Ebookmakr ermöglicht Autoren das Erstellen von E-Books
Das Berliner Start-up ebookmakr (www.ebookmakr.com) will es Autoren einfach machen, ihre eigenen E-Books zu erstellen. Dazu offeriert der Dienst einen webbasierten WYSIWYG-Editor, der auf Bekanntem aufbaut, so dass Nutzer gleich loslegen können. Neben dem direkten Schreiben der Kapitel importieren Nutzer aktuell aus verschiedenen Blogsystemen Beiträge oder importieren bestehende Texte aus einem MS Word-Dokument – später soll es auch eine Kollaborationsfunktion zur gemeinsamen Arbeit an Büchern geben. Seit Anfang Oktober befindet sich ebookmakr in der offenen Betaphase.
Ebookmakr aus Berlin wollen es sowohl technischen Laien als auch Profis ermöglichen, webbasiert und von überall aus E-Books zu verfassen. Um Details wie den technischen Aufbau muss der aufstrebende Autor sich nicht kümmern, da ebookmakr ihm das abnimmt und eine vertraute Oberfläche zum Schreiben zur Verfügung stellt. Erste Ideen zum Geschäftskonzept hatte Gründer Stefan Wolpers bereits im November 2011, im August 2012 stießen dann die weiteren Gründer Rebecca Sunshine und Carl-Christian Bruns dazu. Ebookmakr wird von der Plan & Idee GmbH in Berlin betrieben und soll später ausgegründet werden.
Der Fokus des Geschäftsmodells liegt auf der Produktion von elektronischen Büchern, Bruns fasst dies kurz und knapp zusammen: “Wir sind die Buchdruckerei 2.0”. Ebookmakr bietet dazu verschiedene Möglichkeiten an: der Autor schreibt das Buch im WYSIWYG-Editor selbst oder nutzt den Blogimport, mit dem er Beiträge aus WordPress und Blogger in ein E-Book zusammenfassen kann. Einen ersten, einfachen Dokumentenimport per Copy-Paste gibt es für das MS Word-Format bereits, später werden weitere Dokumentenformate wie die von InDesign und PDF hinzukommen. Es gibt 3 angedachte Preismodelle: Free, AuthorPlus und AuthorPro, die sich in der Anzahl der E-Books und Zusatzfunktionen unterscheiden. Aktuell exportiert ebookmakr in die Formate .epub, das als Industriestandard auf vielen Geräten lesbar ist und .mobi, welches für den Kindle gedacht ist.
Die Oberfläche zur E-Book-Erstellung ist aus Office-Programmen bekannt
Der WYSIWYG-Editor, den Autoren im “Chapters-“Bereich finden, beinhaltet die Grundfunktionen, die aus Textverarbeitungsprogrammen bekannt sind, so dass der Einstieg in die Welt des E-Books sich leicht gestaltet: Es finden sich, zum Beispiel, Funktionen zur Textformatierung und Textausrichtung, verschiedene Listenformate, die Möglichkeit Bilder einzufügen und auch interne sowie externe Verlinkungsmöglichkeiten. Eine Rechtschreibprüfung sowie eine Funktion zum Suchen und Ersetzen von Text sind dabei auch integriert.
In verschiedenen Einstellungsbereichen legt der Autor fest, wie das E-Book gestalterisch aussehen soll, bestimmt Metadaten wie Titel, Autor und ISBN-Nummer. Das automatisch erzeugte Inhaltsverzeichnis kann im Nachhinein noch per Drag-and-Drop angepasst werden.
Ebookmakr misst sich gleich mit zweierlei Bereichen und tritt sowohl gegen bestehende Software wie Sigil (code.google.com/p/sigil) und Calibre (www.calibre-ebook.com) an, als auch gegen webbasierte Dienste wie zum Beispiel myebook (www.myebook.com). Mit den umfänglichen Funktionen der genannten Mitbewerber kann ebookmakr noch nicht mithalten, ein Anfang im Segment der reinen E-Book-Produktion ist aber gemacht – gegenüber Calibre und myebook ist die Oberfläche zumindest weitaus aufgeräumter beziehungsweise nutzbarer.
Ausblick auf die Entwicklung des E-Book-Marktes
Bruns äußert sich abschließend zum E-Book-Markt: “Für uns ist spannend zu sehen, wie sich der Markt grundsätzlich entwickeln wird. Hat das Format ebook, wie es momentan existiert, weiterhin Bestand? Wird sich der Trend hin zu Apps in Zukunft stärker abzeichnen? […] Wird die Entwicklung in Deutschland und Europa ähnlich stattfinden wie in den USA und werden sich Verlagshäuser dem Druck des Markts schnell genug anpassen? Obwohl alles darauf hindeutet, ist dies noch nicht der Fall, und es gilt zu beobachten wo die Reise hingeht.”
Ebookmakr will das Verfassen von E-Books für Nutzer ohne tiefergehende Kenntnisse möglich machen und ist auf einem guten Weg dahin. Sie konzentrieren sich zunächst auf die reine Produktion und entwickeln ihr Produkt nach Nutzerfeedback kontinuierlich weiter.