Access Industries und Kinnevik investieren in Pinspire und Westwing
EXKLUSIV Mit Access Industries, der US-Beteiligungsgesellschaft des russischstämmigen Milliardärs Leonard Blavatnik, dockt nach Informationen von deutsche-startups.de ein weiterer dicker Fisch im weltweiten Klon-Imperium von Rocket Internet an. Gemeinsam mit dem schwedischen Investor Kinnevik, der auch direkt Anteilseigner bei Rocket Internet ist, steigt Access, das im vergangenen Jahr für imposante 3,3 Milliarden Dollar die Warner Music Group, eine der weltweit größten Plattenfirmen, kaufte, beim Pinterest-Klon Pinspire (www.pinspire.de) und beim Shoppingclub Westwing (www.westwing.de) ein. Der äußerst potente Geldgeber investierte zuletzt unter anderem 6 Millionen Dollar in den Coupondienst Vigoda.ru (www.vigoda.ru) und 9,5 Millionen Dollar in GetTaxi (www.gettaxi.com).
Erst Anfang Februar begrüßte Rocket Internet mit Digital Sky Technologies (DST) einen anderen weltweit bekanten Kapitalgeber in seinem Firmenkonglomerat. Der russische Investor sicherte sich laut Pressemitteilung 4 % an zalando – siehe “DST steigt bei zalando ein – Bereitet der Online-Shop seinen Börsengang vor?“. Mit Access Industries ist nun vielleicht ein weiterer potenter Kapitalgeber für die Expansionspläne der Firmenschmiede gefunden. Die Beteiligungsgesellschaft hält ab sofort 5 % an Westwing und 16 % an Pinspire, dem Klon des Hype-Start-ups Pinterest (www.pinterest.com). Pinspire ging Ende des vergangenen Jahres an den Start. Die Kopie gleicht dem Original wie ein Ei dem anderen. Wenige Wochen nach dem Start in der Klon bereits rund um den Globus aktiv (siehe Screenshot).
Westwing, ein Shoppingclub für Möbel, startet im Sommer 2011. Der elegante Shoppingclub aus München ist eine Kopie der US-Plattform One Kings Lane (www.onekingslane.com). Die Jungfirma wurde von Delia Fischer, ehemals Redakteurin bei “Elle”, Georg Biersack (ehemals mytheresa, Zalando, mysportbrands), Tim Schäfer (ehemals dooyoo), Matthias Siepe, zuletzt Bain & Company, und Stefan Smalla, ebenfalls zuletzt Bain & Company bzw. dooyoo, gegründet. Wie bei anderen Shoppingclubs sind die Verkaufsaktionen bei Westwing auf wenige Tage begrenzt. Westwing wurde zunächst von Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt), Christoph Janz, Klaus Neuhaus und Point Nine Capital unterstützt. Erst danach kam Rocket Internet ins Spiel. Der Berliner Inkubator steckte ordentlich Geld in die Jungfirma und exportierte das Konzept anschließend rund um den Globus. Westwing-Ableger findet man unter anderem in Frankreich, Großbritannien, Indien, der Türkei und Brasilien.
Mit Bamarang (www.bamarang.de) startete die Westwing-Mannschaft zudem kürzlich einen Klon des erfolgreichen Designermöbelshops Fab.com (www.fab.com) – siehe “Bamarang ergänzt Westwing – Rocket Internet kopiert Fab.com“. Die Kopie des Shops rund um das Thema Designermöbel zu Fabrikpreisen ist bereits in Australien, Brasilien, Großbritannien und Frankreich am Start. Das Westwing-Team bearbeitet somit künftig weltweit zwei Themen: Designermöbel zu Fabrikpreisen sowie Wohnaccessoires in zeitlich begrenzten Aktionen. Mit Access Industries bzw. Blavatnik, immerhin auf Platz 80 der Forbes-Liste, als Kapitalgeber im Rücken könnte das Start-up ordentlich Staub aufwirbeln.
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