Neue Rabattdienste am Start: Nachzügler GetDeal erweitert das Groupon-Konzept

Ist der Groupon-Hype doch noch nicht vorbei? Nach dem Verkauf von CityDeal (www.citydeal.de) an das US-Vorbild Groupon (www.groupon.com) schien die Luft zunächst raus. CityDeal alias Groupon Deutschland dominiert das Geschehen im Lande und […]
Neue Rabattdienste am Start: Nachzügler GetDeal erweitert das Groupon-Konzept
Mittwoch, 23. Juni 2010VonAlexander

Ist der Groupon-Hype doch noch nicht vorbei? Nach dem Verkauf von CityDeal (www.citydeal.de) an das US-Vorbild Groupon (www.groupon.com) schien die Luft zunächst raus. CityDeal alias Groupon Deutschland dominiert das Geschehen im Lande und die restlichen Anbieter balgen sich um den Platz hinter dem offensichtlichen Dickschiff. Wobei der erste Platz an der Sonne hinter Groupon im Grunde ebenfalls schon vergeben ist – an DailyDeal (www.dailydeal.de). Um die weiteren Plätze kämpfen unter anderem cooledeals (www.cooledeals.de), DealTicket (www.dealticket.de) und Reduti.de (www.reduti.de). Der allgemeine Tenor in der Gründerszene: Ein, maximal zwei Konkurrenten von Groupon Deutschland werden überleben – der Rest auf lange Sicht wieder verschwinden.

Das Konzept lokale Gutscheine für Restaurants, Bars und Clubs an den Mann und die Frau zu bringen begeistert aber noch immer diverse Gründer im Lande – zum Beispiel Nikolaos Katsaras. Der Berliner betreibt neuerdings GetDeal (www.getdeal.de). Katsaras ist in der Szene kein unbekannter – zuletzt war er Director Distribution & Partnerships beim Personalisierungsservice kikin, der sein Geschäft inzwischen von Deutschland in die USA verlagert hat. Zuvor arbeitete er in der strategischen Entwicklung bei eBay. Eines vorweg:  GetDeal ist keinesfalls der gefühlt fünfundzwanzigste Groupon-Klon! Die “Online-Rabatt-Plattform”, die Anfang Juni in einer rudimentären Form online ging, soll sich langfristig als eine Mischung aus Groupon und Rabattinfodienst im Stil von Sparwelt (www.sparwelt.de) positionieren.

GetDeal bündelt Sparangebote

Neben eigenen Rabattaktionen soll es bei GetDeal “die besten Deals” von anderen Rabattplattformen wie Groupon Deutschland und DailyDeal geben. Garniert wird das Ganze mit Angeboten von Clubshoppinganbietern wie brand4friends und Live-Shopping-Angeboten wie ibood. Anders als die vielen anderen Aggregatoren will Katsaras aber nicht eine Komplettübersicht bieten, sondern nur die Höhepunkte rausfiltern. Aber nicht nur mit dieser Mischung aus Groupon-Konzept und Metasuchmaschine für attraktive Rabattangebote soll sich GetDeal von der Konkurrenz absetzen: Ein weiterer entscheidender Unterschied besteht in der Akquise der ständig wechselnden Rabattaktionen. Geplant sind Kooperationen mit bestehenden Rabattkartenbetreibern, Gutscheinbuchanbietern und Eventplattformen. Mulitiplikatoren nennt Katsaras diese potenziellen Partner.

In der derzeitgen Testphase sind bei GetDeal vorrangig Gutscheine für Gyrocopterrundflüge, Massagen und Typberatung online. Angebote, die alle der GetDeal-Partner Spaßbaron (www.spassbaron.de), eine Verkaufsplattform für außergewöhnliche Geschenkideen, zusteuert. Hinter Spaßbaron stecken Moritz Knöfel und Robert Bukvic, die auch den Mietmarktplatz Miet24 (www.miet24.de) betreiben. GetDeal, Spaßbaron und Miet24 residieren alle in Berlin am Kurfürstendamm. Kein Wunder: Bukvic ist auch Anteilseigner bei GetDeal. Durch die Multiplikatoren spart sich GetDeal-Macher Katsaras den Aufbau eines gigantischen Salesteams. Den potenziellen Partnern, die den jeweiligen Käufern nach der Aktion die gekauften Gutscheine schicken, soll das Konzept helfen, ihre Produkte neuen Nutzern näher zu bringen. Ein Konzept, dass durchaus sinnvoll klingt und eine echte Alternative zu den anderen Grouponanbietern wäre. Finanzieren soll sich GetDeal hauptsächlich über die No-Show-Rate, also die nicht eingelöste Gutscheine.

Weitere Rabattdienste stehen in den Startlöchern

Katsaras ist zuversichtlich, dass er mit diesem Konzept und ohne Millionenfinanzierung gegen die großen Konkurrenten Bestehen kann. “Das Groupon-Segment ist kein \’The winner takes it all-Geschäft\'”, sagt er gegenüber deutsche-startups.de. Vielmehr käme es darauf an, wer in der Lage sei ständig gute Deals anzubieten. Mit seinen Kooperationspartner will er dies stemmen. Neben GetDeal steht offenbar auch coopon (www.meincoopon.de) gerade in den Startlöchern. “Erleben Sie bald die einfachste Art, zusammen bei Angeboten zu sparen und neue Angebote in Ihrer Stadt zu entdecken”, heißt es auf der Website. Betrieben wird die Groupon-Adaption von René Hentschel, ehemals Product Manager bei Mo\’blast Inc. Gründerszene berichtete kürzlich zudem über die Groupon-Nachzügler Today’s Tip (www.todaystip.de) und Kuponjo (www.kuponjo.de). Today’s Tip war wohl auch schon online, momentan kommt man aber nicht auf die Plattform.

Kuponjo war und ist bisher noch nicht im Netz sichtbar. In diversen Jobbörsen sucht der Ableger von Rheingau Ventures momentan Praktikanten. Dort steht auch ein wenig zum Konzept von Kuponjo: “Die Kuponjo UG ist der Online-Gutscheinkatalog für Deutschland, mit einem besonderen Fokus auf \’Printable Coupons\’ in ausgewählten Städten und Ballungszentren. Neben dem üblichen Couponangebot für Gastronomie & Nachtleben stehen dem Endverbraucher eine Vielzahl von weiteren Bereichen wie Beauty & Wellness, Sport & Fitness, Unterhaltung & Kultur und diverse Verleihservices zur Verfügung”. Klingt nicht nach einem reinen Groupon-Konzept, sondern eher ein wenig nach der Coupon- und Gutscheinplattform DeutschlandCoupon (www.deutschlandcoupon.de). Aber es muss schließlich nicht immer Groupon sein! Das Thema Rabatte und Sparübersichten scheint sich aber zu einem echten Megatrend zu entwicklen.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.