Samwer-Start-up immobilo setzt auf White Label-Lösungen für Verlage
Heimlich, still und leise werkeln Christian Scherbel und Veit Mürz tagtäglich an ihrer Immobilienmetasuche immobilo (www.immobilo.de). Zuletzt durfte deutsche-startups.de im Sommer des vergangenen Jahres hinter die Kulissen des Start-ups blicken. Damals liefen gerade die Planungen für die Internationalisierung auf Hochtouren. Mit citadimmo (www.citadimmo.fr) ist der französische Ableger nun auch endlich online. Mit dem Ergebnis sind die Hauptstädter bisher zufrienden. In den Großstädten wie Paris sieht Scherbel allerdings noch Nachholbedarf. So sind in Paris gerade einmal rund 70 Angebote in der Datenbank von citadimmo. Wobei Paris offenbar ein extrem schwieriger Markt ist. Daneben treiben die Berliner das Geschäft mit ihrem neuen White label-Angebot voran. “Das Produkt, das wir verkaufen ist klassisches SaaS in einer Kombination aus Technologie, Marketing und Beratung”, sagt Scherbel gegenüber deutsche-startups.de.
Bekannte Verlage wie die “Augsburger Allgemeine“, “Stuttgarter Zeitung“, “Stuttgarter Nachrichten“, “Schwarzwälder Bote“, “Südwest Presse” nutzen das System von immobilo bereits. Das Medienhaus-Lensing betreibt mit immomia (www.immomia.de) sogar einen komplett eigenständigen Dienst mit der Technologie des Start-ups. Der Vorteil für die Partner: Neben den eigenen Anzeigen sind über das immobilo-System auch die Angebote von über 30 Plattformen wie Immobilienscout und Immowelt verfügbar. “Um der Bedeutung des Immobilienmarktes der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten online gerecht zu werden, haben wir uns nach intensiven Recherchen für immobilo als Dienstleister entschieden. Der Einsatz dieser praxiserprobten Software bringt uns in die komfortable Situation uns voll auf bestehende und neue Kundenbeziehungen zu Maklern konzentrieren zu können”, sagt Alexander Kratzer, Geschäftsführer der Online-Tochter der Zeitungsgruppe Stuttgart.
Business Angels steigen aus
Ähnlich sieht Andreas Schmutterer von der Mediengruppe Pressedruck (unter anderem Augsburger Allgemeine) das Konzept: “Immobilo bietet uns als Verlag eine einzigartige Kombination aus praxiserprobter Technologie, Marketing-Unterstützung durch Besucherweiterleitung von immobilo.de und die Ergänzung unserer Immobilienbörse um eine regionale Immobiliensuchmaschine durch die Aggregation aller wichtigen Immobilien.” Die Augusburger finden immobilo ohnehin interessant, immerhin ist das Medienhaus seit geraumer Zeit als Gesellschafter an Bord. Das profitable Start-up beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Mit der White Label-Lösung dürfte sich das junge Unternehmen, bei dem auch Rocket Internet, der Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver, und Holtzbrinck Ventures (beide auch an deutsche-startups.de beteiligt) engagiert sind, eine weitere interessante Einnahmequellen erschlossen haben.
Unter eigener Regie haben die deutschen Verlagshäuser es nie geschafft, einen Verbund zu bilden – so scheiterte das Projekt Versum 2002 im großen Stil. Zu guter Letzt noch ein Blick auf die weiteren Gesellschafter von immobilo: Die Business Angels Timm Langhorst, Frank Biedka und Philipp Moeser sind nicht mehr beim Start-up an Bord. Deren Anteile hält nun die Golden Immobilo GmbH, das Unternehmen hinter immobilo. Es ist davon auszugehen, dass das Start-up diese Anteile immobilo treuhänderisch hält.
Hausbesuch bei immobilo
Im Sommer des vergangenen Jahres besuchte deutsche-startups.de immobilo. Inzwischen arbeiten 30 Mitarbeiter für die Metasuchemaschine, die direkt am Alexanderplatz in Berlin residiert. Alle Eindrücke in unserer Fotogalerie.
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