Gründerzeit. Aus einem Zelt-Alptraum wird bornintents

Angestellt sein ist nicht immer einfach – selbständig werden auch nicht. Trotzdem versuchen Stefan Clauss aus Hamburg und Stefan aus Berlin ihr Glück: Sie wollen der Outdoor-Gemeinde über das Internet individuell ausgestattete und designte Zelte liefern. Ihre Idee trägt den Namen bornintents (www.bornintents.com). Auf dem Weg zur Unternehmensgründung begleitet deutsche-startups.de die beiden vom ersten Schritt an. Jede Etappe, jede Gefühlswallung und jeder Stolperstein wird dokumentiert. Da einer der Gründer noch bei einer großen Firma angestellt ist, kann sein Nachname noch nicht preisgegeben werden.

Was bisher geschah:
Mit der tatkräftigen Unterstützung von drei Studierenden der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (HFBK) legen sich Clauss und Stefan in einem längeren Kreativ-Prozess auf ein Grunddesign für ihre Zelte fest.

Folge 13: Neue Impulse beim Kreativ-work-shop
Bei der Entwicklung ihres Konzeptes setzen die beiden Gründer Clauss und Stefan immer wieder auf weiterbringende Impulse aus ihrem Umfeld. Weil sie damit gute Erfahrungen gemacht haben, setzen sie kurzerhand einen Kreativ-Workshop an: An einem Samstag Morgen um 9.00 Uhr finden sich tatsächlich zwölf Freiwillige aus ihrem Bekanntenkreis ein, um ein Brainstorming zu bornintents durchzuführen. “Ein echter Freundschaftsdienst!”, freut sich das Gründerduo.

Nach der Präsentation geht es in kleineren Gesprächsgruppen weiter, wo wild geclustert, diskutiert und nachgedacht wird. Thematisch behandeln die Kreativlinge drei Felder: Produkt, Marke/Zielgruppe und Marketing/Kommunikation. Unter anderem geht es um die Frage, welche Produkte das Konzept noch ergänzen könnten oder wie man sich mit möglichst kleinem Budget erfolgreich auf Messen oder Events präsentiert. Nach der Gruppen-Erarbeitungsphase finden sich alle nochmals im Plenum zusammen und führen das Brainstorming fort. Wofür steht bornintents, womit sollen sich die Kunden einmal identifizieren? “Uns war von Vornherein klar, und das hat sich nun bestätigt, dass wir keine klassische Outdoor-Marke sein wollen. Wir möchten den Leuten eine echte Alternative bieten zu den herkömmlichen Zelten, die alle sehr ähnlich aussehen und auf ähnlichen Konstruktionsprinzipien beruhen.”

In der 14-köpfigen Plenumsrunde erzählen die Anwesenden außerdem von eigenen Zelt-Erfahrungen. Heftige Debatten darüber, was denn eigentlich die Erwartungen an die “eigenen vier Wände” sind, entwickeln sich. An den Fragen, die die Teilnehmer aufwerfen, erkennen Clauss und Stefan, an welchen Stellen ihr Konzept noch eindeutiger werden muss, welche Aspekte selbsterklärend sind und welche nicht. Auf jeden Fall steht für sie fest: Zelten soll Spaß machen und dazu gehört auch ein gewisses Maß an Verspieltheit und nicht nur die klassischen Maßstäbe “leichter”, “unempfindlicher”, “funktionaler”. Man soll sich schließlich gerne in seinem Zelt aufhalten, so wie in einem kleinen Zuhause. “Insgesamt soll der Platz im Zelt schon sehr effizient genutzt werden. Platz zu haben ist Luxus, den die Menschen beim Zelten meist nicht haben. Hier und da muss aber etwas Platz verschwendet werden, damit ein wirkliches Raumgefühl entsteht.”

Am Ende des Tages sind die beiden Zeltentwickler begeistert. Es hat sich gelohnt, die eigenen Ideen darzulegen und neue Impulse von außen miteinzubeziehen. “Wer Input will, muss sich eben auch öffnen! Das ist wie bei einem Umzug: Man muss andere Leute um Hilfe bitten”, findet Clauss. “Allerdings sollten es schon Leute sein, die auch tragen können!”, ergänzt Stefan.

Ausblick
In der nächsten Woche lesen Sie, wie sich die beiden Gründer an das Thema “Banken” heranwagen.

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