TeamsUnited wird eingestellt

Aus und vorbei: TeamsUnited (www.teamsunited.com), ein Organisations- und Community-Tool für Gamer, wird eingestellt. Mit ihrer Plattform wollten Robin Harries und Kim Karsten Stahn, die mit ihrer Idee zu den Siegern des bekannten Gründerwettbewerbs enable2start gehörten, eine Anlaufstelle für Team-Gamer aller Art schaffen. Begeistert von TeamsUnited waren auch die trivago-Macher Stephan Stubner, Rolf Schrömgens, Malte Siewert und Peter Vinnemeier. Mit ihrer Beteiligungsgsellschaft Monkfish Equity investierten sie eine sechsstellige Summe das Start-up mit Sitz in Hamburg. Die Bilanz nach knapp drei Jahren Aufbauarbeit ist ernüchternd: Das TeamsUnited-Konzept ging nicht auf.

Im gedruckten Jahresabschlussband über den enable2start-Jahrgang aus dem Jahre 2011 ziehen die Gründer ausführlich Bilanz. “Unsere Hypothese war, dass wir allein durch virale Effekte wachsen können. Aber das hat sich nicht erfüllt”, sagt Mitgründer Harries. Für klassisches Online-Marketing war im Businessplan von TeamsUnited aber kein Geld vorgesehen. Deswegen stagnierte die Zahl der TeamsUnited-Nutzer seit Jahresbeginn bei rund 5.000. Eine gute Grundlage, aber insgesamt zu wenig, um daraus Kapital zu schlagen. Zudem starteten Spielehersteller seit Ende des vergangenen Jahren selbst Netzwerke – beispielsweise Activision mit der “Call of Duty”-Commuity Elite. Als die TeamsUnited-Macher starteten sah die Welt noch ganz anders aus. “Bisher fehlte eine einfache und kostenfreie Lösung, die Teams und Gamer mit intelligenten Organisations- und Community-Tools unterstützt”, sagte Harries Anfang 2011.


Das TeamsUnited-Duo: Robin Harries und Kim Karsten Stahn

“Für uns ist entscheidend, dass wir keinen Fehler gemacht haben. Der Markt hat sich verändert. Wenn wir daraus keine Schlüsse gezogen hätten – das wäre ein Fehler gewesen”, sagt Harries im enable2start-Kompendium. Im vergangenen Jahr verbrannte die Jungfirma rund 160.000 Euro. Einnahmen erzielte das Start-up zu keiner Zeit. Wie es zudem scheint, war Kapitalgeber Monkfish Equity mit der Doppelrolle des weiteren TeamsUnited-Gesellschafters Exozet nicht ganz zufrieden: Die Agentur war gleichzeitig auch Dienstleister von TeamsUnited. Rund 40.000 Euro flossen auf diesem Wege in zwei Quartalen für Programmierleistungen an Exozet. Erst im vierten Quartal folgte eine Entzerrung dieser Konstellation durch die Festanstellung von zwei eigenen Entwicklern. Momentan versuchen Harries, der inzwischen im Business Development bei trivago arbeitet, und Stahn, der jetzt als Berater für Spielefirmen unterwegs ist, einen Käufer für TeamsUnited zu finden. Vielleicht landet das technische Grundgerüst von TeamsUnited nun doch bei einer Spielefirma- schon in der Vergangenheit sollen einige Gameshersteller an TeamsUnited interessiert gewesen sein.

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