Den Ehering wiederfinden dank Code-No.com

Dösend unter italienischer Sonne stellte sich Markus Krechting die Frage: Was ist, wenn ich hier so etwas Wichtiges wie meinen Ehering verliere? Die Chance, ihn zurück zu bekommen ist gleich Null. Mit dieser Feststellung im Jahr 2004 war die Idee für Code-No.com (www.code-no.com) geboren: “lieb und teuer gewordene Dinge” mit einer Nummer zu kennzeichnen, um sie auf der ganzen Welt identifizieren zu können. Im Frühjahr dieses Jahres ging der BWLer, der auch schon für Otto, Schwab und Neckermann tätig war, offiziell mit Code-No.com an den Start. Fünf lange Jahre reifte die Idee. “Außerdem war es unheimlich schwierig, einen neutralen, international gebräuchlichen Markennamen zu finden!”, erinnert er sich.

Als “internationales Fundbüro” möchte Krechting seine Geschäftsidee aber nicht verstanden wissen. “Cowboys, die ihre Kühe gebrandmarkt haben, waren ja auch keine Fundbüros”, schmunzelt er. Der 44jährige Gründer versteht sich als Produkt-Brandmarker und weist auf drei große Vorteile hin. Erstens könne man so Verlorenes eindeutig identifizieren und zurückbekommen. Zweitens seien Artikel, die eine integrierte Nummer aufweisen, besser vor Diebstahl und Hehlerei geschützt. Drittens bestehe bei Markenartikeln ein Schutz vor billigen Fälschungen. Um den Dienst in Anspruch zu nehmen, muss sich ein Kunde lediglich bei Code-No.com registrieren. Verliert er eine Uhr, die registriert ist, kann sie auf der ganzen Welt identifiziert werden. Der Vorteil gegenüber Fundbüros: “Allein in Deutschland ist es bei einer halben Million Fundbüros und zahllosen Schwimmbad- und Schulfundstellen fast unmöglich, verlorene Dinge wieder zu bekommen!”, so Krechting. Wenn ein Fund gemeldet wird, organisiert das Unternehmen den Rückführungsprozess. An Kosten entstehen nur die Versandkosten und Finderlohn. Auch die Anonymität bleibt gewahrt – ein großer Vorteil vor allem bei Schlüsseln.

Einzigartig: Codes werden bereits bei der Produktion integriert

Krechting will mit seinem Unternehmen vor allem große “Business to Business” – Firmen ansprechen. Produkthersteller kaufen Codes und integrieren sie bereits bei der Produktion von Fahrrädern, Schmuck und technischen Geräten in die Artikel. Nur ein Prozent seiner Kundschaft sind Endkonsumenten: Sie können codierte Anhänger für Schlüssel, Koffer oder Handys erwerben.

Von einem vergleichbaren Geschäftsmodell weiß Krechting bisher nichts. Es gebe Modelle, die sich auf eine bestimmte Produktkategorie beziehen, als Beispiel nennt er schluessel-futsch.de (www.schluessel-futsch.de). Oder Unternehmen, die Artikel mit codierten Aufklebern versehen. Ein Anbieter für diesen Service ist StikCares (www.stikcares.eu). Aber das Gesamtmodell von Code-No.com sei bisher einzigartig, auch aufgrund des internationalen Ansatzes. Im Moment seien die meisten Nutzer zwar noch aus dem deutschsprachigen Raum, so zum Beispiel der Reisegepäck-Anbieter travelite (www.travelite.de). Es gebe aber auch schon zahlreiche Kunden aus anderen europäischen Ländern. Sorge, dass die Wirtschaftskrise seinem Unternehmen den Garaus machen könnte, hat Krechting jedenfalls nicht: “Die Themen Sicherheit und Innovation haben zu jeder Zeit einen hohen Stellenwert!”

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