Bemmann und Brehm verlassen studiVZ – Auslandsableger werden eingemottet (Stand: 15 Uhr)
Großer Umbruch beim Studenten-Netzwerk studiVZ (www.studivz.net): Mitgründer Dennis Bemmann und COO Michael Brehm verlassen das noch junge Unternehmen. Der Ausstieg sei schon längere Zeit geplant gewesen, heißt es aus Berlin, und überrasche deswegen niemanden. Offenbar wurde der jetzige Ausstieg bereits bei der Übernahme durch die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (auch an deutsche-startups.de beteiligt) geplant. Die Gründerzeit bei studiVZ ist damit nun offiziell vorbei. “Ab Januar werde ich erst mal eine große Reise machen, auf die ich mich jetzt schon seit Langem freue. Während der letzten Jahre habe ich wahnsinnig viel lernen können und werde ganz sicher auch in Zukunft unternehmerisch tätig sein”, sagt Brehm.
Kollege Bemmann freut sich, dass er künfig wieder mehr Zeit für sich selbst hat: “Ich möchte zum Beispiel wieder mehr Musik machen, zu Hause selbst kochen, mit dem Rucksack durch die Welt reisen, besser Salsa tanzen lernen.” Seiner Oma hat er zudem versprochen, seine noch ausstehende Diplomarbeit zu schreiben. “In der Gründerszene bleibe ich weiterhin als Business Angel aktiv und unterstütze andere spannende Start-Ups, die ganz am Anfang stehen.” Gemeinsam mit Ehssan Dariani rief Bemmann studiVZ Ende 2005 ins Leben. Zur Unterstützung holten die Gründer nach dem Start Brehm an Bord.
Auslandsableger werden eingestampft
Neben dem Abgang von Bemmann und Brehm gibt es noch weitere Neuigkeiten aus dem Hause studiVZ: Das Studenten-Netzwerk stampft seine Ableger in Spanien, Italien, Frankreich und Polen ein. Am 20. Januar ist alles vorbei. Die Mitglieder der Auslandsversionen wurden bereits per Mail über das Ende informiert. Sie sollen künftig bei meinVZ.net (www.meinvz.net) eine neue Heimat finden. Der fade Beigeschmack: Den VZ-Ableger gibt es nur in deutscher und englischer Sprache. So bleibt es fraglich, ob sich der Wechsel für Studis aus Spanien, Italien, Frankreich und Polen wirklich lohnt. Die breite Masse ausländischer Studenten wird studiVZ mit dieser Strategie nicht erreichen. Diese Lücke werden sicherlich andere Netzwerke schließen.
Insgesamt ein abruptes, aber kein überraschendes Ende – die Auslandableger lagen schon eine Weile auf Eis. Bereits der inzwischen abgelöste studiVZ-Chef Marcus Riecke verkündete im Januar gegenüber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass das internationale Geschäft im Augenblick eine Nebenrolle für studiVZ spiele. Und weiter: “Wir werden die Seiten natürlich behalten, aber im Moment nicht weiterentwickeln.” Nun hat das Siechtum ein Ende. Im Sommer des vergangenen Jahres sah die Sache dagegen noch ganz anders aus: Damals sah Riecke Nachholbedarf im Ausland. Die Zahl der registrierten Nutzer bei den Auslandsablegern von studiVZ war zu dieser Zeit extrem überschaubar: In den meisten Ländern waren Nutzer im vier- bis fünfstelligen Bereich unterwegs.
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