Online kaufen, offline bezahlen – Barzahlen startet mit dm und mobilcom-debitel als Partnern

Nach sehr langer Vorbereitungszeit geht das Berliner Start-up Barzahlen (www.barzahlen.de) endlich an den Start – bereits im Februar des vergangenen Jahres berichtete deutsche-startups.de erstmals über die Jungfirma, die das Bargeld zurück in den E-Commerce bringen möchte. Mit Unterstützung der Drogeriekette dm und mobilcom-debitel, die beide über eine große Anzahl an Filialen verfügen, soll diese Mission nun gelingen. Kunden können ihre Online-Einkäufe, für die sie einen Zahlschein mit Barcode bekommen, in den diversen Läden der beiden Ketten direkt an der Kasse bezahlen. Die Offline-Partner übermitteln die Zahlungsbestätigung umgehend an den jeweiligen Shop.

Vor allem Kunden, die aus Sicherheitsgründen bisher nicht online einkaufen, Kunden ohne Kreditkarte und Jugendliche, die kein eigenes Konto haben bzw. alle Online-Shopper, die künftig einen Bogen um Nachnahmegebühren machen möchten, haben die Hauptstädter als Zielgruppe ausgemacht. Zudem gibt es sicherlich eine große Anzahl an Menschen im Lande, die aus guten Gründen (Stichwort: Schulden, Schufa etc.) ihre Waren lieber mit Bargeld bezahlen. Das Start-up nennt als Beispiel, dass Unternehmen, welches von Achim Bönsch, Tobias Eichler, Sebastian Seifert und Florian Swoboda gegründet wurde, dass “über 50% der Deutschen kein Online-Banking nutzen und 67 % keine Kreditkarte besitzen”. “Das Prinzip von Barzahlen hat uns überzeugt. Vor allem sicherheitsbewusste Kunden, die ihre Finanzdaten online nicht angeben wollen, haben somit eine zuverlässige Möglichkeit, ihre Online-Einkäufe bei dm zu bezahlen, sagt dm-Geschäftsführer Christoph Werner.

“the most useless startup idea”

Dennoch wirkt Barzahlen vermutlich auf viele Branchenbeobachter, die alles online einkaufen, mehrere Kreditkarten besitzen und kaum noch Bargeld in die Hand nehmen, wie ein schlechter Scherz. Zumal diverse Start-ups momentan daran arbeiten Bargeld quasi abzuschaffen. Als Beispiel seien hier nur die diversen Mobile Payment-Anbieter genannt. Zu guter Letzt gibt es mit Schweden sogar Länder, sie ernsthaft überlegen, ihr Bargeld abzuschaffen. In Bezug auf diese Beispiele ist Barzahlen in der Tat ein schlechter Scherz. Make a Startup-Macher Benjamin Rohé schrieb zu Barzahlen auf Facebook: “this is probably the most useless startup ideas I have seen in a long time. Barzahlen (Pay with Cash). http://www.barzahlen.de/kunden – considering this as a “innovation” in a literally dying market (cash only customers) – please, look at sweden – one of the leading banks has abandoned cash”.

Eine Zielgruppe dürfte es aber trotzdem für Barzahlen geben, denn längst nicht alle in Deutschland stehen auf Apps, mit denen man seinen Kaffee bezahlen kann oder seinen Freunden mit einem Klick Geld leihen kann. Für viele Menschen im Lande ist Bargeld noch immer sehr wichtig. Vielen Menschen im Land geht Sicherheit über alles – und die Möglichkeit etwas mit echtem Geld zu bezahlen ist für diese Menschen ein echter Mehrwert. Von Abbuchungen, die besser nicht auf den Kontoauszügen erscheinen sollen, nicht zu schweigen. Was Barzahlen leider noch fehlt ist ein echter Groß-Shop als Partner, der das Thema in den Massenmarkt bringt. Zum Start sind Shops wie Returbo, tausendkind und der offizielle Tabaluga-Fanshop an Bord.

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