Gründerinnen. „Wettbewerb belebt das Geschäft“ – Sabine Beck von Amoonic
Der Name Amoonic (www.amoonic.de), betont auf der letzten Silbe, ist eine Wortkreation aus „amore“ und „unique“. Hinter dem neuen Online-Schmuckkonfigurator steht Sabine Beck, die für ihr Start-up den „besten Arbeitgeber überhaupt“ verlassen hat und nun den Traum von der Selbstständigkeit lebt. Bis auf die Sache mit den beiden Programmierern ist das meiste gut gelaufen – Beck hat einiges daraus gelernt. Ein halbes Jahr lang haben Sabine Beck und ihre Mitgründerin Olga Dick darauf gehofft, dass die externen Programmierer doch noch in die Gänge kommen. Diese konnten sich neben ihrer eigenen Firma nur sporadisch um Amoonic kümmern und sagten schließlich ganz ab – der größte Tiefschlag während der Gründung, erinnert sich Beck.
“Die Alarmglocken hätten viel früher klingeln müssen. Heute würde ich schneller und konsequenter handeln, wenn ich merke, dass jemand nicht richtig bei der Sache ist.“ Der Frust ist überwunden: Mit Michael haben die beiden mittlerweile den „besten Programmier-Crack der Welt“ im Team.
Ein lachendes und ein weinendes Auge beim Kündigen des Traumjobs
Angefangen hat alles nach einem privaten Treffen mit drei Frauen, die Beck noch aus ihrer Zeit bei Siemens kennt. „An diesem Abend nahm mich Olga zur Seite, weil sie mit mir reden wollte.“ Olga, die SEO-Expertin, mit ihr, der Marketing-Expertin. Noch heute bekommt Beck feuchte Augen, wenn sie daran zurückdenkt: „Es ist ein tolles Kompliment, wenn jemand sagt, dass er mit einem gründen und die Zukunft entwickeln will! Da ist mir das Herz aufgegangen.“ Zu der Zeit ist Beck beim Fraunhoferinstitut angestellt und fühlt sich dort pudelwohl; gezögert hat sie trotzdem nicht.
„Ich habe die Gabe, Menschen mitzureißen“
Von der Marketing- und Kommunikationsberaterin zur Geschäftsführung eines Online-Startups – der Weg von Sabine Beck hätte auch ganz anders verlaufen können. Drogenberatung, Krankenhaus, Gassigehen mit fremden Hunden: Die 30-jährige Nürnburgerin hat eindeutig eine soziale Ader. Schon in der achten Klasse mobilisierte sie ihre Schulkameraden, um ein verwahrlostes Stück Schulgarten zu neuem Leben zu erwecken. „Ich habe wohl die Gabe, Menschen mitzureißen und zu motivieren“, lacht Beck. Als sie nach der Schule vor der beruflichen Weggabelung steht, entscheidet sie sich trotzdem für die Richtung Marketing/Kommunikation. Auch das „Bunte und Kreative“ hat sie seit jeher magisch angezogen. Der Wunsch, etwas in die Gesellschaft zurückzugeben, kommt auch auf diesem Weg zum Tragen: Ein Prozent vom Umsatz jedes verkauften Schmuckstücks gehen an das Deutsche Hilfswerk.
Mit Amoonic und den mittlerweile fünf festen Teammitgliedern, darunter ein Goldschmied, sitzt Beck heute im bayrischen Nürnberg. Die Stadt ist ein Kompromiss zwischen den beiden Gründerinnen, die gerne in der Nähe ihrer jeweiligen Heimat bleiben wollten. Bei Sabine Beck ist es der Bodensee, sie ist als echtes „See-Kind“ aufgewachsen: „Sogar der Kindergarten war direkt am Wasser!“ Mit dem Gedanken, in eine „echte“ Gründerstadt zu ziehen, hat sie nie gespielt. „Im E-Commerce hängt es nicht davon ab, wo man sitzt. Das Wichtigste ist eine gute Vernetzung, die hängt aber nicht am Standort.“ Nun will sie mit ihrem Schmuck-Konfigurator noch viele Frauen glücklich machen, die auch bei echten Klunkern nicht auf das Selbst-Gestalten verzichten wollen.