Die 28 besten Tools und Quellen, um Text zu designen
Dieser Beitrag schlägt sozusagen eine Brücke zwischen der 5-teiligen Serie zum Thema Visualisierung und Einsatz von Bildern, die mit dem Artikel Visualisierung unterstützt das Verstehen und hilft dem Gedächtnis begann und dem Artikel Content is King: 20 Tipps und Tools zum Texten. Denn heute werden die 28 besten Tools vorgestellt, mit denen man Text gut – oder gar künstlerisch – aussehen lassen kann.
Quellen für Schriften zum Download
MyFonts bezeichnet sich selbst als die weltgrößte Sammlung von Schriften. Auf jeden Fall wird man unter den fast 25.000 Fonts sicher fündig. Preislich gibt es hier alles von kostenlos bis zu mehreren hundert US-Dollar pro Font.
Dafont hat seine gut 14.500 Schriften nach Stil sortiert, so dass man die Suche von vornherein recht gut einschränken kann.
FontSquirrel liefert knapp 750 Schriften, die alle auch für den kommerziellen Gebrauch gratis genutzt werden dürfen.
Sehr außergewöhnliche kostenlose Schriften gibt es auch im Blog Free Typography.
Welche Schrift ist denn das bloß?
Man sieht irgendwo auf einer Unternehmensbroschüre, einer Anzeige oder auf einem Werbebrief eine bestimmte Schrift und denkt: “Die ist aber schön! Die möchte ich auch haben!” Und dann geht das Suchen im Internet los. Millionen von Schriften werden angeboten – wie soll man da bloß genau die finden, in die man sich nun mal verguckt hat?
Das ist recht einfach: Man scannt das Dokument – möglichst in hoher Auflösung und kontrastreich – und speichert es als Bilddatei ab. Dann surft man entweder WhatTheFont an oder WhatFontis, lädt das Bild mit der Wunsch-Schrift hoch und bekommt sehr wahrscheinlich genau diese Schrift ausgeworfen. Oder zumindest eine sehr ähnliche.
Schriften für die Website
Keine Lust mehr auf die ewige Arial, Verdana oder Helvetica auf Websites? Ist auch nicht mehr nötig, denn die moderneren Browser können inzwischen viel mehr Schriften erkennen. Im Google Web Font Directory findet man schon 455 Web-Fonts und es kommen ständig neue dazu. Sie sind ganz einfach in eine Website einzubinden.
Wie, wird gut verständlich im Artikel Die kostenlosen Webfonts der Google Font API nutzen erklärt.
Mit Typetester kann man dann auch gleich testen, welcher Web-Font wie am besten aussieht. Dabei kann man bis zu drei Varianten miteinander vergleichen: Verschiedene Schriften, unterschiedliche Farben von Schrift und/oder Hintergrund, Lesbarkeit verschiedener Schriftgrößen und Zeilenabstände.
Sehr nützlich für Webdesigner – oder auch deren Kunden – ist auch der Dienst Typograph. Dort kann man sich nämlich sehr anschaulich entscheiden, welche Schriftgrößen, Zeilenabstände etc. man präferiert – und nebenbei gleich einiges über Typographie lernen.
Textzeichen mal anders aussehen lassen
Wer ab und an seinen Web–Text oder auch den in einem normalen Text–Dokument etwas bunter braucht, kann auch das haben.
Man nutzt dazu einfach den Rainbow Text Color Fader. Ein so buntes Buchstaben-Ergebnis von Hand zu erzeugen, wäre extrem mühsam, bekommt doch jeder einzelne Buchstabe einen anderen hexadezimalen Farbwert zugewiesen. Man kann bestimmen, wie viele Farben von 2 bis 100 insgesamt verwendet werden sollen, kann jede einzelne der Farben bestimmen oder sich eine Zufalls-Farbpalette aussuchen, kann sich aussuchen, ob jeder Buchstabe oder nur jede Zeile andersfarbig sein soll. Hat man alles festgelegt, und ist mit dem Ergebnis in der Vorschau zufrieden, wird mit einem Klick der HTML-Code erzeugt, den man per copy/paste direkt in jede Website einfügen kann.
Will man den bunten Text in einem normalen Textdokument verwenden, kopiert man sich einfach den Text aus der Vorschau heraus statt des Codes.
Wer bei Twitter, Facebook oder in einem Textdokument Schrift mal auf dem Kopf braucht oder eine Textvariante mit etwas kryptischen Zeichen, wende sich vertrauensvoll an das Tool Flip-Generator. Dort kann man nämlich mit dem Flip-Generator den Text auf den Kopf stellen oder ihn mit dem Flip-Weird-Maker etwas, nun, anders aussehen lassen. Copy/paste bringt die Buchstaben-Spielreien an ihren gewünschten Platz. Klappt aber nicht immer, nicht jedes Redaktionssystem kann die umgewandelten Zeichen lesen.
Bilder aus Textzeichen generieren
Wer zum Beispiel sichergehen möchte, dass sein Firmenname auch in der Signatur einer E-Mail im Nur-Text-Modus optisch hervorsticht, in der ja keine Bilder möglich sind, nutze diesen ASCII Generator. Der Schriftzug wird ja aus Zeichen erzeugt, die auch im Nur-Text-Modus abgebildet werden können.
Richtig künstlerisch wird’s bei Photo2Text: Einfach Foto oder Grafik hochladen und mit einem Klick wird die Vorlage aus lauter ASCII-Zeichen, also Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen neu aufgebaut. Das Logo von deutsche-startups.de oben im Bild rechts ist mit Photo2Text erstellt worden.
Wem Photo2Text nicht zusagt, in dem Artikel Online Ascii Art Generator werden 10 weitere ASCII Art Generatoren vorgestellt.
Richtig klasse ist auch Wordle. Mit diesem Tool kann man Tag-Clouds – Schlagwortwolken – selbst generieren. Gewünschte Schlagwörter eingeben, generieren lassen und nach Wunsch anpassen: Entweder per Zufallsgenerator oder in Schriftart, Anordnung, Größe und Farbschema anpassbar. Logisch, die Wolke oben im Bild ist damit gebaut.
Diese Schlagwortwolken kann man prima auf Websites einsetzen, um z. B. deren Themenkatalog mal etwas anders als in einer drögen Bulletpoint-Liste darzustellen. Oder um eben Inhalt (Text) optisch ansprechend darzustellen. Ich hab das Tool zum Beispiel verwendet, um mein Titelbild in der Facebook-Chronik zu gestalten. Sieht gut aus und trotzdem weiß sofort jeder, worum ich beruflich so kreise.
Texte als Bild – wenn Wörter richtig gut aussehen sollen
Animierte Text-Gifs, also Texte mit blubbernden Blasen, blinkenden Sternchen, irrisierenden Streifen kann man mit Textanim erstellen. So unglaublich es klingen mag, unter bestimmten Umständen, zum Beispiel dezent (!) in einem Online-Werbebanner eingesetzt, kann der Einsatz solcher Schriften sogar im Business-Umfeld Sinn machen. Der Glitzer-Generator bietet Ähnliches.
Die größte Auswahl für Schriftzug-Gestaltungen fand ich bei TextSpace. Dort kann man nicht nur animierte Schriftzüge generieren, sondern auch welche in vielen, wirklich vielen verschiedenen Mustern und Schriftarten – von Leopardenmuster über Lutschstangendesign bis hin zu Metallicschriften -, Laufschriften, über den Bildschirm wandernde Schriften…
Und auch bei CoolText und FlamingText gibt es so genannten Logo-Generatoren. Sprich: Aus einem Text wird ein Bild in einem bestimmten Stil erstellt.
Ich wäre allerdings vorsichtig damit, so etwas gleich großspurig ‘Logo’ zu nennen, zur Gestaltung wirklicher Logos sollte doch lieber auf echte Design-Profis zurückgegriffen werden. Beschriftete Buttons in vielen verschiedenen Stilen kann man dort übrigens auch generieren.
Bei YourGen kann man sich einen Schriftzug nach Wahl kreieren und den gleich zu seinem Facebook-Banner generieren lassen.
Texten einen schmucken Rahmen geben
Mit dem EduGenerator kann man sich Urkunden, Schmuckblätter, Wochenpläne oder Namenskarten gestalten lassen.
Eine große Stil-Auswahl für selbst zu generierende Urkunden, Zertifikate usw. findet man bei 123.Certificates. Und auch mit Hilfe des Urkunden-Generators von Onlinewahn kann der Kegelbruder des Monats dies schriftlich dokumentiert bekommen.
Tools rund um Schriften
Natürlich gibt es auch Programme, um die auf dem Computer installierten Schriften ausgiebig zu betrachten, zu vergleichen und auszuprobieren. Und Tools, um eigene Schriften zu kreiieren. Einige davon werden in der Rubrik ‘Tools’ bei Dafont vorgestellt.
Und zum Abschluss noch 50 schöne Inspirationen, was man mit Typographie im Webdesign so Tolles machen kann: A Showcase of Typography in Webdesign.
Ach, wo wir gerade bei Texten sind: Getippt werden müssen sie ja auch. Wer schon immer mal wissen wollte, wie schnell er eigentlich tippen kann, mache doch einfach einen Test bei 10fastfingers. Wem sein Ergebnis nicht zu peinlich ist, bekommt nach dem einmütigen Test auch gleich Gelegenheit, es munter im Social Web zu veröffentlichen.