Glossybox stampft petitebox ein
Das Berliner Start-up Glossybox (www.glossybox.de), ein Birchbox-Klon aus dem Hause Rocket Internet, schickt seinen Ableger petitebox (www.petitebox.de), eine “monatliche Überraschungsbox für schwangere Frauen und junge Mütter” in der bisherigen Form aufs Abstellgleis. In der offiziellen Pressemitteilung ist von einer Sommerpause die Rede. Die kleine Schwester der Glossybox soll demnach demnächst unter dem Namen Glossybox Baby wieder auferstehen. Allerdings nicht als monatliche Box, sondern “als einmalige Überraschungsbox zur Schwangerschaft, zur Geburt oder zur Baby Shower Party”. Somit ändert das Start-up mal eben den Namen, das Konzept und die Konditionen der Babybox.
Die in der Presseaussendung enthaltene Aussage, dass Glossybox damit “der steigenden Nachfrage nach einmaligen Präsentboxen für werdende Mütter und frisch gebackene Mamas gerecht” werden möchte, wirkt irgendwie fehl am Platze und ein wenig zu euphorisch angesichts der vielen Veränderungen. Sowohl die Mehrmarkenstrategie als auch das Konzept der petitebox scheinen vielmehr nicht aufgegangen zu sein. Die monatliche petitebox enthielt vier bis sieben Produkte und kostete 24,90 Euro monatlich. Die jeweilige Box, also die Produkte in der Box, war dabei individuell auf die Bestellerinnen und das Baby abgestimmt. Die Box sollte Mutter und Baby durch die Schwangerschaft begleiten und mit dem ersten Geburtstag des Kindes auslaufen. Die angekündigte Glossybox Baby ist nun als einmalige Sonderbox zu den drei Themen Schwangerschaft, Geburt und Babyparty konzipiert und kostet einmalig 30 Euro.
Mit der Glossybox Young Beauty bietet die Jungfirma bereits eine andere “einmalige Beautybox für junge Haut”, welche im Gegensatz zur normalen Glossybox ohne Abonnement auskommt und 9,95 Euro kostet. Mit den Produkten Glossybox Men und dem petitebox-Nachfolger Glossybox Baby bietet das Start-up künftig vier Boxen an: Zwei davon als Abomodell, zwei als normale Kaufboxen. Dass Abomodell stößt somit wieder einmal an seine Grenzen: Das Nebenprojekt Glossybox Style, also Schuhe, Taschen und Accessoires im Abo, trug die Jungfirma bereits Anfang des Jahres ganz schnell wieder zu Grabe. Abo-Commerce ist somit weiter ein zwar lukratives, aber schwieriges Geschäft.
Und das Glossybox-Team sucht somit weiter nach dem zweiten großen Standbein neben der klassischen Kosmetikprobenbox. In diesem Segment scheint das Überraschungstütenkonmzept zu funktionieren. Andere Themen wie Babykram scheinen dagegen als Sonderbox besser positioniert zu sein. Offen ist, ob der Wandel von petitebox nur für Deutschland gilt, oder auch für alle anderen Ländern, in denen Glossybox aktiv ist.
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