Fünfzehn Fragen an Carsten Gersdorf von BestFewo
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Wichtig ist für mich die unternehmerische Freiheit, eigene Ideen und Projekte ohne größere Umwege umsetzen zu können. Auf der anderen Seite ist da auch die Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Idee zu BestFewo entstand, als in meiner alten Firma mein damaliges Projekt, das sich mit einem ähnlichen Thema befasste, nicht weiter verfolgt wurde. Mir war immer klar, dass ein Portal, auf dem ein Urlauber alle Ferienwohnungen in Deutschland finden (und buchen) kann, großes Potenzial hat. Daher habe ich mich entschlossen, dieses Thema mit einem eigenen Team weiter zu verfolgen.
Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Zum Start war BestFewo ausschließlich durch das Gründer-Team eigenfinanziert. Seit Kurzem ist die BFB Frühphasenfonds Brandenburg GmbH dazu gekommen, um uns beim weiteren Aufbau von BestFewo und beim schnelleren Wachstum zu unterstützen. Wobei “BestFewo” nicht mehr ganz korrekt ist: Unser Unternehmen heißt jetzt BestSearch Media GmbH. Die Suchmaschine für Ferienunterkünfte BestFewo ist aber unverändert unter www.bestfewo.de zu erreichen.
Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Wenn man das erste Mal ein Unternehmen gründet und seine Zeit eigentlich mit der Entwicklung des Produkts verbringen will, wird dies durch Papierkram und Bürokratie erheblich erschwert. Für erfahrene Gründer mag vieles davon trivial sein, aber mich hat es viel wertvolle Zeit gekostet.
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Vermutlich würde ich mir viel früher Unterstützung in organisatorischen und administrativen Dingen holen, um mehr Zeit für den Aufbau der Firma zu haben.
Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir setzen voll auf Online-Marketing mit den Schwerpunkten SEO, SEM und Kooperationen.
Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Ich hatte insgesamt große Unterstützung von Familie und Freunden, so dass ich das nicht an einer einzelnen Person festmachen kann. Ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen, BestFewo in der jetzigen Form aufzubauen.
Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Wenn man von seiner Idee überzeugt ist, darf man sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Beim Aufbau eines Unternehmens gibt es nicht nur gute Tage. Aber manchmal sind es gerade die Schwierigkeiten, die einem helfen, seine Firma und das Produkt noch besser zu machen.
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Ich würde mir deutlich weniger Bürokratie, Papierkram und Vorschriften wünschen. Das sind alles Sachen, die mir nicht besonders liegen und die echte Zeitfresser in der Startphase waren. Grundsätzlich finde ich jede Unterstützung für Gründer wichtig, die dabei hilft, die ersten Klippen zum umschiffen. Glücklicherweise gibt es da schon einige Hilfen (z.B. Gründungszuschuss), die aus meiner Sicht in die richtige Richtung gehen.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Dann wäre ich vermutlich immer noch bei ImmobilienScout24, wo ich vorher knapp zehn Jahre lang gearbeitet habe.
Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Natürlich gerne bei einigen Mitbewerbern. Und auf jeden Fall bei bettermarks in Berlin. Die stellen im Bildungsbereich was Tolles auf die Beine.
Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Ich wäre beim “Wunder von Bern” 1954 gerne dabei gewesen.
Ansonsten würde ich gerne eine Zeitreise ins alte Griechenland unternehmen.
Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Zunächst einmal würde ich zu Hause einiges umbauen und renovieren. Dann liegt es bei BestFewo ja irgendwie auf der Hand, dass ein eigenes Ferienhaus etwas Schönes wäre. Ich hätte auch schon eine Idee, wie ich es vermarkten könnte. Darüber hinaus würde ich in einige Start-ups (fremde oder gegebenenfalls auch das eigene) investieren.
Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Viel Zeit für die Familie und mit meinem kleinen Sohn etwas Schönes unternehmen. Dann gerne noch ein Fußballspiel mit meiner Mannschaft und abends mit guten Freunden gemütlich grillen.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Mit “Bob der Baumeister” – Ich könnte mir ein paar Handwerker-Tipps abholen und mein Zwerg hätte viel Spaß beim Spielen mit den Baumaschinen von Bob.
Zur Person
Carsten Gersdorf, Baujahr 1967 und Ur-Berliner, studierte technische Informatik und war zehn Jahre lang bei ImmobilienScout24 beschäftigt. Im Jahr 2008 gründete er die BestFewo GmbH (www.bestfewo.de). Das Unternehmen wurde 2010 in die BestSearch Media GmbH umfirmiert.