Hausbesuch bei Cliplister
Vor über zwei Jahren berichtete deutsche-startups.de über den damals frisch gestarteten Produktvideodienstleister Cliplister (www.cliplister.de), der Onlinehändler mit Produktvideos versorgt. Das Unternehmen dient als Schnittstelle zwischen Marken und Onlineshops. Nun haben wir dem Kieler Start-up, das vor einiger Zeit in ein neues Büro umgezogen ist, einen Besuch abgestattet. Seit 2008 hat sich viel getan: Die Anzahl der Marken ist von 500 auf 1.500 gewachsen und Händler können mittlerweile auf über 150.000 Artikelvideos zugreifen. Eine Neuheit ist die automatisierte Videoproduktion “Fotoclips”, mit der das Team aus Artikelfotos und Produktdaten bewegte Videoclips erstellt. “Mit unserem neuen Produkt konnten wir zahlreiche Hersteller dazu bewegen, erstmalig Produktvideos zu produzieren – für kleinere Hersteller war das bisher zu teuer. Außerdem haben wir dank \’Fotoclips\’ die ersten Kunden, deren Produkte zu 100 % mit Videos abgedeckt sind”, erklärt Mit-Geschäftsführer Sören Schulze. Bisher hätten viele Hersteller aufgrund der hohen Produktionskosten nur etwa 10 % ihres Sortiments mit Produktvideos versehen. Nun erhalten Marken bereits ab 49 Euro Videoclips zu ihren Produkten.
Mit ihrer Dienstleistung sind die vier Gründer vermutlich der größte Anbieter von Produktvideos in Europa. “Auch in den USA exisitiert nichts Vergleichbares: Dort gibt es verschiedene Verticals, die sich auf ein Produktfeld spezialisiert haben, und natürlich YouTube, wo die Produktvideos aber nicht so aufbereitet sind wie bei uns.” Mit einem automatischen Prozess, der das Google Ranking durch die eingebundenen Videos erhöht und zu einer prominenten Platzierung mit Video Thumbnail in der Universalsuche führen kann, hat Cliplister einen weiteren Anreiz für Händler geschaffen. Zielgruppe sind dabei “die Großen”: Otto, Neckermann, Weltbild und Cyberport gehören beispielsweise zum Kundenstamm. “Von den zehn größten Onlineshops in Deutschland beliefern wir acht mit Produktvideos.” Einige selbstkritische Aussagen zu den vergangenen zwei Jahren gibt es auch. Man habe, so Schulze, das Potential von Videos auf der Produktdetailseite teilweise überschätzt. “Wenn Händler die Videos schlecht einbinden, schauen sich nur wenige Nutzer die Videos an. Außerdem gewinnen Produktvideos erst seit einiger Zeit voll an Bedeutung – wir waren mit unserem Angebot früh dran.”
Nun aber auf zum Hausbesuch: Cliplister hat vor einiger Zeit sein Büro mit Fördeblick gegen ein Büro eingetauscht, “das zwar nicht mehr die tolle Aussicht bietet, wo wir uns jetzt aber wesentlich besser konzentrieren können”, erklärt Schulze. Der 240 Quadratmeter große Wohnraum befindet sich gegenüber der Kieler Hells Angels und kostet fünf Euro kalt pro Quadratmeter. Zum festen Mitarbeiterstamm gehören 15 Leute, daneben verschiedene freie und externe Mitarbeiter. Zu sehen gibt es – neben vielen fleißigen Mitarbeitern – grell-orange Stühle im Seventies-Style und einen Mini-Kicker. Hier geht es zum Hausbesuch.
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