Kittysplit: Wer zahlt was nach dem Gruppenevent?

Gemeinsame Geldausgaben im Urlaub oder für die Wochenendparty können schonmal kompliziert werden. Wer hat für was Geld vorgestreckt, hatte X nicht Geld an Y verliehen und wer zahlt denn nun am Ende welchen […]
Kittysplit: Wer zahlt was nach dem Gruppenevent?
Dienstag, 2. April 2013VonThorsten Panknin

Gemeinsame Geldausgaben im Urlaub oder für die Wochenendparty können schonmal kompliziert werden. Wer hat für was Geld vorgestreckt, hatte X nicht Geld an Y verliehen und wer zahlt denn nun am Ende welchen Betrag? Die neue Web-App Kittysplit (www.kittysplit.com) verspricht Abhilfe und lässt jeden Teilnehmer seine Gruppenausgaben in wenigen Schritten eintragen – Kittysplit erledigt die nötigen Berechnungen und spuckt am Ende die Summe aus, die jeder Teilnehmer zu berappen hat. Seit Mitte Januar 2013 ist der Dienst in der offenen Betaphase.

Wer schon einmal mit einer Gruppe im Urlaub war, kennt vielleicht folgende Situation: Das Geld für den Mietwagen wird von Bijan und Matt ausgelegt, Paul leiht Caspar für eine Taxifahrt etwas Geld und Pepe übernimmt zunächst für sich und seine Freundin die Kosten. Nach dem Urlaub gilt es diese finanziellen Transaktionen abzugleichen und den jeweiligen Anteil an den Kosten zu berechnen. Diese Problematik, so sie denn in der Gruppe besteht, geht der neue Dienst Kittysplit an und möchte sie so einfach wie möglich lösen.

Jeder gibt seine Gruppenausgaben separat ein

Es bedarf bei Kittysplit keiner Registrierung, um die kostenlose Web-App zu nutzen, ein Assistent führt in wenigen Schritten durch die nötigen Eingaben:

  1. Bezeichnung der Aktivität, Anzahl und Namen der Teilnehmer eintragen
  2. Gruppen-Ausgaben und geliehenes Geld einzeln eintragen, dabei auswählen, für welche Teilnehmer die Ausgabe gilt
  3. Angezeigten Link an die anderen Teilnehmer verschicken
  4. Diese geben separat die eigenen Gruppen-Ausgaben auf der Website ein
  5. Sich die Zusammenfassung anzeigen lassen und wissen, welchen Betrag man an wen entrichten muss

Jeder Teilnehmer behält also bis zur Abrechnung für sich den eigenen Überblick, es gibt keine zentrale Instanz. Aktuell wurde der Dienst erweitert und optimiert die Anzahl der Transaktionen, so dass Geld nicht mehrfach hin- und hergeschoben werden muss.

Die Entwicklung erfolgt bisher in der Freizeit, über die Monetarisierung wird nachgedacht

Die Idee zu Kittysplit entstand während eines gemeinsamen Urlaubs. “Die Kittysplit-Gründer waren 2012 mit weiteren Freunden im Skiurlaub. Wir waren mit zwei Mietwagen unterwegs, und jeder der Teilnehmer übernahm unterschiedliche Kosten (Hotel-Anzahlung, Ski-Verleih, …). Nach dem Urlaub ging es dann darum, die Ausgaben auseinander zu pfriemeln, was ohne einen ‘Excel-Ninja’ schwierig wurde.”, erzählt Mitgründer Caspar Wrede. Seitdem wird die Web-App von Matt Henderson, Bijan Latif, Paul Bünau, Wrede und Pepe Ciardelli in deren Freizeit umgesetzt. Wrede könnte dem einen oder anderen Android-Nutzer durch die Website AndroidPit gekannt sein, wo er Senior Product Manager ist. Die Finanzierung läuft über Bootstrapping, es enstanden bisher für die Entwicklung kaum Kosten, da sie auf der Google App Engine-Plattform erfolgt. In Sachen Geschäftsmodell denkt das Team gerade über Möglichkeiten nach, im Vordergrund stehen bis auf Weiteres allerdings die Rückmeldungen der Nutzer zum Dienst.

Es gibt diverse Web- und native Apps, die das Verwalten einer gemeinsamen Kasse ermöglichen, als Beispiele seien WeSplit.it (www.wesplit.it), Splitwise (www.splitwise.com) und splitabill (www.splitabill.com) genannt. Kittysplit sieht seine Herausstellungsmerkmale in der einfachen und kostenlosen Benutzung und dem schnellen Zugang ohne Registrierung – was, im Gegensatz zu einigen Konkurrenten, allerdings noch fehlt, ist die Möglichkeit, direkt aus der Web-App heraus seine Rechnung zu begleichen.

In größeren Gruppen kann die Berechnung der Anteile an den Gruppenausgaben schon etwas kniffliger werden, insofern ist Kittysplit auf einem richtigen Weg – die Anzahl der “Hürden” ist so gering wie möglich gehalten. Da es allerdings keine zentrale “Verwaltungsinstanz” gibt, sind alle darauf angewiesen, ihre eigenen Abrechnungen so genau wie möglich zu halten – sonst gibt es doch noch Ärger und die ganze Angelegenheit wird richtig kompliziert.

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.