Luxodo bietet stationären Luxushändlern ein Zuhause – Heiko Hubertz unterstützt das Start-up
Luxus pur: Bei Luxodo.com (www.luxodo.com) finden Online-Shopper, die nicht so sehr auf den Preis achten, einen Seiden-Poncho von Anna Sui für 429 Euro, Vintage Gürtel von +Beryll für 255 Euro und Ballerinas von Maloles für 259 Euro. Die brandneue Luxus-Shoppingplattform hat sich auf die Fahne geschrieben, “das Angebot der besten deutschen Fashion-, Lifestyle- & Design-Shops” unter einem Dach zu vereinen. Shop-in-Shop-System nennen die Hamburger ihr Konzept. Marktplatz oder Metashop für Luxusmarken trifft es aber sicherlich auch. Luxodo.com bietet Händlern die Möglichkeit, “einen eigenen Online-Shop unter ihrer Adresse im Internet zu führen”. Somit ist Luxodo.com ein Dienstleister für stationäre Luxushändler.
Gegründet wurde Luxodo.com von Mathias von Bredow und Philipp von Crieger. Von Bredow wirkte bisher unter anderem bei Bertelsmann, T-Online und der Deutschen Telekom. Von Crieger war zuletzt geschäftsführender Gesellschafter von Maris Consulting, einem europaweit tätigen Anbieter für ECMS- und E-Commerce-Lösungen. Als Mitgründer und Business Angel holte das Duo zum Start Rolf Grisebach, ehemals Geschäftsführer der Textilwirtschaft, an Bord. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung investierte kürzlich zudem Heiko Hubertz, Gründer der Spielefirma Bigpoint, eine sechsstellige Summe in das kleine Luxus-Start-up. Hubertz hält 6 % der Luxodo.com-Anteile. Business Angel Grisebach ist mit 16 % dabei. Die restlichen Anteile halten die Gründer.
Eine Art tradoria im Luxussegment
“Luxodo.com hat ein überzeugendes und klares Geschäftsmodell mit einem sehr erfahrenen Team. Mit Luxodo.com können Luxus-Einzelhändler ganz einfach in den schnell wachsenden Online-Markt einsteigen. Die Idee hat mich sofort begeistert und sie wurde professionell und schnell umgesetzt”, sagt Hubertz zu seinem Investment. Im Grunde ist Luxodo.com eine Art tradoria (www.tradoria.de) im Luxussegment. Das Bamberger Unternehmen bietet seit etlichen Jahren eine Mietshop-Lösung an. Zielgruppe: E-Commerce-Einsteiger, bestehende Onlineshops und der stationäre Einzelhandel. Auf eben diesen Einzelhandel hat es auch Luxodo.com abgesehen. Aber halt nur auf die Luxushändler.
Dem klassischen, gehobenen Einzelhandel wollen die Luxodo.com-Macher “einen virtuellen Standort, der ihrem realen Umfeld entspricht” anbieten. Der Luxushändler Veronica Pohle aus Berlin kündigt seine Präsenz bei Luxodo.com bereits lang und breit auf seiner eigenen Homepage an. Wer draufklickt landet in einer Unterrubrik bei Luxodo.com. Das Start-up übernimmt dabei “die Abwicklung des gesamten Kaufprozesses zwischen Händler und Käufer ohne selbst Vertragspartei des Kaufvertrages zu werden”. Die Händler verschicken die Waren in Eigenregie. Die Logistik, also Pakete und Aufkleber, stammen allerdings von Luxodo.
Nachteil für die Kunden: Trotz gemeinsamen Warenkorb, werden Versandkosten bei Bestellungen bei mehreren Händler mehrfach fällig. Wer aber Ballerinas für 259 Euro kauft, der sollte damit kein Problem haben. Bleibt noch eine Frage offen: Wie verdient Luxodo.com Geld? Die Antwort auf diese entscheidende Frage ist kurz und schmerzlos: Das Start-up soll sich über eine Vertriebsprovision refinanzieren. Man darf gespannt sein, wie sich Luxodo.com entwickelt. Zumindest in der Zielgruppe der potenziellen Käuferinnen ist der neue Online-Shop schon gelandet: In der etablierten Modepresse in Form von Elle, InStyle und Madame wurde schon ausführlich über den Luxus-Shop berichtet.
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