Willkommen auf Wolke 7

Cloud-Computing heißt das Buzzword, das auch Gründer hellhörig werden lässt. Die Idee, Software-Funktionen als Online-Service bereitzustellen, ist nicht neu, klingt aber in Zeiten immer flexiblerer Zusammenarbeit charmanter denn je: Niemand soll sich mehr durch aufwändige Software-Installationen kämpfen müssen, updates downloaden oder sich über Programmabstürze ärgern. Alles was man künftig benötigt, ist lediglich ein Computer und ein Internetzugang. Die gewünschten Anwendungs-Programme werden online zur Verfügung gestellt, inklusive der nötige Rechenleistung. Gerade für das vernetzte Arbeiten von Internet-Startups ergeben sich interessante Möglichkeiten.

Wenn mächtige IT-Infrastruktur, Entwicklerplattformen, Webservices oder auch einfache Applikationen online bereitgestellt werden, soll das den anwendenden Unternehmen unter dem Strich nicht nur Anschaffungs- und Administrationskosten, sondern auch Stromkosten und natürlich Platz im Serverraum sparen. Als einer der Cloud Computing Pioniere gilt Amazon.com. Schon 2006 wurden die Amazon Web Services gestartet (aws.amazon.com). Salesforce.com bietet schon seit vielen Jahren Lösungen für Vertrieb, Kundendienst und CRM als Services im Web an. Auch IBM setzt auf die Datenwolke und betreibt spezielle Cloud Computing Center in mehreren Ländern. Microsoft hat vor kurzem sogar eine spezielle Geschäftseinheit für Cloud Computing eingerichtet. Die eigene Cloud-Computing Plattform Azure soll im kommenden Jahr kommerziell verfügbar sein.

Google setzt auf Cloud Computing

Besonders gepusht wurde der Begriff in jüngster Zeit von Google. Der Suchmaschinenbetreiber hat mit seiner so genannten App Engine nicht nur eine Entwicklerplattform am Start, sondern auch diverse Tools, die über das Internet nutzbar sind. Via Google Video können Firmen beispielsweise Filme online bereitstellen, diese jedoch nur ausgewählten Mitarbeiter freigeben. Das ist für interne Schulungen, Produkt-Ankündigungen oder Präsentationen sinnvoll. Mit Google Mail oder dem Online-Kalender lässt sich die Kommunikation über mehrere Standorte hinweg organisieren. Die Bürosoftware Docs ist ein Online-Pendant zu den stationären Microsoft Office-Lösungen. Nutzer können damit unter anderem gemeinsam Dokumente erstellen und bearbeiten. Der Zugriff erfolgt via Webbrowser, die Daten liegen in der „Wolke“ auf den Google-Servern. Doch damit nicht genug: Mit seinem angekündigtem Betriebssystem Chrome OS will Google die Idee des Cloud Computing nun sogar auf ein PC-Betriebssystem anwenden.

Für Gründer gibt es aber auch jenseits der große Platzhirsche viele nützliche Online-Services. Als besonders prädestiniert für das Arbeiten in einer Online-Wolke gilt die Team- und Projektarbeit. Zu den bekanntesten Plattformen hierfür zählt Basecamp (www.basecamphq.com). Ob File-Sharing, To-Do-Listen oder Deadline-Übersicht: Hier können Nutzer an verschiedenen Standorten via Internet ihre Projekte organisieren, Dokumente hochladen, sie gemeinsam bearbeiten und die Arbeit anderer kommentieren.

Arbeitszeit und Termine online verwalten

Ein anderer interessanter Service dient der Erfassung und Auswertung von Arbeitszeit: So können die Nutzer von Mite (mite.yo.lk) im Internet festhalten, was für welches Projekt getan und wie viel Zeit dafür aufgewendet wurde. Wenn es darum geht, ein reales Treffen mit Team-Mitgliedern zu vereinbaren, ist Doodle (www.doodle.ch) ein probates Mittel. Es funktioniert unabhängig vom Kalendersystem der externen Partner und auch innerhalb einer Firma. Der Einladende richtet eine Seite mit möglichen Terminen ein und verschickt den geschützten Link an die potenziellen Teilnehmer. Diese tragen ihre Verfügbarkeiten ein. Für den größten gemeinsamen Nenner kann der Initiator dann einen Termin festlegen. Denn ganz ohne persönliche Kontakte funktioniert auch das Arbeiten in der Wolke nicht.

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