Neustart für 6Wunderkinder: Wunderlist 2 ist seit eben live
Wie schon geschrieben als ‘Wunderkit’ eingestellt wurde: Hinfallen darf man, so oft man will – man muss nur einmal mehr wieder aufstehen. Jetzt scheinen 6Wunderkinder (www.6wunderkinder.com) genau das zu versuchen: Sie wollen wieder aufstehen. Mit Wunderlist 2 (www.wunderlist.com). Bei dieser Anwendung, die es in der Version 1 ja schon lange gibt, hat man gründlichst alles umgekrempelt und die gesamte Anwendung ‘mal eben’ komplett neu programmiert und überarbeitet.
Geblieben sind Plattformunabhängigkeit, Einfachheit und hübsches Design des Services, der laut Christian Reber, Gründer und CEO von 6Wunderkinder, in der Version 1 von mehr als 3 Millionen Menschen genutzt wird.
So ziemlich alles andere soll neu sein – angefangen von der Programmierung als native Applikation auf allen großen Plattformen – iPhone, Mac, Web, Android und Windows machen den Anfang – wodurch soll die Anwendung stabiler und fühlbar schneller laufen soll. An Apps für iPad und Android Tablets arbeitet man gerade und will sie Anfang 2013 veröffentlichen.
Während ich dies schreibe, ist man hinter den Kulissen von 6Wunderkinder gerade dabei, von Wunderlist 1 auf 2 zu switchen, noch kann also kein testender Blick auf die neue Version geworfen werden. Laut Pressemitteilung soll sich Version 2 aber ziemlich radikal von der alten Wunderlist unterscheiden:
“Neue native Apps für fast alle Geräte, ein brandneuer Cloud Sync Service sowie neue Funktionen, auf die viele Nutzer gewartet haben: beispielsweise Wiederkehrende Aufgaben, Erinnerungen und Teilaufgaben. Alles verpackt in einer vollständig überarbeiteten intuitiven Benutzeroberfläche. …
Das neue einfache Design wird besonders deutlich, wenn Nutzer mit anderen in Listen zusammenarbeiten. Durch die smarte Integration von persönlichem Adressbuch und Facebook sind Freunde und Kollegen in Wunderlist 2 nur einen Klick oder Fingertipp entfernt. Wurde eine Liste geteilt, können Nutzer ganz einfach auswählen, wie sie über Neuigkeiten auf dem Laufenden bleiben möchten, egal ob via Push, E-Mail oder dem neuen Activity Center in Wunderlist 2.”
Die Frage nach dem Geschäftsmodell der bisher kostenlosen Wunderlist stellt sich natürlich sofort. Dazu sagt Christian Reber: “Unser Ziel ist es natürlich, 6Wunderkinder zu einem hochprofitablen Unternehmen aufzubauen. Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass ein Freemium-Modell für uns und unsere Nutzer eine perfekte Lösung ist. Wir durchleben wie viele Startups drei Phasen: Product/Market Fit, Growth & Revenue. Mit Wunderlist 2 versuchen wir jetzt die zweite Phase zu knacken, und Anfang 2013 mit der Einführung von Premium- Accounts die nächste Stufe zu erreichen.” Genaueres ist ihm dazu bislang nicht zu entlocken.
An der Investorenstruktur bei 6Wunderkinder hat sich laut Reber nichts geändert, denn: “Wir sind sehr froh, mit unseren Investoren erfahrene Partner gefunden zu haben. Nicht nur in den Themen Monetarisierung, sondern auch, wenn es um Internationalisierung und Skalierung unseres Business geht, sind wir mehr als zufrieden mit dem Rat unserer Investoren.”
deutsche-startups.de berichtete ja verschiedentlich:
- High Tech Gründerfonds steigt bei 6Wunderkinder aus – Earlybird steigt ein
- 4,2 Millionen Dollar: Atomico investiert in 6Wunderkinder
Warten wir alle es also ab, wenn Wunderlist 2 live ist: Ist es wirklich so großartig, wie es jetzt angekündigt wird?
Und: Werden die Nutzer, die Wunderlist 1 nun schon lange kostenlos nutzen, bereit sein, für die Premium-Version zu bezahlen, um weiterhin alle Funktionen nutzen zu können?
Oder finden sich reichlich neue Nutzer, für die der Nutzen von Wunderlist 2 Geld wert ist?
Grundsätzlich scheint sich die ‘kostenlos’-Mentalität der Internet-Nutzer ja endlich dahingehend zu bewegen, dass mehr Leute bereit sind, für wirklich nützliche Dienste zu bezahlen. Bleibt also im Interesse der 6Wunderkinder zu hoffen, dass möglichst viele Wunderlist 2 eben als genau das empfinden: Als extrem nützlich. Mit großem Haben-wollen!-Faktor.