Xing übernimmt amiando – Kaufpreis: 10,35 Millionen Euro
Kurz vorm Jahreswechsel noch eine spannende Übernahme: Das erfolgreiche Business-Netzwerk Xing (www.xing.de) kauft den Einladungs- und Ticketdienst amiando (www.amiando.de). Der Kaufpreis beträgt zunächst 5,1 Millionen Euro. Ende März 2013 erfolgt “in Abhängigkeit von verschiedenen Voraussetzungen” eine weitere Zahlung von bis zu 5,25 Millionen Euro. Zu diesen Voraussetzungen gehört der Verbleib des bisherigen Management-Teams sowie die Erreichung bestimmter Umsatz- und Ergebnisziele. Die momentan 35 amiando-Mitarbeiter werden alle von Xing übernommen. Mitgründer und Geschäftsführer Felix Haas (Foto: erste Reihe, links) bleibt an Bord.
“Mit dem Erwerb von amiando folgen wir dem Wunsch einer sehr großen Zahl unserer Mitglieder nach einem integrierten, umfassenden Service für die Abwicklung von Events. Allein im vergangenen Jahr haben unsere Mitglieder mehr als 150.000 Events über die Xing-Plattform organisiert und vermarktet. Künftig können wir unseren Mitgliedern die effiziente Abwicklung aller dafür erforderlichen Prozesse einschließlich Registrierung, Ticketausstellung und Abrechnung integriert anbieten. Wir erschließen uns damit einen sehr attraktiven und schnell wachsenden Markt”, sagt Stefan Groß-Selbeck, Vorstandschef von Xing. amiando-Mitgründer Haas sieht ebenfalls Synergieeffekte: “Die Reichweite der Xing-Plattform vereint mit der Technologie und Marktposition von amiando im Segment der Business-Veranstaltungen stellen die perfekte Kombination dar, um den Xing-Mitgliedern zeitnah neue und relevante Mehrwerte zu liefern – und als gemeinsames Team dieses Business systematisch schnell weiter auszubauen.”
Vom Planungstool zum Ticketdienst
Der Einladungs- und Ticketdienst amiando ging Ende Dezember 2006 – zunächst als reines Planungstool für Partys aller Art – ins Netz. Zum Gründerteam gehören neben Felix Haas noch Armin Bauer, Sebastian Bärhold, Marc P. Bernegger, Markus Eichinger und Dennis von Ferenczy. Im Laufe der vergangenen Jahre baute die Mannschaft amiando zum umfassenden Einladungs- und Ticketdienst aus. Erst immer Sommer gab es den letzten großen Relaunch: Neben einer neuen Optik und einem komfortablen Mailsystem gönnte sich amiando ein neues Geschäftsmodell. Für Veranstalter von kostenlosen Events ist amiando seitdem kostenlos – die vorherigen 1 Euro pro Ticket wurden abgeschafft. Wer kostenpflichtige Veranstaltungen über amiando abwickelt, zahlt weiter eine Gebühr pro Teilnehmer.
Zu Xing mit seinen über 10 Millionen Mitgliedern, die beim Thema Veranstaltung vermutlich sehr aktiv sind, passt amiando gut. Mit dem transaktionsorientierten Geschäftsmodell ergänzt das Start-up Xing auch wirtschaftlich. Zumal Xing als börsennotiertes Unternehmen solche Übernahmemeldungen immer gut gebrauchen kann. Beim Kaufpreis streiten sich die Geister: Für einige Branchenkenner sind die rund 10 Millionen ein Schnäppchen, für andere ein Mega-Exit. amiando wurde in der Vergangenheit unter anderem von Wellington Partners finanziell unterstützt.
Hausbesuch bei amiando
Im Sommer 2008 haben wir amiando in München besucht. Die Räumlichkeiten erinnern eher an eine große WG als an ein Start-up-Büro. Die übergroße Küche dient als beliebter Treffpunkt der Mannschaft, während die Büros den Charme einer unaufgeräumten Studentenbude versprühen. deutsche-startups.de hat sich dennoch sehr wohl gefühlt und durfte genauer hinsehen. Hier entang zu den gesammelten Eindrücken.
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