mylugo vor dem Aus – 2009 gestartetes Online-Kaufhaus insolvent
Vor rund zwei Jahren ging das ambitionierte Online-Kaufhaus mylugo (www.mylugo.de) an den Start. Das Hamburger Start-up wollte das Einkaufen im Internet sicherer machen. Jetzt steht das Projekt, welches von Mathias Schmitz (ehemals AltaVista), Holger Meyer (ehemals Google), Torsten Bade und Johanna Elliott angeschoben wurde, vor dem Aus. Die Hanseaten mussten den bitteren Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Insolvenzverwalter Finn Peters führt jetzt das Kommenado bei der Jungfirma, um die es bereits seit Anfang des vergangenen Jahres in Sachen Pressearbeit ruhig geworden war. Im Unternehmensblog herrschte seit September dieses Jahres totale Funkstille.
“Sicherheit, Qualität und persönlicher Service”, waren die Schlagworte mit denen mylugo-Mitgründer Schmitz 2009 das Konzept des damals brandneuen Online-Kaufhauses beschrieb. Das “Ziel, einen fairen und kundenfreundliche Online-Shop aufzubauen, hätten wir nie erreicht, wenn nicht zahlreiche Händler hinter unser Konzept einen dicken Haken gemacht und ihr vollständiges Portfolio bei uns eingestellt hätten”, sagte Schmitz damals. Zum Start setze die mylugo-Crew vor allem auf Sport sowie Wein & Delikatessen. Rubriken wie Kosmetik, Koffer und Bücher kamen später hinzu. Angeboten wurden bzw. werden nur Neuwaren. Ramsch oder Plagiate sollten bei mylugo keine Chance haben. “Es fliegen nicht nur einzelne Produkte aus mylugo raus, sondern gleich der gesamte Anbieter”, versprach Schmitz.
Bei mylugo kam von Anfang an kein Shoppinggefühl auf
Trotz allen Sicherheitsaspekten, knallharten Händlerbedingungen und einem deutschen Callcenter kam bei mylugo von Anfang an kein Shoppinggefühl auf: Der Shop war und ist extrem textlastig, fast schon datenbankmäßig. Und gerade die Produktbilder, in die andere Start-ups mittlerweile sehr viel Energie stecken sind und waren bei mylugo extem uneinheitlich. Es blieb schon 2009 ein Jahresfehlbetrag von über 900.000 Euro. Für eine Stellungnahme war mylugo-Chef Schmitz bisher nicht zu erreichen. Das Ende vom Lied: Vielleicht ist den deutschen Online-Shoppern der Preis und eine ansehnliche Optik doch wichtiger als Sicherheit, Qualität und Service. Schade eigentlich.
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