wer-kennt-wen.de-Gründer Ohler und Jager starten dawawas
EXKLUSIV Patrick Ohler und Fabian Jager, die Gründer des Social Network wer-kennt-wen.de (www.werkenntwen.de) melden sich zurück. Das Duo werkelt nach Informationen von deutsche-startups.de momentan an dawawas (www.dawawas.de), einem Dienst für das Teilen und Sammeln persönlicher Fotos – beispielsweise vom letzten Urlaub, der eigenen Hochzeit oder der Geburtstagsparty der besten Freundin. Momentan befindet sich der ansehnliche Fotodienst in der geschlossenen Beta. “Nach einer Auszeit, die wir für Reisen und Fotografieren genutzt haben, macht es nun wieder sehr viel Spaß, mit einem kleinen Team ein Produkt zu entwickeln und dabei wieder ganz am Anfang zu stehen”, sagt Ohler.
“Der Offline-Austausch, wie CDs oder Speicherkarten, ist nicht besonders praktikabel und viele der Fotos will man den Freunden in einem Social Network nicht zeigen oder öffentlich ins Internet stellen”, erklärt Ohlers die Idee hinter dawawas. Die Nutzer der Bilderplattform können gemeinsam Fotos anschauen und hinzufügen – immer jeweils sortiert nach Erlebnissen. So können beispielsweise alle Gäste einer Hochzeit ihre Fotos hochladen und allen anderen Gästen zur Verfügung stellen. Ein zweites Flickr ist dawawas aber nicht. Alle anderen Erdenbewohner bekommen diese Bilder niemals zu sehen: dawawas ist quasi eine Art geschlossene Bilder-Community mit dem Fokus auf gemeinsam erlebte Ereignisse wie Feste, Urlaube oder Klassenfahrten.
Ein Konzept, das leicht an 7Moments (www.7moments.com), ein Berliner Start-ups, das sich momentan in der Beta-Phase befindet. Hinter 7Moments stecken Markus Angermeier, David Linner und Stefan Kellner, ehemals Plazes. “Mit 7Moments könnt ihr Fotos gemeinsam mit Freunden in einem privaten Album sammeln”, heißt es in der Selbstbeschreibung des Start-ups. Zurück zu dawawas: Optisch macht der Dienst einen guten Eindruck. Die Plattform ist übersichtlich und kommt ohne großen Firlefanz aus. Momentan finanzieren die ehemaligen wkw-Macher dawawas komplett aus eigenen Mitteln. “Wir befinden uns aber gerade in der Planung für die nächste Phase, in der wir unser Team weiter vergrößern wollen”, sagt Ohler. Ende August 2010 stiegen Ohler und Jager bei wer-kennt-wen.de aus.
“dawawas ist der Ort, an dem man seine privaten Erlebnisse gezielt mit anderen in ‘Wohnzimmeratmosphäre’ teilt” – Patrick Ohler von dawawas im Interview
Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Die Idee ist nach einem Skiurlaub mit einer größeren Gruppe entstanden, als es mal wieder darum ging, die Fotos aller Mitreisenden auch zu sehen. Der Offline-Austausch, wie CDs oder Speicherkarten, ist nicht besonders praktikabel und viele der Fotos will man den Freunden in einem Social Network nicht zeigen oder öffentlich ins Internet stellen. So kam uns die Idee zu dawawas, als ein gemeinsamer Ort für das Teilen und Sammeln persönlicher Fotos von Erlebnissen wie Urlaub, Hochzeit oder Geburtstagsparty.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Ein erster Prototyp für unsere Freunde war unter anderem Namen bereits im Sommer 2011 online. Der hat sich in den letzten Monaten zu einem eigenen Produkt entwickelt, mit dem wir uns zurzeit in der closed-beta befinden. Auf dem Weg dahin haben sich vor allem das Design und die Ansprache geändert – das eigentliche Konzept ist geblieben.
Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Grundsätzlich sind alle Cloud-Speicherdienste, jede Foto-Seite und die Social Networks als Mitbewerber zu betrachten. Im Unterschied zu diesen Diensten ist dawawas aber der Ort, an dem man seine privaten Erlebnisse gezielt mit anderen in ‘Wohnzimmeratmosphäre’ teilt, zum Beispiel eine Hochzeit. Da entstehen oft hunderte Fotos von zahlreichen Fotografen, von denen die meisten auf irgendwelchen Festplatten vergammeln. Unser Ansatz ist, diese Fotos zum Beispiel für alle Hochzeitsgäste sichtbar zu machen, indem alle Fotografen ihre Fotos gemeinsam in ein Album – wir nennen es Erlebnis – laden.
Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
dawawas ist eine generische Plattform mit einer sehr breiten Zielgruppe. Der entscheidende Faktor ist für uns, ein Produkt zu schaffen, das von den Nutzern gerne weiterempfohlen wird. Die Herausforderung besteht darin, diese Viralität trotz des eigentlich eher privaten Ansatzes hervorzurufen. Beim Teilen von Inhalten besteht immer das Problem, dass der Anteil der inhalteproduzierenden Nutzer recht niedrig ist. Diesen Anteil versuchen wir durch Einfachheit des Produktes und über Social-Funktionen zu erhöhen. In den letzten Jahren sind die Nutzer zudem skeptischer gegenüber neuen Angeboten und der Verwertung ihrer Daten geworden. Deshalb ist der Aufbau einer Vertrauensbasis – gerade, weil es um sehr persönliche Inhalte geht – für uns ein weiterer sehr wichtiger Erfolgsfaktor.
Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Unser erstes Start-up haben wir relativ schnell in die Gewinnzone gebracht, was natürlich seinen Preis hatte. Wir haben gelernt, dass in Deutschland oft sehr früh die Frage nach dem Geschäftsmodell gestellt wird. Schnell steht man dann mit einem Geschäftsmodell aber ohne wettbewerbsfähiges Produkt da.
Momentan liegt unser Fokus deshalb auf dem Feinschliff des Produkts. Der Aufbau einer relevanten Reichweite ist für uns bei dawawas der Schlüssel für ein tragfähiges Geschäftsmodell.
Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Momentan gibt es nur eine deutsche Version von dawawas, die Idee ist aber nicht auf den deutschen Markt beschränkt. Wir wollen demnächst erste Schritte in Richtung Internationalisierung gehen.
Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Ziel ist es, das Produkt auf verschiedene Endgeräte zu bringen und so das Erinnern an gemeinsame Erlebnisse in möglichst allen Situationen, in denen ein Display zur Verfügung steht, zu ermöglichen.
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