Tabuthema: Bestattungen.de will sich als Kosten- und Leistungsvergleich von Bestattern etablieren

Vor schwierigen Themen scheint Fabian Schaaf keine Angst zu haben. Ansonsten hätte er sich sicherlich nicht an Bestattungen.de (www.bestattungen.de), einem Kosten- und Leistungsvergleich für Bestatter, gewagt. Seit etlichen Monaten, arbeitet der HHL-Absolvent an […]
Tabuthema: Bestattungen.de will sich als Kosten- und Leistungsvergleich von Bestattern etablieren
Montag, 6. Dezember 2010VonAlexander

Vor schwierigen Themen scheint Fabian Schaaf keine Angst zu haben. Ansonsten hätte er sich sicherlich nicht an Bestattungen.de (www.bestattungen.de), einem Kosten- und Leistungsvergleich für Bestatter, gewagt. Seit etlichen Monaten, arbeitet der HHL-Absolvent an diesem Projekt, jetzt wagt er sich aus der Deckung. Zur Seite stehen Schaaf bei Bestattungen.de die beiden Auskunft.de-Macher Daniel Grözinger und Sven Schmidt, die auch beide als Geschäftsführer der GBV Gesellschaft für Bestattungen und Vorsorge mbH, dem Unternehmen hinter Bestattungen.de, wirken. Die Seriengründer kennt Schaaf schon eine Weile – zuletzt wirkte er als Director Business Development bei ICS Internet Consumer Services, dem Unternehmen von Grözinger und Schmidt.

“Mit unserem Service können Kunden Angebote von verschiedenen Bestattern vergleichen, ohne diese selbst anfragen zu müssen. Zudem beraten wir den Kunden, was bei einer Bestattung zu beachten ist. Damit bleibt bei einem Trauerfall mehr Zeit sich um die eigene Familie zu kümmern, statt zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Bestattern zu führen. Unsere Bestattungsexperten sorgen dafür, dass nur Angebote von zertifizierten und vertrauenswürdigen Bestattern berücksichtigt werden”, sagt Schaaf. Nutzer können über die Plattform “kostenlose und unverbindliche Anfragen” zu Todesfällen, bevorstehenden Todesfällen und Vorsorgeverträgen stellen. “Ein persönlicher Berater hilft telefonisch bei Fragen und lässt für den Kunden individuelle Angebote von geprüften Bestattern erstellen”, verspricht das Start-up. Die jeweiligen Kunden können dann selbst entscheiden, welcher Bestatter beauftragt wird. Die Anfrage ist für den Kunden kostenlos und unverbindlich. Bestatter hingen müssen eine Provision, die sich nach dem Auftragswert richtet, zahlen.

Wie wichtig ist der Preis bei Bestattungen?

Nicht nur wegen des Provisionsansatzes dürfte das Thema Preisvergleich für Bestatter ein schwieriges Unterfangen werden. Zur Erinnerung: Erst kürzlich stellte der Miet-Marktplatzes erento sein Geschäftsmodell komplett auf den Kopf. Zuvor setzte das Unternehmen in Sachen Einnahmen auf eine Mischung aus Einstellgebühr und Provision. Die Provisionskomponente fiel nun völlig weg. Der Grund ist banal: Das Unternehmen musste seinen über 10.000 Vermietern in Sachen Geschäftsabschluss quasi blind vertrauen. Wenn ein Vermieter einen Geschäftsabschluss nicht bestätigte, seine Strechlimo aber trotzdem vermietete, ging erento leer aus. Mit einem ähnlichen Problem hatte auch MyHammer zu kämpfen: Bei “schwarz” ausgehandelten Aufträgen wurde das Unternehmen bei der kürzlich abgeschafften kostenlosen Basismitgliedschaft um die sonst fällige Provision gebracht. Daneben sind Bestattungen nun einmal eine traurige Angelegenheit, bei der der Preis vielleicht nicht immer entscheidend ist. Deutlich wichtiger erscheint in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, überhaupt einen vertrauensvollen Bestatter in der Nähe zu finden.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.