Boom der Mini-Job-Dienste – Yoofive, fiverdeal und Sevvn.de eifern fiverr nach
In den vergangenen Monaten stand die amerikanische Mini-Jobs-Plattform fiverr (www.fiverr.com) mehrmals im grellen Rampenlicht. Von TechCrunch wurde der Dienst, bei dem Nutzer für jeweils fünf US-Dollar eine bestimmte Dienstleistung anbieten können, mit dem Satz “The idea is kind of brilliant and also entertaining” geadelt und auch der TV-Sender NBC berichtete in seinem Morgenmagazin schon über das Start-up von Micha Kaufman und Shai Wininger. Und auch in Deutschland wurde fiverr schon von diversen Szenemagazinen und großen Publikumsmedien wahrgenommen. Die Zeit Online urteilte bereits vor Monaten: “Offenbar funktioniert Fiverr prima”.
Wie bei vielen Ideen aus Übersee, die im Rampenlicht stehen, folgte mit Yoofive (www.yoofive.de) bald eine deutschsprachige Kopie des Konzeptes. Die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen reicht von “Ich werde deine Seite in über 200 verschiedenen Suchmaschinen eintragen” über “Ich werde fünf Seiten deiner Website analysieren und einen SEO Report schreiben” bis zu “Ich werde WordPress plus Theme auf Ihrem Server installieren”. Jede Dienstleistung kostet genau fünf Euro. Von jedem geglückten Deal behält der Betreiber einen Euro ein. Adpatiert wurde Yoofive von der Dresdener Agentur SigmaMarketing.
Mit fiverdeal (www.fiverdeal.de) schickt Webdesigner Joachim Göddel nun einen weiteren – recht dreisten – Klon des US-Dienstes los. Die neue Adaption, bei dem Nutzer allerlei Mini-Dienstleistungen für jeweils 5 Euro anbieten können, ist dem amerikanischen Vorbild wie aus dem Gesicht geschnitten – nur das Schaf auf dem Hügel fehlt am Kopf der Seite. Auch sonst gibt es kaum Unterschiede zu fiverr oder Yoofive: Kommt der Auftrag zustande, erhält der Anbieter eine Gutschrift in Höhe von 4 Euro und Fiverdeal.de einen Euro als Vermittlungsgebühr.
Ein wenig anders – nicht nur optisch – kommt der noch nicht gestartete Anbieter Sevvn.de (www.sevvn.de) von Johannes Graf Strachwitz und Oliver Rebner daher. “Wir bieten eine Plattform für Private und Firmen auf der Leistungen und Produkte zu einem Fixpreis von 7 Euro angeboten werden können”, heißt es in der Selbstbeschreibung. “Die 7 ist unsere Glückszahl. Nicht umsonst spricht man von der Lucky Seven. Dieses Glück wollen wir an unsere User weitergeben.” Mitgründer Strachwitz ergänzt: “7 ist eine positive Zahl und daher denken wir das nichts im Leben mehr kosten sollte als 7 Euro. Na ja, sagen wir mal zumindest bei Sevvn”. Noch allerdings ist Sevvn.de nicht gestartet. Seit Mitte August gab es weder bei Twitter noch bei Facedbook ein Lebenszeichen von den Mini-Jobbern.
Weitere Adaptionen werden sicherlich folgen. Es bleibt die Frage, ob es für solche Mini-Dienstleistungen in Deutschland überhaupt einen Markt gibt. Lässt man sich schnell mal für 5 Euro einen Liebesbrief schreiben? Anderseits bieten fiverr und die deutschen Klone kostengünstige Arbeitserleichterungen für die unzähligen kleinen Problemchen des Alltags. Denn: Es gibt genug Leute, die bestimmte Programme nicht selbst auf dem PC installieren können oder dringend die Zusammenfassung eines Textes benötigen. Dann muss es letztendlich die Masse regeln, denn bei einem Dollar bzw. einem Euro pro Auftrag bleibt nicht viel hängen beim jeweiligen Anbieter. Wie der Blick in die USA zeigt, läasst sich das Thema Mini-Jobs pressetechnisch aber offenbar gut an den Mann und somit die Masse bringen.
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