dotSource übernimmt Preisbock – Live Shopping als Stand-Alone-Lösung kein Erfolgskonzept!
Live Shopping war vor drei Jahren der absolute Schrei! Inzwischen ist die Euphorie dahin: Zahlreiche Plattformen sind verschwunden, etliche wechselten völlig unspektakulär den Besitzer und werden seitdem auf kleiner Flamme weiterbetrieben. Auch die Investorenszene hat das Interesse am Woot-Prinzip (Ein Produkt pro Tag) inzwischen weitgehend verloren. Einzig der einstige Vorzeigedienst Guut.de (www.guut.de) erlebt momentan einen zweiten Frühling: Neben Michael Munz und seinem Clover Venture stiegen bei der kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde Helmar Hipp (Geschäftsführer von VM Digital), der Berater Dirk Schornstein und Klaus Abele (ehemals Markt.de) bei Guut.de ein. Im Gegensatz zum Ursprungskonzept mit einem rabattierten Produkt pro Tag bietet Guut.de inzwischen allerdings mehrere Produkte pro Tag an.
Beim Wettbewerber Preisbock (www.preisbock.de) brechen nun ebenfalls neue Zeiten an: Der 2007 gestartete Live Shoppingdienst, nach eigenen Aussagen übrigens seit Monaten profitabel, wandert unter das Dach der dotSource GmbH. Die inhabergeführte Full-Service-Internetagentur mit Sitz in Jena schob Preisbock vor drei Jahren an. Im Januar 2008 gründete die Agentur Preisbock in eine eigenständige GmbH aus und sammelte Geld bei diversen Kapitalgebern ein – darunter unter anderem TowerVenture eG, Karsten Schneider mit seiner Argiv, Spreadshirt-Gründer Lukasz Gadowski, Oliver Jung, die Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH (bm-t) und der Business Angel Oliver Flaskämper (Geizkragen.de). Nun wandert Preisbock zurück zu dotSource. Der Dienstleister hält ab sofort alle Anteile an der Preisbock GmbH.
Live Shopping wird weiterleben – in klassischen Shops
Der neue und alte Ableger soll als Testlabor für Social-Commerce-Features dienen. Der tägliche Shopbetrieb soll zudem den Agentur-Blick für die Anforderungen im Versandhandel schulen. Erfolgsmeldungen sehen anders aus! Das Prinzip Live Shopping als Stand-Alone-Lösung scheint in Deutschland auf Dauer – trotz zeitweiliger Millionenumsätze – kein Erfolgskonzept zu sein: Der Aufwand ist zu groß, die Margen zu niedrig. Der Verkauf von Waren zu Sonderpreisen in einem begrenzten Zeitraum wird dennoch weiterleben – als Rubrik in klassischen Online-Shops. Versandhändler wie Neckermann.de, Shopping-Plattformen wie eBay.de oder reine Online-Retailer wie MikFunshopping.de bieten inzwischen zusätzlich zum klassischen Sortiment jeden Tag in irgendeiner Form eine besondere Aktion an.
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