Trauer, Hochzeit, Geburt: VRS Media baut Zeitungsverlagen regionale Themenportale
Das Hauptproblem der Zeitungsverlage ist bekannt: Zu wenig lukrative Geschäftsmodelle für den Sprung von Offline zu Online. Nun hilft das Start-up VRS Media (www.vrs-media.de) regionalen Verlagen, ihren Vorteil der Ortsbezogenheit mit dem Medium Internet zu verknüpfen. Das Bremer Unternehmen bietet eine Software-as-a-Service-Lösung (SaaS), mit der Zeitungsverlage und Anzeigenblätter regionale Themenportale in den Bereichen Trauer, Hochzeit, Geburt und Glückwünsche erstellen können.
“Es gibt internetrelevante Themen, die perfekt zu der Regionalität von Zeitungsverlagen passen. Schade wäre es, wenn Verlage nach Bereichen wie Singlemarkt und Kfz auch die restlichen umsatzstarken Märkte verlieren”, erklärt Mitgründer Lars Segelke. Im Januar 2009 gingen Segelke, Norman Völzke und Thorsten Reinhold zunächst mit dem Trauerportal InFrieden (www.infrieden.de) online. Dann erweiterte das Team sein Spektrum auf White-Label-Lösungen für regionale Themenplattformen. Immer mit dabei: ein Anzeigenkonfigurator, mit dem Nutzer Anzeigen für das Printmedium gestalten können.
Das erste Produkt “Trauerseiten” hat sich am stärksten etabliert. Nutzer gestalten Anzeigen, kondolieren Hinterbliebenen und zünden virtuelle Gedenkkerzen an. Für die Verlage ergeben sich vielfältige Monetarisierungschancen: regionale Branchenbucheinträge, virtuelle Güter wie Gedenkkerzen (Trauer) oder animierte Icons (Glückwünsche), einen kostenpflichtigen Update-Service für die Gedenkseiten, Werbung über Affiliate Partner. Zusätzlich will VRS Media die Friedhöfe vor Ort stärker einbinden und bietet ihnen die Möglichkeit, sich per virtuellem Rundgang zu präsentieren – eine weitere Einnahmenquelle für die Zeitungsverlage. “Die Branchenbucheinträge sind am lukrativsten, deshalb ist es für Verlage wichtig, Reichweite zu generieren. Indem Verlage Internetnutzer gewinnen, binden sie sie auch an die eigene Marke.”
VRS Media finanziert sich über die Software-Miete und Provisionen
Große Regionalzeitungen wie die Neue Westfälische, die Frankfurter Rundschau und die Nordwestzeitung (siehe Screenshot) haben das Potential erkannt und sind eingestiegen. VRS Media selbst finanziert sich über die Software-Miet-Lösung und über Provisionen für jede eingestellte Anzeige. Kommen noch mehr Themenportale dazu? “Bald starten wir mit \’Haustieren\’, dann ist aber erst einmal Schluss. Wir sehen eher die Tendenz, mit unserer Dienstleistung ins Ausland zu gehen”, erklärt Segelke. Der Ansatz, den Onlineauftritt mit regional relevanten Themen zu verknüpfen, ist für Regionalzeitungen äußerst vielversprechend.
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