Radcarpet: Ortsbasiertes Werbenetzwerk rollt den “roten Teppich” aus
Der Dienst radcarpet (www.radcarpet.com), vor knapp 6 Monaten an den Start gegangen, ist nach eigenen Angaben das “erste ortsbasierte Werbenetzwerk für Europa”. Der Aufenthaltsort des Endkunden spielt dabei eine ausschlaggebende Rolle, da Anzeigen auf mobilen Websites nur innerhalb eines eng begrenzten Radius angezeigt werden. Durch die Verbindung von Werbetraffic und Geodaten will radcarpet in Zukunft vorhersagen können, welche Werbekampagne an welchem Ort die besten Chancen hat – an Partnern sind zum Beispiel schon L’TUR, Biotherm, Holmes Place und barcoo dabei.
Der Berliner Dienst radcarpet ist ein noch junges, ortsbasiertes Werbenetzwerk in Europa, das auf den Grundsätzen des “situativen Targeting” und des “Performance-Marketing” fußt und seit Mitte des Jahres online ist. Situatives Targeting bedeutet dabei, dass der Aufenthaltsort des Nutzers ein wichtiger Faktor ist, Performance-Marketing konzentriert sich auf messbare Reaktionen eines Nutzers: den Klick. Der Name des Dienstes nimmt auf die geringe Entfernung zum Geschäft Bezug und ist eine leicht abgewandelte Form des Begriffs „red carpet“, also dem berühmten roten Teppich. Radcarpets Zielkunden sind Werbetreibende und Publisher.
Werbung erscheint nur in einem festgelegten Radius
Partnerfirmen schalten auf mobilen Websites Anzeigen, in denen dynamisch die Entfernung des Endkunden zum jeweiligen Geschäft angezeigt wird. Der Gedanke dahinter ist laut Dr. Florian Resatsch, einem der Gründer von radcarpet, folgender: Je geringer die Entfernung zum Geschäft sei, desto höher sei auch die Klickrate, da durch die Nähe die Relevanz der Anzeige erhöht werde. Der Radius um das Geschäft herum kann dabei bis auf 10 Meter genau festgelegt werden, außerhalb dieses Radius erscheint die Anzeige nicht – die Nähe zum Geschäft erhält also eine hohe Bedeutung. Auf den individuellen Landeseiten der Partner finden Endkunden Interaktionsmöglichkeiten wie beispielsweise eine aufrufbare Karte, den Versand von SMS/E-Mail oder eine Aufforderung zum Rückruf. Nur für diese messbaren Aktionen und damit die Erzeugung von Leads, führt zu Zahlungen durch die Partner.
Optimierung von Werbung bis auf Stadtteilebene
Resatsch erläutert die Relevanz des Aufenthaltsortes: “Wichtig ist es, genau aggregierte und anonymisierte Daten von Werbetraffic mit Geo-Koordinaten zu nutzen, um Kampagnen bestmöglich zu optimieren.” Er fährt fort: “In Zukunft können wir einem Kunden schon vorher sagen, in welcher Stadt er welche Kampagne am Besten schaltet – wenn man beispielsweise für Jeeps Probefahrten bewerben möchte, könnten wir bis hin zum Stadtbezirk sagen, wo die Kampagne am besten funktioniert.”
Frühere Erfahrungen durch Friendticker und Dealomio
In 2008 wurde die Betreiberfirma von radcarpet, die servtag GmbH in Berlin, gegründet; neben Resatsch sind als Gründer noch Uwe Sandner und Martin Pischke an Bord. Erste Erfahrungen mit ortsbasierten Ideen konnten die Macher bereits mit Diensten wie Friendticker und Dealomio sammeln, finanziert wird das Unternehmen sowohl durch Business Angels als auch Risikokapitalgeber wie DuMont Venture, die NRW Bank und die Nordwest Zeitung.
Eine erste Bilanz nach knapp 6 Monaten
Seit dem Start Mitte Juni diesen Jahres scheint es bei radcarpet gut zu laufen: Nach eigenen Angaben verzeichnet der Dienst steigende Kundenzahlen mit einem monatlichen Umsatzplus von 30 %. Zu den anfänglichen Partnern auf der Werbetreibenden-Seite sind beispielsweise noch Opel, Daimler, pitstop, AutoScout24 und die Sparkasse hinzugekommen. Auf Mitarbeiterseite scheinen die Zeichen auch auf Wachstum zu stehen, denn durch die stetige Erweiterung des Teams ist radcarpet nun auf der Suche nach größeren Büroräumen.
Durch die Analyse von Werbetraffic mit Hilfe von ortsbasierten Daten erhöht radcarpet die Relevanz der geschalteten Anzeigen und optimiert die Kampagnen für Partnerfirmen. Im besten Fall wird dadurch für den Endkunden wirklich der “rote Teppich” ausgerollt.