Zwei Bücher legen ein solides Fundament für exzellente Unternehmenskommunikation

Längst nicht jedes Unternehmen lässt seine externe Unternehmenskommunikation von einer Agentur kreieren und umsetzen. Besonders Gründern fehlt dazu oft einfach das Geld. Aber selbst wenn man Profis ranlässt, ist es nützlich, wichtige Grundlagen selbst zu beherrschen: Um die Profis briefen und deren Arbeit kompetent kontrollieren zu können. Das spart Zeit, Geld und im schlimmsten Fall deftige Marketingflops. Dennoch mag man als Unternehmer natürlich kein Kommunikationsstudium absolvieren, wenn man Dienstleister dafür hat. Muss man auch nicht. Das Lesen zweier Bücher verschafft einen so runden Überblick über alle wichtigen Punkte der externen Unternehmenskommunikation, dass bestimmte Grundprinzipien danach einfach klar sind und typische Kommunikationsfehler nicht mehr passieren.

Außerdem bekommt man aus beiden Büchern handfeste Praxistipps, die auch für Nicht-Kommunikationsdienstleister zu erstaunlichen Ergebnissen führen. Die beiden Bücher, um die es hier geht sind: Tilo Dilthey: Text-Tuning – das Konzept für mehr Werbewirkung. Für alle, die mit Texten mehr bewirken wollen und Dieter Georg Herbst: Bilder, die ins Herz treffen. Pressefotos gestalten, PR-Bilder auswählen

Beide Bücher verbindet vor allem eins: Sie leisten viel mehr als ihr Titel verspricht. Sie dringen tief – und dennoch beide unterhaltsam zu lesen – ins Konzeptionelle der Unternehmenskommunikation ein, so dass die Hinweise, was man tun und lassen sollte, eingebettet sind in die gesamte Kommunikations-Strategie und deshalb viel schlüssiger wirken.

Und es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten: Beide Autoren ziehen die Erkenntnisse der modernen Neurowissenschaften heran, mit denen sie ihre Praxistipps anschaulich und nachvollziehbar begründen. Die Autoren wissen – und bauen ihre Ratschläge auf dieser Erkenntnis auf – dass menschliche Entscheidungen und Handlungen viel stärker von Emotionen gesteuert werden, als noch wenigen Jahren von den Kommunikationsforschern angenommen.

Beide Autoren gehen davon aus, dass Storytelling eine wichtige Basis ist, um Botschaften – egal ob Text- oder Bildbotschaften – ankommen zu lassen.

Man liest am besten beide Bücher direkt hintereinander weg oder auch bunt durcheinander, denn sie ergänzen sich perfekt: Tilo Diltheys Buch Text-Tuning ist eines der Bücher, bei denen ich mir gewünscht hätte, ich hätte es geschrieben, so brillant und auf den Punkt ist es getextet. Mit 150 Seiten eher ein Büchlein als ein Wälzer ist Text-Tuning dennoch inhaltlich ein Schwergewicht. Dilthey ist ein Meister des Minimierens, so dass wirklich jede Zeile relevant ist.

Inhaltlich spannt Dilthey den Bogen vom eindringlichen Appell, immer und auf jeden Fall den Nutzen in den kommunikativen Vordergrund zu rücken, über das Herausarbeiten der Alleinstellung und das Briefing hin zu den verschiedenen Textsorten und den angemessenen Sprachstilen. Tipps zur Verbesserung von Texten und verschiedene Übungen, die wirklich Spaß machen, runden das Buch ab.

Nein, man wird durch die Lektüre von Text-Tuning und das Üben nicht vom absoluten Laien zum begnadeten Werbetexter. Aber man hat verstanden, worum es geht beim Texten und viele nützliche Praxistipps mitgenommen. Und wenn man sich dann beim Konzipieren und Schreiben an die Ratschläge Diltheys hält, kann man es allein mit diesem Buch tatsächlich zu einiger Professionalität bringen.

Mit seinem Buch Bilder, die ins Herz treffen spricht Dieter Georg Herbst mir aus der Seele.

Klar, er appelliert dafür, Bilder so oft wie möglich zu verwenden. Aber er warnt eben auch eindringlich davor, die schon tausendmal gesehenen, immer gleichen klischeehaften Stock-Fotos zu nutzen. Weil man sich an die ‘Hände schütteln, um Einverständnis auszudrücken’ und Co.-Symbolbilder schon so gewöhnt hat, dass sie gar nicht mehr auffallen, man sie sich nicht mehr merkt.

Sehr gründlich und gut gegliedert wird erklärt warum Bilder wirken, wie sie wirken und wie man dafür sorgen kann, dass der Fokus des Betrachters geführt wird. Er schreibt über die Funktionen von Bildern, ihre geschickte Platzierung und darüber, welche Emotionen mit ihnen ausgelöst werden – oder eben nicht.

Und Herbst liefert Zahlenmaterial, das eigentlich nur zum Ergebnis haben kann, dass der Einsatz von Bildern zukünftig in der Unternehmenskommunikation nie wieder vernachlässigt wird. Einige Beispiele, zitiert aus dem Buch:

  • Über 80 Prozent der Informationen aus der Umwelt nehmen wir über die Augen auf.
  • Bilder wirken schnell: Wir nehmen sie 60.000 Mal schneller wahr als Texte.
  • Schon 0,5 Sekunden reichen, damit wir uns unter einem Bild grob etwas vorstellen können.
  • In einer Sekunde erkennen wir fünf Bilder im Schnelldurchlauf.
  • Es reicht aus, ein Bild zwei Sekunden zu betrachten, damit wir es später sicher wiedererkennen.

Schon an diesen wenigen Zahlenbeispielen wird also klar, warum Bilder gerade in Online-Medien, die von schnell scannenden Lesern konsumiert werden, so, so wichtig sind.

Einziges Manko an dem Buch: Es war nicht der beste Tag im Leben des Korrektors oder der Korrektorin, als er oder sie dieses Buch redigierte: Es gibt schon noch diverse orthografische und grammatikalische Fehler, die nicht ausgemerzt wurden. Aber was soll’s: Inhaltlich ist’s klasse!

Beides sind also Bücher zum Thema Unternehmenskommunikation, die in den Bücherschrank eines jeden Unternehmers gehören und natürlich unbedingt in die Handbibliothek von Kommunikationsdienstleistern.

Verlosung: deutsche-startups.de verlost zwei Bücher-Doppelpacks für gelungene Unternehmenskommunikation: Unter allen Kommentatoren dieses Artikels werden am [Veröffentlichungsdatum plus 10 Tage] zwei Gewinner per Los ermittelt, die dann je ein Exemplar von ‘Text-Tuning’ und eines von ‘Bilder, die das Herz bewegen’ von den Verlagen zugeschickt bekommen.