Vom Mann zum Herr bei Herrenschmiede

Wo werden aus Männern echte Herren? Selbstverständlich in der Herrenschmiede (www.herrenschmiede.de), einem Online-Shop für Maßanzüge. Seit Dezember sind die drei Gründer mit ihrem Dienst online. Tim Selke und Peter Waleczek kennen sich schon aus Schulzeiten. “Wir wollten früher schon so etwas wie StudiVz machen”, lacht Waleczek. Auf die Idee von Herrenschmiede kam er, als er sich selbst einen Maßanzug anfertigen ließ und befand: Das muss auch schneller und günstiger gehen. Bei einem Praktikum lernte er die dritte im Bunde kennen: Textil- und Webdesignerin Katarina Putick. Waleczek selbst macht gerade seinen Master of Management in Paris, jettet seit geraumer Zeit zwischen dem Firmenstandort Berlin und der französischen Hauptstadt hin und her. “Am Anfang haben wir unser Geld zusammen geschmissen und Freunde und Familie angepumpt”, erzählt er aus der Gründungsphase. Für das “tägliche Brot” sind sie herumgefahren und verpassten dem Bekanntenkreis Maßanzüge – “völlig offline”.

Auf der Website können Nutzer Stoffe für Hemd oder Anzug auswählen und bekommen auf Anfrage Maßband und Stoffprobe zugeschickt. Per Fotoanleitung vermisst sich Mann selbst, abgefragt werden auch (peinliche) Dinge wie Bauchform und Körperhaltung. Als Berliner kann man sich sogar kostenlos zu Hause vermessen lassen oder “Vermessungsevents” besuchen. Für Nicht-Berliner besteht die Möglichkeit, sich in einer von 65 Partnerschneidereien vermessen zu lassen. Vorbild für den Dienst am Mann war das kanadische Unternehmen indochino.com (www.indochino.com), an dem auch das Medienhaus Burda beteiligt ist. Ein selbstdesignter Anzug von Herrenschmiede kostet zwischen 299 Euro und 389 Euro. Waleczek weiß, dass es noch billigere Anbieter gibt. Bei Maßanzug-online.de (www.maßanzug-online.de) kosten die Anzüge beispielsweise zwischen 194 Euro und 294 Euro. “Wir haben eben sehr hochwertige Stoffe und setzen auf Handarbeit. Wenn der Anzug perfekt sitzt, ist es nicht entscheidend, ob man 250 Euro oder 300 Euro dafür ausgibt”, erklärt er die Geschäftsphilosophie.

Geplant: Mäntel, Krawatten und Manschettenknöpfe

Als Zielgruppe hat das Team drei Typen ausgemacht. Der “Styler” lege großen Wert auf sein Äußeres und suche den perfekten Anzug. Der “Individualist” wolle etwas ganz Eigenes, “zum Beispiel ein braunes Jacket mit 15 Knöpfen und grüner Naht”. Und für den “Business Man” seien Hemd und Anzug Arbeitskleidung, die er immer wieder nachbestellt. Längerfristig will das Team noch mehr Auswahl an Hemden und Anzügen anbieten. Auch Mäntel sollen hinzukommen und Accessoires wie Krawatten und Manschettenknöpfe. Dafür, so Waleczek, wäre ein Investor nicht schlecht.