“An erster Stelle steht bei uns gerade das Produkt” – Carsten Wagner von noknok

Ursprünglich starteten Natascha Wegelin, Ole Golombek und Carsten Wagner das Projekt wg-mates. Inzwischen sind die Macher mit ihrer WG-Suche bei You is now, dem Inkubator von ImmobilienScout24, untergeschlüpft. Passenderweise arbeiteten die Berliner unter […]

Ursprünglich starteten Natascha Wegelin, Ole Golombek und Carsten Wagner das Projekt wg-mates. Inzwischen sind die Macher mit ihrer WG-Suche bei You is now, dem Inkubator von ImmobilienScout24, untergeschlüpft. Passenderweise arbeiteten die Berliner unter dem Namen flat.st an einem ähnlichen Projekt. Aus wg-mates wurde nun noknok (www.noknok-home.com). Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Mit-Gründer Wagner über Mitbewohner, Schnelligkeit und Überzeugungsarbeit.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Wir wollen die WG-Suche Richtung Social und Effizienz bewegen. Das heißt, wir wollen einen stärkeren Fokus auf die Mitbewohner legen und werden den gesamten Auswahl- und Bewerbungsprozess vereinfachen. Gerade bei der WG-Suche sind Informationen über potentielle Mitbewohner essenziell. Wir haben früher selbst oft in WGs gewohnt, teils mit Freunden, teils bunt zusammengewürfelt. Jede Zusatzinformation über Mitbewohner ist bei der Auswahl Gold wert und kann die gezielte Auswahl fördern. Genau diese Informationen wollen wir anbieten. Unsere User sollen einfach die Chance bekommen, sich so gut wie möglich zu präsentieren. Auf der anderen Seite sollen WGs es einfacher haben das gesamte Bewerbermanagement zu bewerkstelligen.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Wie viele Gründer mussten auch wir unser Konzept und unsere Idee im Laufe der Entwicklung anpassen. Wir haben noknok aus wg-mates.de und flat.st gebaut. Beide Portale hatten unterschiedliche Ansätze. Wir haben dann das Beste aus beiden Portalen genommen und zu noknok geformt. Am Ende geht es um Schnelligkeit und Schnelligkeit heißt oft auch Verzicht. Wir wollten innerhalb kurzer Zeit eine erste neue Version live stellen, mit der wir dann Erfahrungen sammeln können. Jetzt haben wir eine Basis, auf der wir aufbauen können.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
In letzter Zeit ist viel passiert auf dem WG-Markt. Neben dem ein oder anderen spannenden Wettbewerber steht bei den meisten Suchenden und Anbietern im WG-Markt wg-gesucht.de (www.wg-gesucht.de) an erster Stelle. Im direkten Vergleich wollen wir mit einem viel besseren Produkt punkten. Geprägt von unseren eigenen WG-Erfahrungen während des Studiums entwickelten wir ein Portal, das neben dem Zimmer auch die Mitbewohner in den Fokus rückt und damit die WG-Suche Richtung „social“ bewegt. Informationen wie Musikgeschmack, Film-Interessen usw. geben schon mal einen ersten Eindruck zur Person und vor allem auch Gesprächsthemen fürs erste Kennenlernen. Später wollen wir diese dann auch matchen, um den Usern Gemeinsamkeiten anzuzeigen. Auch Freunde und Freundes-Freunde spielen dabei eine wichtige Rolle. Weiterhin soll der Bewerbungsprozess vereinfacht werden. Ein integriertes Messaging inklusive einfachem Zu- und Absagen von Bewerbern direkt auf noknok spart Zeit und Nerven. Durch unsere Partnerschaft mit ImmobilienScout24, können wir den Suchenden auch gleich passende Wohnungen anzeigen, die im gewünschten Budgetrahmen liegen. Später werden wir mit diesen Wohnungen das Gründen von WGs live auf noknok ermöglichen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Gerade am Anfang steht viel Überzeugungsarbeit. Viele suchen derzeit noch bei unseren Konkurrenten. Genau das wollen wir ändern. Wir müssen genau diese WG-Suchenden auf uns aufmerksam machen und ihnen dann ein Produkt bieten, das sie vollkommen überzeugt.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Da wir neben WGs auch passende Wohnungen anzeigen, werden wir entsprechend vergütet. Für die Zukunft planen wir auch, verschiedene Werbeformen zu nutzen. Premium-Funktionen oder Gebühren für eine Nutzung unseres Portals wird es erst mal nicht geben.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir konzentrieren uns in erster Linie auf die DACH-Region. In kurzer Zeit werden wir auch eine englische Version releasen.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
An erster Stelle steht bei uns gerade das Produkt. Wir arbeiten bereits jetzt an einem vollkommen neuen Design und neuen spannenden Funktionen. Hier werden wir schon in ein bis zwei Monaten erste Erfolge sehen. Weiterhin wollen wir es unseren Usern ermöglichen, auf noknok WGs zu gründen. Natürlich steht auch bei uns das Thema Mobile ganz oben auf der Agenda. Das übergeordnete Ziel ist aber in erster Linie Traffic. Wir wollen schnellstmöglich zum Marktführer aufschließen.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person
Carsten Wagner war vor der Gründung von noknok Social Media Manager bei der Partnerbörse Parship. Mitstreiterin Natascha Wegelin wirkte zuletzt als Product Owner bei Parship. Das Gründerduo studierte aber schon zusammen und hegte bereits damals den Traum, ein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.