textunes holt Investoren an Bord

Der High-Tech Gründerfonds ist derzeit sehr umtriebig. Erst am Freitag wurde bekannt, dass der Kapitalgeber bei Windeln.de eingestiegen ist – was eine große Diskussion über die technologische Innovation von Online-Shops und des Windel-Shops insbesondere zur Folge hatte. Nun kommt schon das nächste neue Investment des High-Tech Gründerfonds: Nach Informationen von deutsche-startups.de ist die Beteiligungsgesellschaft auch bei textunes (www.texttunes.de) eingestiegen. Das Berliner Start-up ist auf die Veröffentlichung von Verlagsinhalten auf mobilen Endgeräten spezialisiert. Verlage wie Cornelsen, Suhrkamp und rowohlt bringen ihre Werke mit Hilfe von textunes aufs iPhone und iPad. Die Bandbreite reicht von “Die Chemie des Todes” (Simon Beckett) über “Ich hab dich im Gefühl” (Cecelia Ahern) bis zu “Yoga-Fitness” (Anna Trökes). Im Schnitt sind die rund 1.000 Bücher, die man bei textunes momentan erwerben kann, 30 % günstiger als die gedruckten Versionen – es gibt aber auch Titel, die in elektronischer Form teurer sind als die Papierversion. Android-Nutzer schauen bisher in die Röhre – die Auswahl für kleine Androiden ist sehr überschaubar.

Der digitale Buchladen fürs iPhone kommt bisher gut an. “Die Downloads über den Textunes-App gehen in die Zehntausende, Hunderte Verleger klopften schon an die Tür der Kreuzberger Hinterhoffirma”, schrieb die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” kürzlich. Die Feststellung “Fremdkapital haben sie keins, Wagniskapital auch nicht” ist inzwischen aber überholt. Neben dem High-Tech Gründerfonds ist auch der Verlag Friedrich Oetinger, der 1946 geründet wurde, beim Unternehmen von Simon Seeger, Volker Oppmann und Michael Oesterreich neuerdings an Bord. Beide Investoren halten jeweils rund 15 % der textunes-Anteile. Der Vorteil beim textunes-Konzept liegt in der Hardware: Nutzer müssen sich keinen speziellen E-Reader wie den Kindle kaufen, sondern können ihre bestehenden Geräte nutzen. Auf einem Smartphone macht dabei vielleicht nicht jedes Buch Spaß, auf dem iPad und künftigen Tables sieht die Sache schon ganz anders aus.