Condé Nast entdeckt die Start-up-Szene: Medienhaus investiert in Monoqi und Renesim
Nun auch Condé Nast! Das bekannte Medienhaus, das 135 Magazine in 26 Ländern (unter anderem Vogue, Glamour, GQ) verlegt, drängt nun auch massiv in die deutsche Start-up-Szene und setzt dabei ähnlich wie der Mediengigant Burda auf E-Commerce-Konzepte. Zunächst einmal erhöhte Condé Nast Deutschland seinen Anteil am Online-Schmuckdesigner Renesim (www.renesim.com) im Rahmen einer Kapitalerhöhung auf 46 %. Wie Gründerszene berichtet “scheint dafür eine siebenstellige Summe über den Tisch gegangen zu sein”. Bereits seit 2011 war Condé Nast an Renesim beteiligt. Neben dieser Aufstockung bei Renesim investiert das Medienhaus zudem in den Design-Online-Shop Monoqi (www.monoqi.de).
“Wir freuen uns sehr, mit Condé Nast einen starken Investor an unserer Seite zu haben, der unsere Leidenschaft für gutes Design teilt und nachhaltig zum Wachstum von Monoqi beitragen wird“, sagt Mit-Gründer. “Durch die besondere Netzwerk- und Reichweitenstärke unseres Partners werden wir die Premium-Positionierung von Monoqi weiterhin festigen können und dabei die Möglichkeit nutzen, die außergewöhnlichen Designprodukte der von uns kuratierten Designer einem noch größeren Publikum zu präsentieren.“ Somit ist dann auch klar, dass der Deal eine Media-For-Equity-Komponente enthält. Wie Meedia treffend schreibt, “verlegen die Münchner mit Vogue, AD, Glamour und Myself einige Titel, die sich mit Fashion, Design und Shopping beschäftigen”. Da sollte Monoqi gut zu passen.
“Ein erfolgversprechendes neues Geschäftsfeld“
Condé Nast Deutschland sicherte sich rund 26 % an Monoqi und ist damit größter Anteilseigner des Unternehmens. Zu den anderen Investoren des Unternehmen gehören Hasso Plattner Ventures, Christophe Maire und seinem Atlantic Ventures unterstützt. Außerdem gehören der Designer Rolf Sachs, Minimum-Gründer Wilfried Lembert, Filmproduzent Dario Suter, Michael Rosenblat, Gründer des Modelabels Tom Tailor, und RI Digital Ventures, das Beteiligungsunternehmen des Verlegers Dirk Ippen und Raffay & Cie, zu den Gesellschaftern der Jungfirma, die schicke Sofas, edle Papierfieger und stylische Taschen verkauft.
“Monoqi hat sich innerhalb weniger Monate mit einer sehr eigenständigen Positionierung im stark wachsenden E-Commerce-Markt für den Wohn- und Einrichtungsbereich etabliert. Als Premium-Akteur in diesem Segment passt Monoqi sehr gut zu Condé Nast und erweitert unser hochwertiges Medien-Portfolio um ein erfolgversprechendes neues Geschäftsfeld“, sagt Moritz von Laffert, Herausgeber von Condé Nast Deutschland und Vice President von Condé Nast International. Monoqi ging Anfang des vergangenen Jahres an den Start und muss sich vor allem gegen Fab (www.fab.com), das den deutschen Anbieter Casacanda übernommen hat, behaupten. War Monoqi anfangs in der Außenwahrnehmung eher auch ein Fab-Konzept, das sich mit “coolen Produkten von tollen Designern” gegen die Konkurrenz behaupten wollte, setzt man nun auf einen stärkeren Nischenansatz als Premiumanbieter mit “Hard-to-Find-Designprodukte und -möbeln”. Bei Condé Nast dürfte Monoqi mit diesem Ansatz – wie Renesim – gut aufgehoben sein.
“Wir suchen gezielt nach innovativen, jungen Unternehmen”
Die gute Nachricht für alle Start-up im Lande: Der Start-up-Hunger von Condé Nast ist ganz offensichtlich noch nicht gestillt. Wie die anderen Medienhäuser im Lande muss das Unternehmen sich weiter digital ausrichten. “Wir suchen gezielt nach innovativen, jungen Unternehmen, bei denen wir aktiv zu einer nachhaltigen Wertsteigerung beitragen können und die unser Medienportfolio sinnvoll um neue Geschäftsmodelle ergänzen“, beschreibt von Laffert, die Diversifikationsstrategie von Condé Nast. Wobei Condé Nast durch seine Magazine gerade für hochwertige E-Commercler interessant sein dürfte. Beleibt die Frage, warum dies alles so lange gedauert hat, immer kündigte Condé Nast schon vor Jahren Zukäufe im größeren Stil an.
Hausbesuch bei Monoqi
Der Design-Shoppingclub Monoqi schlug seine Zelte zum Start in einer ehemaligen Bankfiliale in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes auf. Das wirklich ungewöhnliche Büro bot dabei alles, was eine Bank zu bieten hat: Eine lange Schaltertheke, komische Gummipflanzen und einen Tresorraum, den die Monoqi-Mannschaft zum Konferenzraum umgeschaltete. Zwischennutzung kann so schön ein! Alle Bilder in unserer Fotosafari durch das Monoqi-Büro.
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