Pactas am Ende – Münchner Rechnungs-Start-up gibt im November 2011 auf
EXKLUSIV Eine traurige Nachricht steht auf der Startseite von Pactas (www.pactas.com): Pactas schließt. Leider müssen wir den Betrieb von Pactas zum 05.11.2011 einstellen. Neuanmeldungen sind daher nicht mehr möglich. Wir danken unseren Kunden für Ihr Vertrauen”. Das Münchner Start-up, welches sich um das Thema elektronische Rechnungen kümmert, ging erst im Frühjahr dieses Jahres offiziell an den Start. Erst im Sommer investierte die Karlsruher Beteiligungsgesellschaft Kizoo in die Jungfirma. Nach knapp acht Monaten im Markt segnet Pactas, im Juni 2010 von von Florian Kamps und Christoph Menge gegründet, im November dennoch das Zeitliche. Das Unternehmen wird liquidiert.
“Wir haben uns entschieden den Service einzustellen, weil wir als Gründer einen Neuanfang starten wollen. Die ein oder andere Verzögerung aus technischer und rechtlicher Sicht war hier unter anderem ausschlaggebend”, sagt Pactas-Gründer Kamps gegenüber deutsche-startups.de. Mehr möchte der Münchner nicht zum Ende von Pactas sagen. Offenbar wurde das kleine Start-up von der schleppenden Vereinfachung rund um die elektronische Rechnungsstellung gelähmt. Alles dauerte länger als gedacht. Zu lange für Gründer und Gesellschafter, denn im Grunde sollte Pactas erst nach der Gesetzesänderung durchstarten.
Zielgruppe: Kleinunternehmen und Freiberufler
Pactas trat an, Kleinunternehmen und Freiberuflern den Umstieg auf elektronische Rechnungen zu erleichtern. Der SaaS-Anbieter kümmerte sich dabei nicht nur um die Belange der Rechnungssteller sondern auch um die der -empfänger und übernahm beispielsweise die elektronische Archivierung – und vor der Gesetzesänderung auch die Signaturprüfung. Rechnungssteller konnten mit der Pactas ihre Kunden verwalten und Rechnungen versenden. Das gemeinsame Netzwerk sollte die Kommunikation zwischen Rechnungsstellern und -empfängern vereinfachen, zum Beispiel durch den automatischen Stammdatenabgleich der Geschäftspartner.
Die Nutzung von Pactas, dessen Namen sich von “pacta sunt servanda“ („Verträge sind einzuhalten“) ableitet, war pro Anwender für bis zu 1.000 Kunden und eine unbegrenzte Anzahl an Rechnungen kostenfrei. Die Premium-Version kostete 49 Euro im Monat. Eigentlich ein schlüssiges Konzept mit Zukunft. Um so erstaunlicher ist das schnelle Ende, schließlich gehört elektronischen Rechnungen die Zukunft. Diesen Markt können dann künftig Anbieter wie billomat (www.billomat.com), easybill (www.easybill.de), fastbill (www.fastbill.com), skippr (www.skippr.com) und SalesKing (www.salesking.eu), um nur einige zu nennen, ohne Pactas bearbeiten.
Im Fokus: Infos über Start-ups, die es nicht mehr gibt, finden Sie in unserem Special Offline
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