Das Design-Buch für Nicht-Designer ist ein Muss
Ganz frisch aus der Druckerpresse geschlüpft, so frisch, dass der Verlag es noch nicht mal geschafft hat, die Vorschauseiten für den ‘Blick ins Buch’ bei Amazon einzupflegen, ist das Buch, das Ihnen heute vorgestellt werden soll. Das Design-Buch für Nicht-Designer von Claudia Korthaus ist ein Titel aus dem Galileo-Verlag, der in keiner Handbibliothek derjenigen fehlen sollte, die irgendwie irgendwann in ihrem Leben mit gestalterischen Elementen in Kontakt kommen. Ob nun selbst aktiv designend oder das Design Anderer beurteilend.
Selbstverständlich gehört das Design professioneller Kommunikationsmedien in die Hände professioneller Designer. Das Corporate Design eines Unternehmens sollten auf jeden Fall Profis entwickeln, ebenso sollte man die Experten ran lassen, wenn es um die Gestaltung der Website, des Blogs, der Werbemedien oder Geschäftspapiere geht.
Diese Jobs werden Nicht-Designer auch dann nicht überzeugend erledigen können, wenn sie jede Zeile dieses Buchs inhaliert haben.
Aber es gibt so viele Gelegenheiten, in denen man doch selbst gestalterisch ran muss. Und sei es zum Beispiel nur, indem man sein Profilfoto in einem Social Network wie Xing oder Facebook einstellt. Denn schon dabei kann man einige Fehler machen, die den eigenen Account dann unprofessionell, unpersönlich oder holperig rüberkommen lassen.
Die möglichen Fehler fangen in diesem Fall bei der Auswahl des richtigen Fotos an, gehen weiter über die Wahl des passenden Bildausschnitts und reichen bis hin zu einer falschen Blickrichtung des Abgebildeten, wodurch die Blicke der Betrachter dann aus dem Profil herausgezogen statt hineingeführt werden. – Ja, auch das ist schon Design und auch solche Regeln werden in diesem Buch anschaulich und reich bebildert erklärt.
Und wie oft kommt man als Unternehmer in die Situation, Designvorschläge seiner Grafiker beurteilen zu müssen. Die Situation, dass man einen Entwurf als irgendwie nicht rund, nicht stimmig empfindet oder einfach nicht mag, aber nichts davon begründen kann, kennt jeder. Und dann hängt der Grafiker mit der Aussage ‘Nö, irgendwie noch nicht ganz’ in der Luft und weiß gar nicht so recht, was er denn jetzt ändern soll.
Kennt man aber einige Grundregeln des Designens – und davon werden in diesem Buch sehr viele unterhaltsam vermittelt – kann man sich vielleicht schon verständlicher ausdrücken.
Vor allem aber entwickelt man durch das Lesen dieses Buchs überhaupt erst einen Blick für die verschiedenen gestalterischen Elemente. Selbst Leute, die schon jahrelang mit dem Beurteilen und Auswählen von Design-Werken zu tun haben, werden mit Sicherheit viele Aha-Momente beim Stöbern haben.
Auf 329 durchgehend farbigen Seiten werden in vier Kapiteln mit vielen Unterkapiteln die Basics für jeden Aspekt des Designens von Print- und Online-Medien gelegt – allesamt mit anschaulichen Fallbeispielen, Vorher-Nachher-Vergleichen, leicht verständlichen Erklärungen und Schritt für Schritt-Anleitungen versehen.
Aus dem Inhalt:
- Kapitel 1: Erkenne die Aufgabe – Drei Schritte für jede Gestaltung
- – Die Zielgruppe definieren
- – Aufmerksamkeit erzeugen
- – Die wichtigste Information
- Kapitel 2: Kenne und nutze die Mittel – Grundlagen und Techniken der Gestaltung
- – Seitenformat und Weißraum
- – Elemente wirkungsvoll anordnen
- – Gestaltungsraster
- – Die richtige Schrift auswählen
- – Schriften kombinieren
- – Längere Texte und mehrseitige Entwürfe
- – Farbe der Schrift
- – Spezialfall: Text auf Bildern
- – Farben für Ihre Designs
- Kapitel 3: leg los und lerne dabei – Gestaltungsprojekte in der Praxis
- – 15 ausführliche Fallbeispiele
- Kapitel 4: Fachkunde – Basiswissen verständlich erklärt
Fazit: Die 24,90 Euro für dieses Buch sind wirklich gut angelegt. Und ja, ich schwärme – darf man ja auch mal – aber meiner Meinung ist dieses Buch eines, das schon lange überfällig war. Und es ist richtig gut gelungen.