Pixray analysiert Fotos aller Art – automatisch. Zielgruppe: Datingsites, Communitys und Bildagenturen
Digitale Bilder sind das Metier von Stefan Bär und Dennis Wetzig. Gemeinsam haben die Potsdamer das Start-up Pixray (www.pixray.com), welches bisher unter dem Namen Hit Labs firmnierte, aus der Taufe gehoben. Die Jungfirma, die bereits eine Million Euro Risikokapital – unter anderem vom Frühphasenfonds Brandenburg – eingesammelt hat, tritt an, um die “digitale Bildanalyse zu revolutionieren”. Große Worte von einem kleinen Start-up! Basis von Pixray ist eine selbstentwickelte Technologie zur Objekterkennung in Bildern. Im Markt agiert Pixrax mit zwei Produkten, dem Pixray Filter und dem Pixray Seeker (siehe oben). Mit dem Seeker können Bildagenturen die Nutzung ihrer Lizenzbildern im Netz überprüfen. Der Filter ist unter anderem für Social Networks oder Datingseiten gedacht. Die Betreiber können mit dem System unter anderem die Profilbilder der User checken – automatisch!
Das Thema Automatisierung ist der entscheidende Faktor beim Pixray Filter. Bei großen Datingseiten arbeiten teilweise dutzende Mitarbeiter rund um die Uhr im Schichtbetrieb, um die Fotos der Nutzer manuell zu überprüfen. Dies kostet nicht nur Geld, sondern dauert auch – trotz der vielen Mitarbeiter – meist eine Weile. Das Pixray-System kann dagegen automatisch erkennen, ob auf dem jeweiligen Bild tatsächlich nur eine Person abgebildet ist, ob es ein echtes Foto ist oder ob die Person ordnungsgemäß bekleidet ist. “Keine andere technische Lösung ist derzeit in der Lage, digitales Bildmaterial in gleicher Quantität und Qualität zu prüfen”, sagt Mitgründer Wetzig. Die tatsächliche Erkennungsqoute hänge von der Art des Contents ab. Bei der Erkennung von Profilbilder seien ab 95 % aller Überprüfungen korrekt. Etliche der großen deutschen Datingseiten haben Pixray bereits testweise im Einsatz. Und auch die Bewertungsdienst HolidayCheck nutzt das System bereits. Das Unternehmen überprüft mit Pixray die Qualität der von den Nutzern hochgeladenen Bilder. Dabei geht es beispielsweise darum, dass auf den Hotelbildern keine Personen abgebildet sind.
“Die Nachfrage ist überwältigend“
Beim Pixray Seeker sieht Wetzig neben Bildagenturen und Unternehmen, die sehen wollen, wo und wie ihr Logo benutzt wird, auch Anbieter von Straßenkarten als Kunden. Diese könnten mit dem Seeker überprüfen, wo ihr Material genutzt werde. Seeker funktioniere dabei auch, wenn nur Auschnitte aus dem Ursprungsmaterial genutzt würden oder das Foto farblich oder ähnliche verändert wurde, sagt Wetzig. “Die Nachfrage nach unseren Produkten ist derzeit sowohl seitens der Anbieter von User Generated Image Content als auch von Markenrechteinhabern überwältigend“, schwärmt Wetzig. “Aktuell sprechen wir mit nahezu allen Anbietern im Markt. Und wir sind selber immer wieder positiv überrascht, für welche Kunden unsere Lösungen in Frage kommen, die oft derivate Fragestellungen haben.” In Sachen Wettbewerb sieht Wetzig, speziell in Sachen Funktionsumfang beim Pixray Filter wenig direkte Konkurrenz. Er verweist vor allem auf Outsourcing-Anbieter. Beim Thema Preisstruktur hüllt sich Wetzig ein wenig in Schweigen und nennt das Bildvolumen und Rechenleistung bzw. die große der Bibliothek als Maßzahl für die Preise bei beiden Produkten. Günstiger als die manuelle Moderation soll es aber auf jeden Fall sein. Man darf gespannt sein, wie sich Piyrax in den kommenden Monaten entwickelt. Ein Vorteil der Jungfirma dürfte die leichte Internationalisierung sein: Bilder funktionieren überall ohne Worte.
Artikel zum Thema
* Frühphasenfonds Brandenburg investiert in Hit Labs