Blog-Artikel: Keine Werbung, Wissen verschenken, Top 10-Listen, Serien
In den beiden letzten Teilen der Serie ist klar geworden, wo man ihn findet, den Stoff, aus dem die Blogartikel sind. Jetzt müssen die Artikel-Ideen mal in Form gegossen werden. Und zwar in möglichst unterschiedliche Text-Formen, sonst langweilen sich die Blog-Leser. Außerdem drängt sich nicht jede Textart für jedes Thema auf. Damit Sie zukünftig einen schönen Katalog mit Textformen zur Auswahl haben, widmen wir die diesen und die folgenden vier Beiträge dieser Serie den verschiedenen Arten von Artikeln, die man so in einem Blog schreiben kann. Natürlich (fast) immer mit Fallbeispiel wegen der höheren Anschaulichkeit.
Welche Artikel diese Serie für bloggende Start-Ups bisher insgesamt umfasst, lesen Sie am Ende des Artikels.
Als Fallbeispiel steht wieder der fiktive Online-Shop mit Heimtier-Luxusartikeln PetSplendor Pate, der im Beitrag Bloggen, ja klar! Aber über welche Themen? [Link] näher beschrieben wurde. Das Bloggerteam von PetSplendor war fleißig und hat sich inzwischen auf diese Blogkategorien, also Blogthemen geeinigt:
- Futter und Leckerlis(alles rund um die Ernährung)
- Unsere Tiere zu Hause (Tierspielzeug, Schlafplätze, Erziehung zur Schonung edler Möbel…)
- Tierische tolle Mode und Wellnesstipps (Tierbekleidung, Tierpflege, Wellness und alternative Tiermedizin…)
- Unterwegs mit dem Vierbeiner(Tierfreundliche Hotels, Luxusliner, Unterbringung bei Sportevents…)
- Geschichten auf 4 Pfoten(Klatsch, Tratsch, Anekdoten)
- In eigener Sache(Neues aus dem PetSplendor-Unternehmen)
Blogartikel sollten den Lesern nie nur Werbliches, sondern immer auch Nutzen und/oder Unterhaltung bieten
So wie es 37 Arten von Kopfschmerzen gibt, die man selbst behandeln kann (Anm.: saublöde Werbung), gibt es diverse Arten von Texten, die in einem Blog eingesetzt werden können.
Allen gemeinsam sollte unbedingt dies sein:
Die Blogartikel sollen den Lesern immer Nutzen und/oder Unterhaltung bieten.
Nie, wirklich nie, sollte ein rein eigenwerblicher Artikel gebloggt werden, dessen einziges Ziel es ist, ein Produkt oder einen Service des bloggenden Unternehmens zu bewerben – und der sich eben auch werblich liest.
Natürlich verfolgen die meisten Unternehmen mit ihren Blogs auch werbliche Zwecke. Aber wenn über ein eigenes Angebot gebloggt wird, sollte diese Werbung immer in einen Kontext gestellt werden, der den Lesern über die Werbung hinaus nützliche Informationen und/oder gute Unterhaltung bietet.
Fallbeispiel: PetSplendor hat eine todschicke Hundeleine ganz neu im Angebot. Natürlich will das Start-Up auch in seinem Blog die Leser darauf neugierig machen. Statt aber nun einfach die Leine vorzustellen und über den grünen Klee zu loben, wird das neue Produkt eingebettet in einen nützlichen Artikel darüber, wie man seinem Vierbeiner das Ziehen an der Leine liebevoll aberziehen kann.
Wissen ‘verschenken’ durch Informationen und Tipps
Unternehmen sollten sich beim Bloggen immer klar darüber sein, dass die meisten Menschen sich zunächst nicht auf der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen ins Internet begeben, sondern auf der Suche nach Informationen und Unterhaltung.
Wenn ein Start-Up also seine Website mit seinem Blog gekoppelt hat und in seinem Blog nützliche Infos rund um das Thema seines kommerziellen Angebots verschenkt, so ist dieses Wissen nur im Wortsinn verschenkt, nicht aber im übertragenen Sinn.
Denn Informations-Sucher stoßen auf den einen oder anderen erhellenden Artikel im Blog des Unternehmens – und landen gleichzeitig auf einer Website, die die zu den Infos passenden Produkte oder Services anbietet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass aus diesen Informations-Suchern dann auch Käufer bei diesem Unternehmen werden, ist zumindest deutlich größer, als wenn sie über ihre Infosuche nicht über das Angebot gestolpert wären. Logisch, oder?
Außerdem erreicht das Wissen verschenkende Unternehmen mit seinen Artikeln gleichzeitig, dass das Vertrauen der potenziellen Kunden in seine Kompetenz steigt. Denn schließlich hat man dort fachkundige Artikel zum Thema gefunden. Es ist also davon auszugehen, dass das Unternehmen etwas von seinem Geschäft versteht.
Die Blogger von PetSplendor tun also gut daran, sich ihre Zielgruppe und ihr Sortiment gründlich unter dem Aspekt anzugucken, welche Informationen begüterte Haustierbesitzer wohl im Internet suchen – auch, wenn diese zunächst nicht die Absicht haben, etwas zu kaufen.
Und dann werden Artikel-Themen zusammengestellt, die nützliche Infos und Tipps liefern. Zum Beispiel:
- Gibt es Golfplätze, auf die man seinen Hund mitbringen kann?
- Darf eine Langhaarkatze in den Garten?
- Warum schielen Siam-Katzen?
- Haben Hunde der Rasse Petit Bleu de Gascogne typische Erbkrankheiten?
Top 10-Listen werden immer gern gelesen
Die ’10’ steht hier natürlich als Platzhalter für eine beliebige Zahl. Menschen liiieben Listen und Sammlungen. Und sie lieben Superlative. Superlativ plus Liste in einem Blogtitel vereint sind ein echter Lesergarant.
Also fangen Sie an zu sammeln: Die 10 besten…, 15 famose.., Die Top 12 der…
Sammeln können Sie spannende Blogs zu einem bestimmten Thema, Twitter-Accounts, Facebookseiten, Google+-Seiten, Pinterest-Boards, Scoop.it-Scoops, Tools, Tipps, Checklistenpunkte zu passenden Themen, Shops…
Natürlich sollte jeder einzelne Punkt einer Liste auch kommentiert werden. Eine kurze Beschreibung ist das Mindeste. Es darf aber auch Ihre Meinung durchklingen, Ihr persönlicher Favorit benannt werden, Ihre eigenen Erfahrungen geschildert. In einem Blog soll und darf ja gemenschelt werden, die Persönlichkeit der Autoren durchscheinen.
Die Blogger von PetSplendor könnten zum Beispiel vorstellen:
- Die 20 schönsten Hotels, in denen ein Haustier willkommen ist
- Die 10 angesagtesten Hunde-Salons in Deutschland
- Die 8 renommiertesten Katzenausstellungen
- Die 25 besten Tipps, einem Hund das Betteln abzugewöhnen
Serien zu einem Themenkreis schreiben
Dem Grundsatz ‘Pro Blogbeitrag nur ein Kerngedanke’ folgend, auf den später in dieser Serie noch ausführlicher eingegangen wird, würden komplexere Themen als Blogartikel eigentlich gar nicht in Frage kommen.
Man könnte komplexe Themen dann nur sehr oberflächlich als Liste abfrühstücken – wobei dann die Sammlung an sich der eine Kerngedanke wäre.
Oder man verteilt Unterpunkte zu besagtem komplexen Thema auf mehrere Blogartikel, die dem Leser einerseits jeder für sich Nutzen bringen, andererseits sich aber als Gesamtpaket zu einem runden Ganzen – eben einer Serie – zusammenfügen.
Serien sind prima, um Leser zu binden. Interessiert sich ein Leser für das Thema der Serie, ist es sehr wahrscheinlich, dass er das Blog regelmäßig wieder besucht, um alle Folgen der Serie mitzubekommen.
Um ein Oberthema für eine Serie zu finden, kann man zum Beispiel aus all dem, worüber man sonst kurze Tipp- oder Top 10-Listen schreiben würde, Blogartikel-Serien machen. Dann wird jeder Punkt der Liste nicht nur kurz kommentiert, sondern man geht ausführlich darauf ein – eben so ausführlich, dass sich ein ganzer Blogartikel entwickelt.
Die Blogger von PetSplendor haben viele Möglichkeiten, Serien zu bloggen. Sie könnten zum Beispiel aus einigen der beispielhaft genannt Top-Listen eine Serie machen: Eine achtteilige Serie hätte zum Beispiel das Oberthema ‘Katzenausstellungen’ und jeder Beitrag widmet sich ausführlich einer dieser Ausstellungen: Ort und Veranstalter werden vorgestellt, die Teilnahmebedingungen erläutert, vielleicht Tipps für Hotels in der Nähe dazugeliefert, in denen Katzen willkommen sind usw.
Bisherige Teile dieser Serie:
- Wenn Start-ups nicht bloggen, ist das sehr schade – vor allem für sie selbst
- Bloggen, ja klar! Aber über welche Themen?
- Die 16 besten Recherche-Quellen für Blogartikel – Teil 1
- Die 16 besten Recherche-Quellen für Blogartikel – Teil 2