Von Thorsten Panknin
Dienstag, 18. Dezember 2012

Cleap: “Bargeldlos los!” – mobiles Bezahlen per QR-Code

Cleap (www.cleap.de) ist ein neues, mobiles Bezahlsystem, das auf QR-Codes basiert. Der Betreiber AppClouds aus dem wunderschönen Münster möchte mittelfristig das Portemonnaie in den Ruhestand schicken und bietet dazu sowohl für Privatkunden als auch Partner entsprechende Apps für Android, iOS und Windows Phone an. Jeder Nutzer authentifiziert seinen Einkauf mit seinem persönlichen QR-Code, den die App für ihn erzeugt. Als zusätzliche Funktionen bietet cleap noch das Versenden von Geld von Privat zu Privat sowie eine Übersicht über Ein- und Ausgaben an.

AppClouds ist mit seinem mobilen Bezahlsystem “cleap” seit Oktober in der Betaphase, die noch bis Ende des Jahres läuft. Der ausgeschriebene Name deutet an, worum es geht: “cleap” steht dabei für “cashless electronic advanced payment”. Der Dienst will das Mitführen eines Portemonnaies zum Bezahlen überflüssig machen, die Art und Weise der Bezahlung ist dabei auf QR-Codes und einen elektronischen Zahlungsdienstleister wie zum Beispiel Paypal ausgerichtet. QR-Codes kennen viele Smartphone-Nutzer wahrscheinlich als Verweis auf eine Website, ein Video oder andere Kurzinformationen. Im Fall von cleap wird das Handy mit dem entsprechenden QR-Code zum Bezahlinstrument, da jeder Nutzer seinen eigenen Code erhält.

Zielkunden sind einerseits Privatkunden und natürlich auch Partnerfirmen aus Hotellerie und Gastronomie oder Einzelhändler verschiedenster Art. Bis zum Start im ersten Quartal 2013 ist der Dienst kostenlos, danach fallen für Partner Transaktionsprovisionen an. Die cleap-App ist kostenlos erhältlich, es werden Android, iOS und Windows Phone unterstützt.

Der Ablauf ist simpel

Die Funktionsweise des Bezahlsystems über die cleap-App ist schnell erklärt:

1. Der Kunde hat sich die cleap-App bereits auf sein Smartfon geladen und für den Zugriff eine PIN-Nummer vergeben

2. In einem teilnehmenden Geschäft wählt der Nutzer das Produkt und zeigt an der Kasse den eigenen QR-Code vor

3. Diesen QR-Code scannt der Händler mit seiner cleap-Service-App ein und nach einer kurzen Prüfung über das Internet wird der Kaufpreis über den Zahlungsdienstleister abgewickelt

Weitergehende Funktionen und die “digitale Stempelkarte”

Die cleap-App vereint mehrere Funktionen in sich: Zunächst kann damit der Bezahlvorgang vollzogen werden, weiterhin können Privatpersonen untereinander Geld versenden. Sowohl Privatkunden als auch Händler finden darüber hinaus eine Übersicht über Geldein- und Ausgänge, bestehende Kassensysteme müssen dafür nicht verändert werden, da ein letztendlicher Abgleich manuell vonstattengeht. Durch die Art und Weise, wie die App funktioniert, wird sie zu einer Art “digitaler Stempelkarte” und ein Loyalitätsprogramm entsteht. Torben Simon Meier von cleap meint dazu: “Mit der Kombination aus mobilem Bezahlen und Loyalitätsprogramm sind wir Vorreiter. Im Bezahlmarkt ist diese Kombination daher einzigartig.”

Die Firma AppClouds, die auch die App “CabDriver” entwickelt, wurde von Meier zunächst eigenfinanziert gegründet, seit Sommer 2012 ist noch ein Business Angel mit an Bord. Aktuell sucht AppClouds nach weiteren Investoren, um das Geschäft zu skalieren, das Ziel für das kommende Jahr soll die bundesweite Verfügbarkeit des Dienstes sein. An Mitbewerbern sind Paypal (www.paypal.com), Sqwallet (www.sqwallet.de) aus Hamburg und PayCash (www.paycash.eu) aus Luxemburg zu nennen, die teilweise auch mit QR-Codes arbeiten. Ansonsten arbeiten bekanntlich auch payleven (www.payleven.de) und SumUp (www.sumup.de) am Thema Mobile Payment.

Es gibt genügend mobile und Internet-Nutzer, die bereits auf elektronische Zahlung setzen und ihr Portemonnaie für das Bezahlen von Produkten im Internet schon lange nicht mehr zücken. Warum sollte das nicht auch beim Einzelhändler oder im Restaurant funktionieren – sollten sie die Bezahlung per cleap denn anbieten.