Suggy erkennt Interessen und schlägt neue Webseiten vor

Informationsflut und Unübersichtlichkeit sind für viele die negativen Seiten am Internet. Deshalb versuchen verschiedene Anbieter, Orientierungshilfen zu bieten. Die jüngste Plattform suggy (www.suggy.com) bezeichnet sich selbst als einen “Dienst, der nicht nur an der Oberfläche kratzt, auf simple Anfragen reagiert und Menschen auf wenige Suchbegriffe reduziert”. Das intelligente System lernt beim Surfen die eigenen Interessen kennen, gliedert sie in Themengebiete und schlägt inhaltlich passende Webseiten sowie Menschen mit ähnlichen Interessensgebieten vor.

Der Mehrwert gegenüber vielen ähnlichen Angeboten liegt darin, dass Nutzer nicht mehr selbst angeben und eingrenzen müssen, was sie interessiert. Diese Aufgabe übernimmt der Algorithmus. In einem ersten Selbsttest liefert das System nach einer einstündigen Analyse der letzten Surftätigkeiten veschiedene Themenwolken, deren Inhalte zum Teil auf interessante Seiten führen. Letztlich muss man suggy aber über einen längeren Zeitraum hinweg nutzen um zu sehen, wie treffsicher das System die eigenen Themen kennenlernt und neue, relevante Seiten anbietet. Leider lässt sich die Sprache noch nicht einstellen: Die ersten Inhalte in meiner OpenSuse-Wolke sind auf Chinesisch. Aber nicht nur Blogs und Plattformen bietet suggy an, sondern – je nach Einstellungen – auch andere Menschen mit ähnlichen Interessen. Wer seit Tagen ein bestimmtes Problem googelt, kann so auf Gleichgesinnte stoßen.

“Suggy bleibt kostenlos”

Da suggy für Nutzer kostenlos ist, fließt noch kein Geld in die Kassen. Der Verkauf von Lizenzen wäre denkbar, zum Beispiel an große Unternehmen, die laut Schneider eine “neue Art der internen Community schaffen” können. “Auf jeden Fall bleibt suggy für Endnutzer zu 100 Prozent kostenlos. Und das Thema \’Datenschutz\’ nehmen wir natürlich sehr ernst.” Letzteres wird bei einem System, das die eigenen Surftätigkeiten verfolgt, analysiert und auswertet, von entscheidender Bedeutung sein.

Neben suggy versuchen auch andere Anbieter, durch personalisierte Vorschläge Orientierung in den Internetdschungel zu bringen. So generiert beispielsweise Flipboard (www.flipboard.com) aus den Links des eigenen Twitter- und Facebookprofils ein Magazin. Die iPad-App zite (www.zite.com) erstellt eine Online-Zeitschrift aus Meldungen der beliebtesten Websites, Blogs und Video-Seiten des Benutzers.