ecabo.de), ein “modulares Betriebssystem für lokale Gewerbetreibende” zu nennen, welches von den ehemaligen und langjährigen Groupon/CityDeal-Machern Philipp Magin und Daniel P. Glasner vorangetrieben wird. Gerade die Ausweitung des 9Cookies-Systems auf Lieferdienste dürfte aber eine spannende Ergänzung sein – ein Segment, das Unterstützer Gadowski mit Delivery Hero und Co. bekanntlich bereits weltweit sehr aggressiv bearbeitet.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.