Linguee.de hilft bei Übersetzungen

Mit Linguee.de (www.linguee.de) geht eine Suchmaschine für Übersetzungen an den Start. Ausgedacht haben sich den Dienst der Mathematiker und Google-Post-Doktorand Gereon Frahling sowie der Softwareentwickler Leonard Fink. Über die spartanische Website können Nutzer […]
Linguee.de hilft bei Übersetzungen
Montag, 20. April 2009VonAlexander

Mit Linguee.de (www.linguee.de) geht eine Suchmaschine für Übersetzungen an den Start. Ausgedacht haben sich den Dienst der Mathematiker und Google-Post-Doktorand Gereon Frahling sowie der Softwareentwickler Leonard Fink. Über die spartanische Website können Nutzer nach Übersetzungen von einzelnen Wörtern, Wortkombinationen und Satzteilen stöbern. Zu jedem Suchbegriff liefert Linguee.de umgehend die passenden Übersetzungsmöglichkeiten und ausführliche Satzbeispiele in denen der Suchbegriff vorkommt. Es geht also nicht um eine automatische Übersetzung eines Satzes, sondern darum zu sehen, wie andere Menschen diese Wortkombination benutzt und übersetzt haben. Dies ist auch die wichtigste Abgrenzung gegenüber normalen Web-Wörterbüchern. “Gegenüber Wörterbüchern bietet Linguee.de eine sehr gute Hilfe bei der Formulierung von englischen Texten für Nicht-Muttersprachler”, sagt Gründer Frahling, der sich beim Suchgiganten Google mit neuen Machine-Learning- und Clustering-Systemen für extrem große Datenmengen beschäftigt hat.

Diese Erfahrungen sind in Linguee.de eingeflossen: Ein Crawler, der deutsche und englische Internetseiten durchsucht, füllt die Übersetzungsdatenbank des Sprachdienstes. Abgegrast werden unter anderem “professionell übersetzte” Unternehmens- und Informationsseiten, Internet-Shops, EU-Dokumente und Patentschriften. “Die Qualität der gefundenen Texte wird im Anschluss anhand eines Machine-Learning-Systems bewertet.” So wollen die Kölner sicherstellen, dass “nur qualitätsmäßig hochwertige Übersetzungen verwendet werden”. Registrierte Nutzer haben zudem die Möglichkeit, die angezeigten Suchergebnisse zu bewerten und zu verbessern. Seit Anfang 2008 haben die beiden Gründer an ihrer Übersetzungssuchmaschine gearbeitet, die derzeit englische Wörter ins Deutsche übersetzt und umgekehrt.

Weitere Sprachen sollen bis 2010 folgen

Bis 2010 sollen sich englische Begriffe auch in die Sprachen Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Japanisch, Chinesisch und Persisch übersetzen lassen. Wenn diese internationale Expansion gelingt, könnte Linguee.de das Zeug zum deutschen Exportschlager haben. Bei der Finanzierung ihres kostenlosen Dienstes setzen die Macher vorerst ausschließlich auf Werbung. In schwierigen Zeiten wären weitere werbeunabhängige Einnahmequellen sicherlich wünschenswert. Die Linguee-Mannschaft will sich über weitere Finanzierungsmodelle jenseits von Werbung aber erst noch Gedanken machen. Der Sprachdienst bab.la (bab.la) setzt beim Thema Vokabeltrainer längst auf Premium-Dienste. Gerade im Übersetzungs- und Sprachenlerngeschäft sollte dies den Nutzern bei entsprechendem Mehrwert auch vermittelbar sein. Die Sprachlernplattform babbel (www.babbel.com) schickte mit “Spanisch – Der leichte Einstieg” kürzlich ebenfalls Bezahl-Inhalte auf die Laufbahn. Schritt für Schritt können Nutzer in 20 Tutorials Vokabeln und Anwendungsregeln erlernen. Nutzer müssen einmalig 19 Euro für den Spanischkurs zahlen.

Artikel zum Thema
* babbel spricht viele Sprachen
* bab.la sorgt für Übersetzungen

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.