Aus Les Facettes wird 21Diamonds – Rocket Internet investiert Millionenbetrag in die Schmuckfabrik

Im Oktober des vergangenen Jahres ging die Schmuckfabrik Les Facettes (www.lesfacettes.de) offiziell an den Start. Zuletzt wurde die Münchner Jungfirma, die von Josef Biller und Moritz Werner geführt wird, von Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) und RI Digital finanziell unterstützt. Zu diesem Duo gesellt sich nun Rocket Internet. Der Inkubator hat seinen Einstieg beim Bundeskartellamt bereits angemeldet. Und es gibt weitere spannende Neuigkeiten: Das Unternehmen änderte Anfang des Jahres seinen Namen von Les Facettes GmbH in 21Diamonds GmbH. Seitdem ist das Start-up auch als 21Diamonds (www.21diamonds.de) unterwegs.

Unter dem neuen Namen ging die Schmuckfabrik zudem in Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden an den Start. In Deutschland bleibt die alte Plattform aber vorerst weiter bestehen. “Wir haben uns für den Namen 21Diamonds entschieden, weil er international besser funktioniert als Les Facettes”, sagt Firmengründer Werner gegenüber deutsche-startups.de. Selbst in Frankreich gab es offenbar erhebliche Probleme mit dem in deutschen Ohren edel klingenden Namen Les Facettes. Denn unter dem Begriff könnten sich theoretisch auch dünne keramische Verblendschalen, die auf Zähne aufgeklebt werden, verstecken. Da ist 21Diamonds sicherlich die bessere, weil eindeutige Namenswahl.

Siebenstellige Summe für 21Diamonds

Im Grunde ist der alte Name damit, wenn von Beginn an das Thema Internationalisierung auf der Agenda stand, ein klassischer Anfängerfehler. Nun laufen bei den Bajuwaren Überlegungen, Les Facettes in Deutschland als Zweitmarke, eventuell mit einem anderem Sortimentschwerpunkt, weiterzuführen. Noch sei aber alles offen, sagt Werner. Zum neuen Gesellschafter Rocket Internet will sich Werner nicht äußern. Die Anmeldung beim Bundeskartellamt deutet aber daraufhin, dass der Inkubator sich 25 % oder mehr an 21Diamonds sichert. Und man darf sicherlich davon ausgehen, dass die umtriebige Firmenschmiede einen siebenstelligen Betrag in die Schmuckfabrik pumpt. Für einen internationalen Großangriff wird das 21Diamonds-Team garantiert reichlich Geld benötigen. Und Rocket Internet ist auch nicht bekannt dafür, in kleinen Dimensionen zu denken.

Einen lesenswerten Kommentar zum Einstieg von Rocket Internet liefert Jochen Krisch von Exciting Commerce: “Ungewöhnlich daran: Haben bisher immer die Samwers gecastet und Holtzbrinck hinzugenommen (vgl. Zalando, Home24/FP Commerce, Glossybox, etc.), so scheint es diesmal andersherum zu sein”. Offenbar finden die Rocket-Macher das Segment genauso interessant wie Holtzbrinck Ventures und RI Digital. Bei 21Diamonds bzw. Les Facettes können Nutzer Ringe, Ohrringe und Halsketten individuell gestalten. Im Angebot des Start-ups finden sich neben Halsketten für 99 Euro auch Ohrringe für 408 Euro und Ringe für 5.275 Euro. Alle Schmuckstücke werden von Hand in Deutschland gefertigt, verspricht die Jungfirma. Zwei bis drei Wochen müssen die Kunden aber auf ihre Bestellungen warten. Versandkosten verlangt Les Facettes keine. Ein Konzept auf das auch das amerikanische Vorbild gemvara (www.gemvara.com) setzt.

Amoonic macht 21Diamonds in Deutschland Konkurrenz

Im vergangenen Jahr ging in Deutschland zudem Amoonic (www.amoonic.de) an den Start. Der Nürnberger Online-Shop wurde von Olga Dick, Sabine Beck, Andreas Schiffmann und Martin Heubeck ins Leben gerufen. Bei Amoonic sind Halsketten für 9.114 Euro, Ohrringe für 126 Euro und Ringe für 1.297 Euro im Angebot. Auch wenn bei beiden Shops auch preiswertere Schmuckstücke angeboten werden, haben die Start-ups als Zielgruppe primär Menschen mit prallgefülltem Portmonee im Visier.

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