US-Milliardär Leonard Blavatnik investiert in Glossybox
EXKLUSIV Access Industries, die US-Beteiligungsgesellschaft des russischstämmigen Milliardärs Leonard Blavatnik, dockt nach Informationen von deutsche-startups.de erneut im Rocket Internet-Universum an. Diesmal steigt Access, das im vergangenen Jahr für imposante 3,3 Milliarden Dollar die Plattenfirma Warner Music Group kaufte, bei Glossybox (www.glossybox.de) ein. Der äußerst potente Geldgeber sicherte sich im ersten Schritt knapp 7 % am Abo-Commerce-Start-up Glossybox. Access Industries investierte zuvor bereits in den grenzwertigen Pinterest-Klon Pinspire (www.pinspire.de), der inzwischen rund um den Globus aktiv ist, und in den noch Shoppingclub Westwing (www.westwing.de).
Mit Access Industries scheint Rocket Internet – nach vielen kolportierten Absagen – nun einen finanzstarken Kapitalgeber für seine Expansionspläne gefunden zu haben. Anders als der schwedische Investor Kinnevik investiert Access aber (bisher?) nur in einzelne Rocket-Start-ups und nicht in die Muttergesellschaft selbst. Blavatnik, immerhin auf Platz 72 der Forbes-Liste, gilt als verschwiegen und öffentlichkeitsscheu – und passt somit bestens zu Rocket Internet und dem Samwer-Clan. “Auch das ist typisch für Blavatnik: Er gilt als Hitzkopf, Geschäftsfreunde sagen, dass er zu Wutausbrüchen neigt” schrieb die “Süddeutsche Zeitung” 2008 über den US-Milliardär. In die täglichen Geschäften der Rocket-Start-ups wird sich Blavatnik aber ohnehin vermutlich kaum einmischen.
petiteBox ergänzt Glossybox
Rocket Internet hält nach dem Einstieg von Access Industries noch 57,5 % an Glossybox. Noch im Oktober des vergangenen Jahres entfielen stattliche 74 % der Glossybox-Anteile auf Rocket. Zuletzt stockte vor allem Mitinvestor Kinnevik seine Anteile an der Jungfirma ordentlich auf. Kinnevik hält nun knapp 24 % der Glossybox-Anteile. Weitere 5 % entfallen auf Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt). Glossybox ging im März des vergangenen Jahres an den Start. Bei dem Birchbox-Klon bekommt die weibliche Zielgruppe für zehn Euro im Monat eine Box mit mehreren Kosmetikproben ins Haus geschickt. In den USA etablierte Birchbox (www.birchbox.com) dieses attraktive Abomodell. Glossybox ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern und rund um den Globus aktiv – unter anderem in Australien, Brasilien und Taiwan.
Neben der Probenbox experimentierte Glossybox zuletzt mit der Glossybox Style, also Schuhe, Taschen und Accessoires im Abo, herum. Die Adaption von Shoedazzle (www.shoedazzle.com) trug die Jungfirma allerdings schnell wieder zu Grabe. Offenbar kam das Projekt nicht gut an. Stattdessen arbeit die Glossybox-Crew momentan an petiteBox (www.petitebox.de). Das neue Nebenprojekt des Abo-Startups bietet künftig eine “monatliche Überraschungsbox für schwangere Frauen und junge Mütter”. Die Box enthält vier bis sieben Produkte und kostet 24,90 Euro monatlich. Die jeweilige Box ist dabei individuell auf die Bestellerinnen und das Baby abgestimmt. Bei der Anmeldung müssen die Kundinnen dafür den Geburtstermin des Kindes angeben. “Wir orientieren uns an den individuellen Bedürfnissen und dem jeweiligen Entwicklungsmonat von Mutter und Kind, um die werdende oder junge Mutter bei der Auswahl der richtigen Produkte zu unterstützen”, sagt Nikolas Krawinkel von petiteBox. Es bleibt somit spannend im Abo-Commerce-Segment – siehe auch “Abo-Commerce – 22 spannende Konzepte aus Deutschland“.
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