Genial oder völlig daneben? Home24 schickt den “Arsch der Welt” auf Reisen
Die Werbeschlacht des millionenschwerfinanzierten Möbel-Shops Home24 (www.home24.de) geht in die nächste Runde: Ähnlich aggressiv wie der Schuh- und Modeshop Zalando, der wie Home24 aus dem Hause Rocket Internet stammt, geht nun auch der Möbel-Shop massiv in die Offensive. Erst Anfang September startete die Jungfirma, mit der Rocket-Macher Oliver Samwer den milliardenschweren Online-Möbelmarkt erobern will, einen gelungenen TV-Spot mit dem schönen Titel “Am Arsch der Welt”. Der bekannte deutsche Schauspieler Oliver Korittke preist in diesem amüsanten Spot die Vorzüge des Online-Einkaufens von Möbeln und Wohnaccessoires an. Jetzt folgt die erste, große Werbeaktion in der echten Welt.
Bereits der kurze TV-Spot trifft die Abholmärkte, die oft in Gewerbegebieten auf der grünen Wiese residieren, an einem wunden Punkt. Nun schickt Home24 den “Arsch der Welt” genau dort hin, um für das Online-Einkaufen von Möbeln zu werben. “Seine Mission: verzweifelten Besuchern, die den weiten Weg auf sich genommen haben, über die moderne Art des Möbelkaufs aufzuklären. Mit Spruchbannern informiert er über die neue und bequeme Möglichkeit, Möbel einfach von zu Hause aus zu bestellen – ohne ins Auto zu steigen und Benzin, Nerven und einen entspannten Feierabend zu opfern”, teilt das Unternehmen mit. Start der Aktion ist der “Ortsrand Berlins – dort wo sich viele Möbelhäuser angesiedelt haben”.
Ob der “Arsch der Welt” schon so viel Kultpotenzial wie Zalandos “Schrei vor Glück” hat, muss sich aber noch zeigen. Die Aktion mit dem riesigen Hintern auf einem Anhänger könnte Kultpotenzial entwickeln, könnte aber auch – Vorsicht Kalauer – nach hinten los gehen und auf Dauer einfach nur peinlich bzw. ein wenig grenzwertig sein. Aggressiv ist dieses Werbeaufgebot von Home24 auf jeden Fall. Die Abholmärkte und somit die Konkurrenz von Home24 dürften dies alles nicht gerne sehen. Leider gibt es noch immer viel zu wenig richtig grandiose Werbung von deutschen Start-ups: zalando, Mister Spex und Mybestbrands – sind die großen Ausnahmen.
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