DeutschlandGourmet expandiert

Vor ziemlich genau einem Jahr erblickte die appetitliche Restaurant-Plattform DeutschlandGourmet (www.deutschlandgourmet.info) das Licht der Welt. In nur zwölf Monaten hat sich eine Menge getan: Rund 70.000 Restaurants sind inzwischen eingetragen und es gibt elf regionale Unterseiten wie zum Beispiel BerlinGourmet (www.berlingourmet.info) und SchwarzwaldGourmet (www.schwarzwaldgourmet.info). Dies macht sich bezahlt: Eigenen Angaben zufolge hat das junge Unternehmen den partizipierenden Gastronomen in den ersten drei Quartalen 2009 einen Umsatz von geschätzten 1,3 Millionen beschert. Mitgründer Daniel Stückrath freut sich: “In den vergangenen Monaten sind eine vierstellige Zahl an E-Mail Anfragen von Gästen über DeutschlandGourmet an die jeweiligen Gastronomen verschickt worden. Häufig Anfragen zur Ausrichtung von Jubiläumsfeiern, Hochzeiten, Geburtstagen oder auch Firmenveranstaltungen”.

Was die eigenen Einnahmen angeht, hat DeutschlandGourmet bisher auf Vertrags- und Werbepartner gesetzt – die bisherigen Erträge liegen im fünfstelligen Bereich. Die längerfristige Monetarisierung zielt auf eine Premiummitgliedschaft ab: Teilnehmende Gastronomen zahlen 9 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer an das Unternehmen, um die Zusatzfunktionen Galerie, Eventkalender, Stellenbörse und Aktuelles nutzen zu können. “Bei hundertprozentiger Teilnehmerquote unserer rund 70.000 Gastronomen ergäbe das rund 7,56 Millionen Euro Einnahmen pro Jahr, bei fünfzigprozentiger Teilnehmerquote erwirtschaften wir immerhin noch knapp vier Millionen Euro pro Jahr”, erklärt Marzi, der das in Mayen ansässige Unternehmen zusammen mit Stückrath gegründet hat und nebenbei die Agentur Marzi InterMedia und das IT-Unternehmen Delta Tech betreibt. Die Umsatzprognose lässt sich als äußerst optimistisch beschreiben und wird sicherlich kaum zu erreichen sein. Versuchskaninchen für das Abomodell ist ab Februar die Eifel mit EifelGourmet (www.eifelgourmet.info).

Auslandsexpansion geplant

Die Gründung des eigenen Unternehmens haben die beiden Hobby-Restaurantgänger ganz ohne Risikokapital geschafft – und das aus Überzeugung: “Unser Ziel war es stets, ein einzigartiges Produkt möglichst fair und unabhängig anbieten zu können. Auf Billardtische, Investorengespräche und Millionenkredite legen wir ebenso wenig Wert wie auf ein schnelles \’Exit\’ oder einen Börsengang. Wenn unser Produkt gut genug ist wird es im freien Markt bestehen und wachsen können. Auf keinen Fall aber möchten wir ein Spielball rivalisierender Verlagsgruppen sein”, erklärt Marzi. Den Grund für ihren Erfolg sehen sie vor allem in der regionalen Ausrichtung ihrer Portale. Aber auch dass sich die Plattformen mehr auf die Vorstellung der Restaurants konzentrieren anstatt auf eine “Kritiker-Community” gehöre zum Erfolgskonzept, genauso wie die suchmaschinenoptimierte Internetpräsenz. “Jedes Restaurant hat bei uns circa sechs Unterseiten. Summa summarum macht das bei fast 70.000 eingetragene Restaurants rund 420.000 Einzelseiten – von Bewertungen und sonstigen Einzelseiten mal abgesehen. Jede Seite hat das Potenzial hervorragend von Google positioniert zu werden.” Wobei viele Restaurantsseiten leider nur aus allgemeinen Standardinfos bestehen. Die ausführlichen Portraits sind in der Minderheit. Im laufenden Jahr wollen Marzi und Stückrath auch die restlichen Bundesgebiete erschließen, so dass es Ende des Jahres hoffentlich rund 30 Regionalseiten von DeutschlandGourmet geben wird. Und auch an der Expansion ins deutschsprachige Ausland wird schon gebastelt.