Der Bergfürst ruft: studiVZ-Gründer Dennis Bemmann gründet Crowdinvestment-Marktplatz

Gemeinsam mit Guido Sandler, der zuletzt die Beteiligungsgesellschaft W.V.M. leitete, arbeitet studiVZ-Gründer Dennis Bemmann, der in den vergangenen Jahren kaum in der Gründerszene in Erscheinung trat, an einem brandneuen Projekt. Das Unternehmen hört […]
Der Bergfürst ruft: studiVZ-Gründer Dennis Bemmann gründet Crowdinvestment-Marktplatz
Dienstag, 24. April 2012VonAlexander

Gemeinsam mit Guido Sandler, der zuletzt die Beteiligungsgesellschaft W.V.M. leitete, arbeitet studiVZ-Gründer Dennis Bemmann, der in den vergangenen Jahren kaum in der Gründerszene in Erscheinung trat, an einem brandneuen Projekt. Das Unternehmen hört nach Informationen von deutsche-startups.de auf den Namen e-crowd Finance AG. Sandler wirkt bei der Berliner Jungfirma als CEO, Bemmann übernimmt den Posten des CTO. Das Start-up will schon bald mit Bergfürst (www.bergfuerst.com) ins boomende Crowdinvestment-Segment einsteigen. Als “lizensierter Finanzdienstleister” will das Start-up “Online-IPOs, den Handel von Aktien innovativer Wachstumsunternehmen sowie Information und Austausch über diese Unternehmen anbieten”.

Bisher arbeiteten Bemmann und Sandler unter dem Radar der Szene an ihrem Crowdinvestment-Projekt. In den kommenden Wochen wagt sich das Duo, welches gekonnt Finanz- und Technikwissen miteinander verbindet, jetzt aber endlich an die Öffentlichkeit. e-crowd-Gründer Sandler beispielsweise spricht Anfang Mai auf der re:publica über “Impulse der Crowdfunding-Bewegung für Finanzierungsmodelle der Zukunft – Ersetzt Crowdfunding in Zukunft die Kapitalvermittlung von Banken?”. Damit dies gelingt, muss die derzeit boomende Crowdfunding-Szene in Deutschland aber erst noch aus den Kinderschuhen wachsen und nicht nur für Start-ups in der Seedphase interessant sein.

Seedmatch etablierte Crowdfunding in Deutschland

Ein Problem ist die Gesetzeslage: Durch das Verkaufsprospektgesetz ist öffentliches Crowdfunding auf 100.000 Euro limitiert. Wobei es bei Bergfürst ohnehin um mehr geht als bei den Mitbewerbern im Crowdfunding-, und Crowdinvestment-Segment. Online-IPOs und der Handel von Aktien wären in der Tat eine neue Stufe für die Szene. Zuletzt erweitere die Investment-Plattform Welcome Investment (www.wlcm.in) das bisher bekannte Crowdfunding-Konzept, welches vor allem Seedmatch (www.seedmatch.de) in Deutschland etablierte: Neben Start-ups und Investoren beziehen die Macher auch die Gruppe der Dienstleister in den Finanzierungsprozess mit ein.

Denn, so Mitgründer Jörn Kunst: „Beim Aufbau eines Unternehmens gehören diese drei Parteien unbedingt zusammen. Das wurde bisher vernachlässigt.“ Zudem gibt es weitere Unterschiede zu den bestehenden Diensten: So will die Plattform lediglich die technischen Module liefern, damit alle Beteiligten sich finden und miteinander in Kontakt treten können. “Was wir hingegen nicht wollen, ist, im Vorfeld schon einen Großteil der Ideen selbst auszusieben.” Dass bei Welcome Investment potentiell jedes Start-up finanziert werden kann, wird sicherlich einige Herausforderungen an die Übersichtlichkeit mit sich bringen. Im schlimmsten Fall müssen sich Mikroinvestoren und Dienstleister durch eine Vielzahl von schlechten Geschäftsmodellen wühlen, bis sie auf die Perlen stoßen. Man darf gespannt sein, wie Bergfürst im Detail aussieht.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.