MyParfum baut massiv Personal ab: Von 60 auf 25 Mitarbeiter
Noch Anfang Dezember gab sich MyParfum-Gründer Matti Niebelschütz zuversichtlich, dass sein Unternehmen in diesem Jahr wieder ein “positives Betriebsergebnis” einfahren kann. Nun berichtet Gründerszene, dass das Berliner Start-up 13 Mitarbeiter entlassen musste – “mehr als die Hälfte davon festangestellte”. Zuletzt wirkten bei MyParfum demnach mehr als 60 Mitarbeiter. Wie das Magazin für die Digitalwirtschaft weiter berichtet, waren die Entlassungen bei MyParfum notwendig, weil die Kosten schneller angestiegen seien als der Umsatz. Weiter heißt es, dass MyParfum-Chef Niebelschütz plant, sein Team im kommenden Jahr auf 25 Mitarbeiter zu verkleinern. Der weitere Abbau soll aber ohne Entlassungen stattfinden.
Zuletzt sorgte MyParfum mit einem Mitarbeiterprogramm und dem Einstieg von SevenVentures für Schlagzeilen. Gründer Niebelschütz vergab kürzlich 10 % seiner Anteile an aktuelle und ehemalige Mitarbeiter. Künftig werden es einige ehemalige Mitarbeiter mehr sein. “MyParfum unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Start-ups in Deutschland. Als wir vor vier Jahren im ehemaligen Kinderzimmer gründeten war uns das noch nicht bewusst. Seitdem hat MyParfum es weiter gebracht, als es jemals ein Außenstehender für möglich gehalten hätte. Gemeinsam sind wir durch Dick und Dünn gegangen und teilen den Traum das Parfum neu zu erfinden. Mir ist es wichtig, fortan nicht nur diesen Traum mit allen Kollegen zu teilen”, sagt Niebelschütz kürzlich im Interview mit deutsche-startups.de. Leider unterscheidet sich MyParfum in Sachen Einnahmen- und Ausgabenrechnung dann doch nicht von anderen Unternehmen. Wenn der Umsatz nicht stimmt und man sogar Verluste, kann man leider keine großen Sprünge machen. Zur Erinnerung: 2011 stand in den Büchern von MyParfum ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 63.000 Euro.
2011: Choice of Nature floppt
Schon in der Vergangenheit lief bei MyParfum nicht immer alles rund: Im September 2011 beerdigte das kleine Unternehmen seinen Kosmetikableger Choice of Nature. “MyParfuem ist mit seinem Projekt ‘Choice of Nature’ grandios gescheitert” – mit diesen harten Worten fasste Niebelschütz das Ende von Choice of Nature damals zusammen. Knapp 100.000 Euro flossen in das ambitionierte Mass Customization-Projekt. “Durch massives Bootstrappen und Fokussierung auf unser Kerngeschäft konnten wir den Verlust ausgleichen”. Zumindest muss man in diesem Zusammenhang die offene Kommunikationspolitik von Niebelschütz loben.
Nun darf mann gespannt sein, wie MyParfum mit einem kleineren Team die Kurve kriegt. Immerhin hat Mitgründer Niebelschütz bereits einen 5-Jahresplan: “In fünf Jahren werden wir gemeinsam mit unseren Kunden weltweit das Parfum neu erfunden haben. Gleichzeitig werden wir den Menschen ein Stück Einzigartigkeit zurückgegeben haben. Unsere Technologie-Führerschaft und exzellente Produktqualität stellt schon heute vieles in den Schatten. In einigen Monaten jedoch, werden wir die großartigsten Parfums weltweit entwickeln. Gleichzeitig werden wir uns die Freunde daran bewahren”.
Hausbesuch bei MyParfuem
Das erste Büro vo MyParfuem wirkte in mancherlei Hinsicht noch etwas provisorisch – und war es sicherlich auch. Davon kann im neuen Domizil keine Rede mehr sein. Auf den 236 Quadratmetern ist genügend Platz für alle. Bunte Fläschchen, Steinchen, Anhängerchen und vieles mehr gibt es in unserer Fotogalerie zu sehen.
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