Von Yvonne Ortmann
Montag, 7. März 2011

Trend Video-Personalisierung: Personology macht User zu Hauptdarstellern

Nichts verbreitet sich so viral wie gut gemachte Videos – vor allem wenn sie personalisierbar sind. Das Berliner Start-up Personology (www.personology.de) spezialisiert sich auf genau dieses Segment. Die “Mischung aus Werbeagentur und IT-Unternehmen” erstellt Videos mit persönlichem Touch, in denen User zu Hauptdarstellern werden. Im Spot für Personologys ersten Kunden, den Parfüm-Konfigurator MyParfuem steigen die Nutzer zum nächstem Supermodel auf (hier geht\’s zum Spot). Auch für Vodafones neuen Viralspot ist Personology verantwortlich. In dem Film beteiligt sich die ganze Welt an der Suche nach… mir!

Neben Videos personalisiert das Start-up auch Newsletter und andere Elemente. Im MyParfuem-Newsletter taucht der Name des Empfängers nun zum Beispiel auf einer Sektflasche auf. MyParfuem-Mitgründer Yannis Niebelschütz ist von den ersten Auswertungen begeistert: “Der personalisierte Newsletter hatte Klickraten, die um 400 % höher lagen als normalerweise. Auch das Video \’Topmodel of the Year\’ wurde sehr positiv aufgenommen und hatte einen extrem viralen Effekt.” Das Beispiel zeigt: Personalisierung ist aktuell eines der wichtigsten Online-Marketinginstrumente, Videos ihr wichtigstes Medium. Das Konzept “virales Videomarketing” erfordert allerdings eine komplett neue Strategie der Kundenansprache, an die sich viele Unternehmen und Werbetreibende erst noch gewöhnen müssen: “Hinter dem Video muss eine wirklich gute Story stehen. Die Marketingbotschaft wird subtil gesetzt und es gibt grundsätzlich einen Gag mit Überraschungseffekt. Nur dann fühlen sich Nutzer angesprochen und schicken personalisierte Videos an ihre Freunde weiter oder posten sie in Social Networks – plumpe Werbebotschaften sind out”, erklärt Bert Szilagyi, Geschäftsführer von Personology. Ohne eine ansprechende Geschichte überwinden Nutzer kaum die Hürde, extra ein Bild von sich hochzuladen.

“Der Gag viraler Videos wird irgendwann vorbei sein”

Die technische Möglichkeit, Werbefilme automatisch zu personalisieren indem zum Beispiel Facebook-Bilder ausgelesen werden, ist datenschutztechnisch (noch) nicht realisierbar. Da sich Nutzer also auch zukünftig freiwillig für personalisierbare Videos entscheiden, müssen die Filmchen immer besser und ausgereifter werden. Das heißt: Nicht der eigene Name steht mehr auf dem Nummernschild, sondern man selbst sitzt – natürlich in 3D – im Porsche. Zukunfstmusik? Dass dies bereits möglich ist, beweist die Personalisierungs-Agentur DDD (www.ddd.de) in einem Demo-Clip. Der deutsche Vorreiter in Sachen Video-Personalisierung erstellt unter anderem Videos für den Playboy, Telekom und Otto. Daneben bietet das Hamburger Unternehmen interaktive Videos an: So können Nutzer beispielsweise den Audi A5 Cabriolet in einer interaktiven Probefahrt mit dem Konfigurator ihren Wünschen anpassen, zum Beispiel Lackierung, Felgen und Verdeck verändern.

Momentan wird das Phänomen “Personalisierung” vor allem von der Werbe- und Marketingindustrie und mit dem Werkzeug “virale Videos” genutzt. Szilagyi denkt bereits weiter: “Der Gag viraler Videos wird irgendwann vorbei sein. Aber in Bezug auf Internet-TV und Augmented Reality wird die Technik noch von großer Bedeutung sein. Die Webcam kommt mit ins Spiel, so dass man über eine Spiegeltechnik beispielsweise ein T-Shirt, das man sich kaufen will, in 3D am eigenen Körper sieht.” Fest steht: Das ganze Segment “Personalisierung” steht noch am Anfang und birgt enormes Potential. Wer Spaß an den neuen Videogestaltungs-Möglichkeiten gefunden hat: Das Blog pimpyourbrain (www.pimpyourbrain.de) bietet einen Überblick über zahlreiche individualisierbare und personalisierbare Videos.