Mit dem Gesundheitsdokument von Vivité für alle Notfälle gerüstet

Unsere medizinische Versorgung wird immer besser. Immer mehr Krankheiten, ihre Ursachen und mögliche Behandlungsmethoden sind bekannt. Und: Wir werden immer mobiler, legen innerhalb weniger Stunden komfortabel enorme Strecken zurück. Das führt dazu, dass wir auch immer mehr reisen und überall auf der Welt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Den Fall, dass ausschließlich ein und derselbe Arzt jemanden buchstäblich von der Wiege bis zur Bahre betreut, gibt es fast gar nicht mehr. Immer mehr Ärzte und Alternativmediziner behandeln eine Person. Ein reibungs- und lückenloser Informationstausch zwischen den verschiedenen Instanzen wäre dabei oft mehr als wünschenswert. Und das ist jetzt dank des Gesundheitsdokuments von Vivité (www.vivite.de) möglich.

Im April 2012 ging der Service der Vivité GmbH in Berlin live. Er bietet ein webbasiertes Archiv, Gesundheitsdokument genannt, in dem man all seine gesundheitlichen Eckdaten und Dokumente ablegen lassen kann: Nach Registrierung und Bezahlung erhält der Nutzer seine Zugangsdaten. Nun kann er beginnen, in der Rohfassung des Dokuments seine persönlichen Daten einzugeben. In den darauffolgenden Tagen setzt sich ein Mitarbeiter der Vivité ihm in Verbindung, um einen Termin für das persönliche Telefonat mit einem Vivité-Arzt zu vereinbaren.

In dem Gespräch geht der Arzt das gesamte Gesundheitsdokument durch: Er stellt Fragen und bewertet die bereits eingereichten medizinischen Unterlagen. Wenig später erhält der Kunde sein Willkommenspäckchen und seine persönliche Vivité-Card mit ID-Code, die er möglichst immer bei sich tragen sollte. So sind im Notfall seine Daten blitzschnell zur Hand. Alle neuen Untersuchungsbefunde werden künftig per Post, Fax oder per Mail an die Vivité weitergeleitet und eingepflegt. So bleibt das Gesundheitsdokument stets auf dem aktuellen Stand.

Besonders nützlich ist dieses Gesundheitsdokument

  • in medizinischen Notfällen, in denen sich die behandelnden Mediziner so sofort über alle wichtigen Eckdaten (Blutgruppe, Allergien, Medikamenten-Unverträglichkeiten, chronische Krankheiten wie Diabetes oder Epilepsie, besondere Lagerungs-Notwendigkeiten, zum Beispiel wegen einer frischen OP etc.) informieren können.
  • auf Reisen, wo per Internet weltweit und 24/7 auf alle wichtigen gesundheitlichen Daten zurückgegriffen werden kann. Und zwar derzeit schon in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch. Weitere Sprachen folgen in diesem und im nächsten Jahr. So entfällt in Krankheitsfällen im Ausland die Sprachbarriere, die oft genug verhindert, dass adäquat diagnostiziert und behandelt werden kann.
  • bei der Notwendigkeit der Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte, die sich und dem Patienten die langwierigen aber notwendigen Erstbefragungen ersparen können. Dadurch ist eine viel effizientere Arbeit für den Arzt möglich und dem Patienten wird einiges an Warte- oder Leidenszeit erspart. Auch unnötige Röntgenaufnahmen oder Impfungen können vermieden werden, wenn aktuelle Aufnahmen und Impfdaten im Gesundheitsdokument eingespeist sind.

Außerdem ist durch die vielfältigen Informationen und die lückenlose Krankheitsgeschichte natürlich eine qualitativ fundiertere Diagnose und Behandlung möglich. So können im Notfall ganz schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden, zusätzliche Untersuchungen werden überflüssig und Fehldiagnosen vermieden.

Organspendeverfügung und Patienten-Testament kann man ebenfalls gleich mit hinterlegen. Vielleicht führt das ja sogar dazu, dass einige, die bisher nur aus Bequemlichkeit keinen Organspendeausweis haben, sich durch Vivité mal aufraffen können.

Da kaum etwas heikler und persönlicher ist, als Krankengeschichten, sind die Daten bei Vivité strenger geschützt als Fort Knox, es gab und gibt immer wieder Security-Checks durch hochspezialisierte Sicherheitsfirmen. Die Daten und das Gesundheitsdokument gehören ausschließlich dem Nutzer. Nur er bestimmt, wer auf das Gesundheitsdokument zugreifen darf.

Die Vivité GmbH wurde 2008 von Dr. Eckhard Löhde gegründet. Gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer, Andreas Riedel, leitet Dr. Löhde ein Team aus erfahrenen Ärzten verschiedenster Fachrichtungen, das von medizinischen Dokumentationsassistenten und Sekretärinnen unterstützt wird.

Vivité ist extrem nützlich und sinnvoll

Das alles klingt extrem nützlich, sinnvoll und in speziellen Situationen gesundheits- vielleicht sogar lebensrettend, wären da nicht zwei ‘Aber’s:

1. Das Gesundheitsdokument kostet im ersten Jahr sage und schreibe 1.250 Euro, als Partnerdokument ‘nur’ 2.200 Euro. Im ersten Jahr sind alle Services inklusive. Ab dem zweiten Jahr wird eine Servicefee in Höhe von 250 Euro/400 Euro jährlich erhoben. Diese beinhaltet die Aktualisierung des Gesundheitsdokumentes und die Betreuung des Nutzers.

Mit diesem stolzen Preis ist Vivité eindeutig nur etwas für Besserverdienende. Womit wir mal wieder bei der medizinischen Zweiklassengesellschaft wären.

Laut Andreas Riedel ist eine Kostenübernahme seitens der Krankenkassen nicht in Sicht. Eigentlich unverständlich, würde die weit verbreitete Nutzung des Gesundheitsdokuments doch mit Sicherheit massiv Kosten sparen: Die Ärzte können schneller und effizienter arbeiten, Fehldiagnosen werden reduziert, mehrfach-Untersuchungen vermieden.

2. Einen Arzt des Vertrauens zu finden, ist nicht so einfach. Neben der Fachkompetenz spielen auch immer Sympathie und Wellenlänge eine nicht unwesentliche Rolle. Das Ärzteteam bei Vivité bekommt man zugewiesen – also nix mit freier Arztwahl. Und auch wenn deren Tätigkeit hauptsächlich dokumentierenden Charakter hat: So ganz unwichtig ist die Bewertung und Einordnung von Diagnosen und Behandlungsmethoden auch nicht. Darauf angesprochen, antwortete Riedel, dass man das Ärzteteam bei Vivité auch wechseln kann, wenn man unzufrieden ist. Man bekommt dann ein anderes Team – leider auch wieder zugewiesen.