Großangriff auf kaufDa: SWMH steigt bei MeinProspekt ein

Der Stuttgarter Medienkonzern SWMH, zu dem unter anderem die “Süddeutsche Zeitung”, die “Stuttgarter Zeitung” und der “Schwarzwälder Bote” gehören, steigt beim Schnäppchenführer MeinProspekt (www.meinprospekt.de) ein. Nach Informationen von deutsche-startups.de sicherte sich SWMH 7,7 […]
Großangriff auf kaufDa: SWMH steigt bei MeinProspekt ein
Montag, 31. Oktober 2011VonAlexander

Der Stuttgarter Medienkonzern SWMH, zu dem unter anderem die “Süddeutsche Zeitung”, die “Stuttgarter Zeitung” und der “Schwarzwälder Bote” gehören, steigt beim Schnäppchenführer MeinProspekt (www.meinprospekt.de) ein. Nach Informationen von deutsche-startups.de sicherte sich SWMH 7,7 % der MeinProspekt-Anteile. Wie die “F.A.Z.” berichtet zahlte die Medienholding dafür “eine mittlere sechsstellige Summe”. Wenn diese mittlere sechstellige Summe 500.000 Euro sind, wäre MeinProspekt somit rund 6,5 Millionen Euro wert. Erst vor wenigen Wochen stieg TheMediaLab, eine Beteiligungsfirma der Mediengruppen Madsack und WAZ, bei MeinProspekt ein.

Der “Verlags-VC” ist nach dem Einstieg des Medienkonzerns SWMH jetzt ebenfalls mit knapp 7,7 % an MeinProspekt beteiligt. Der High-Tech Gründerfonds hält knapp 10 % der Anteile und Mountain Super Angel ist mit knapp 14 % an Bord. Urs Keller, der Gründer der bekannten Preissuchmaschine Billiger.de, ist weiter mit rund 23 % an MeinProspekt beteiligt. Ebenso MeinProspekt-Gründer Ali Uluileri. Die restlichen rund 14 % entfallen auf die 089-Bar & Lounge GmbH von Andreas Haidinger, Christian Haidinger und Maximilian Braunmiller. MeinProspekt bündelt im Web und in seinen Apps (iPhone, iPad, Android) die klassischen Tageszeitungs-Beilagen von diversen Handelsketten. Nutzer können sich so am Rechner oder unterwegs über aktuelle Angebote und Schnäppchen in ihrem Umkreis, vor ihrer Haustür informieren. Im September haben die Nutzer nach Unternehmensangaben 50 Millionen Prospektseiten im MeinProspekt-Netzwerk durchgeblättert – doppelt so viel wie im Mai dieses Jahres.

Angriff auf Springer

“Natürlich waren wir von dem Team und den vorliegenden Wachstumsraten beeindruckt. Aber das allein war nicht entscheidend. Wir hatten von Anfang an das Ziel, eine Branchenlösung zu entwickeln. Ein Kooperationsmodell, das prinzipiell allen Verlagen in Deutschland offen steht und mit dem das Thema ‘Digitale Prospekte’ in das Angebotsportfolio der Verlage gut integriert werden kann”, sagt Richard Rebmann, Geschäftsführer der SWMH. Mit der Aussage, dass das Ziel sei, eine Branchenlösung zu entwickeln, blasen die MeinProspekt-Gesellschafter somit zum Angriff auf den Medienkonzern Springer, der im Frühjahr dieses Jahres beim MeinProspekt-Konkurrenten kaufDa (www.kaufda.de) einstieg und dafür rund 25 Millionen Euro zahlte. Seit der Übernahme scheint bei kaufDa allerdings die Dynamik abhanden gekommen sein – diesen Platz will MeinProspekt mit seinen drei Gesellschaftern aus der Medienbranche offenbar nutzen. Gerade die lokale Komponente macht Konzepte wie MeinProspekt so attraktiv für Medienhäuser.

Im Gegensatz kaufDa.de und Mitbewerbern wie Discounto (www.discounto.de) und Marktjagd (www.marktjagd.de), dass von mehreren bekannten Telefonbuch- und Verzeichnisverlage unterstützt wird, startete MeinProspekt im April 2009 zunächst als reine iPhone-Applikation. Mittlerweile wurde die MeinProspekt-App nach Firmenangaben “inklusive aller Updates ca. 3 Mio. mal heruntergeladen”. “Wir sind außerordentlich erfreut, dass es uns gelungen ist, so bedeutende Verlagsgruppen wie WAZ, Madsack und SWMH als Partner und Teilhaber zu gewinnen. In unseren Gesprächen mit den Verlagsgruppen hat sich gezeigt, dass wir dieselben strategischen Ziele verfolgen. Die immensen Printreichweiten der Verlage und die neuen digitalen Reichweiten von MeinProspekt ergänzen sich perfekt”, sagt MeinProspekt-Gründer Uluileri. Man darf gespannt sein, ob MeinProspekt der Großangriff auf kaufDa gelingt.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.